Die FPÖ wird der Wirtschaft nicht nützen
Kickl verspricht Unternehmen zwar Steuererleichterungen, doch das wiegt die großen Probleme nicht auf, die Blau-Schwarz für Österreichs Firmenbosse bringt
"Sie heißen BASF, Bayer, Agfa, Opel, I.G.Farben, Siemens, Allianz, Telefunken (...) Die an jenem 20. Februar im Reichstagspräsidentenpalais versammelten vierundzwanzig Biedermänner sind nichts anderes als (...) der Klerus der Großindustrie (...) Reglos verharren sie dort, wie vierundzwanzig Rechenmaschinen an den Toren zur Hölle." So beschrieb, stark verkürzt, der französische Autor und Filmemacher Éric Vuillard in seinem 2017 erschienenen Roman "Die Tagesordnung" die freundliche Beiläufigkeit, mit der die deutschen Wirtschaftsmagnaten 1933 ihren Kotau vor Hitler vollzogen.
Das Treffen im Reichstagspräsidentenpalais sollte die leeren Parteikassen der Nazis für die nächste Wahl füllen, mit der lachend vorgetragenen Versicherung, das seien ohnehin die letzten Wahlen für die nächsten 100 Jahre. Die deutsche Großindustrie, allen voran Gustav Krupp, spendete bereitwillig – und atmete auf, weil ihnen Hitler im Gegenzug versicherte, die Gewerkschaften würden abgeschafft und jedem von ihnen sei es künftig erlaubt, in seinem Unternehmen selbst ein unumschränkter Führer zu sein.
Zuckerbergs Kniefall
Wer nun behauptet, Geschichte wiederhole sich zum Glück nicht, blicke in die USA. Die Nonchalance, mit der sich Facebook-Meta-Gründer Mark Zuckerberg gerade an die Autoritarismus-Fans Donald Trump und Elon Musk anschmiegt, sucht ihresgleichen. Ohne Bedenken wirft Zuckerberg menschliche Faktenchecker bei Meta über Bord, um der neuen US-Führung entgegenzukommen.
Kickl verspricht Unternehmen zwar Steuererleichterungen, doch das wiegt die großen Probleme nicht auf, die Blau-Schwarz für Österreichs Firmenbosse bringt
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