Tja, mission accomplished würde man jetzt wohl sagen. Der Diktator ist tot, der Weg nun frei für eine "Demokratie", ganz im Sinne der westlichen Politkaste.
Der Westen hat mal wieder die Freiheit und den Frieden ins Land gebracht und lässt sich jetzt umjubeln vom stolzen lybischen Volk. Denn viele Erfolge kann man ja derzeit ohnehin nicht verzeichnen in Zeiten klammer Staatskassen und den ganzen Finanzkrisen, die es da so gibt. Ein schönes Ablenkungsmanöver also.
Und solange noch keine Wahlen stattgefunden haben, kann man sich ja schon mal mit dem Gedanken auseinandersetzen, was man denn als Gegenleistung für die militärische Schützenhilfe einfordert, denn jede friedensbringende Maßnahme hat bekanntlich seinen Preis. Da verwundert es auch nicht, dass die Franzosen und die Briten sich bereits einen großen Teil der lybischen Ölexporte unter den Nagel gerissen haben. Eine Hand wäscht bekanntlich die andere. Schauen wir also einfach mal, was da noch tolles herausspringt.
Letztenendes entschied man sich für einen Strategiewechsel: Weg vom unliebsamen Regime zu einer politischen Marionette ("Übergangsrat"), den man beim Aufbau der "demokratischer" Strukturen unterstützen kann - so wie im Irak.
Und wer gedacht hat, dass die Rebellen (wobei man ohnehin nicht weiß, wer diese Typen eigentlich sind) für einen positiven Wechsel im Land sorgen würden, der ist durch solche Szenen eines besseren belehrt worden. Menschenrechte gelten auch für Tyrannen.