Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Georgien: Abchasien und Südossetien wollen Unabhängigkeit

Schon 1400 Tote. :help:
Verdammt , dem sollte schnellstens ein Ende gesetzt werden.
 
Der Informationskrieg hat begonnen: Internetseite des georgischen Außenministerium gehackt; Bild mit Saakaschwili-Hitler-Vergleich


Das Bild zeigt die gestern gehackte Internetseite des georgischen Außenministeriums. Nachdem russische Luftstreitkräfte die georgische Hauptstadt Tiflis in der Nacht von Freitag auf Samstag angegriffen haben, sind die meisten (regierungsamtlichen) Internetseiten in Georgien nicht mehr erreichbar.

opponent.de Der Informationskrieg hat begonnen: Internetseite des georgischen Außenministerium gehackt; Bild mit Saakaschwili-Hitler-Vergleich
 
[h1]USA üben Kritik an Russland[/h1]
[h2]Sicherheitsberater warnt vor Folgen für bilaterale Beziehungen [/h2]
Peking - Die USA haben Russland für das militärische Vorgehen gegen Georgien kritisiert. "Wir sind alarmiert", sagte James Jeffrey, der stellvertretende nationale Sicherheitsberater von US-Präsident George W. Bush am Sonntag in Peking. Russland verhalte sich gefährlich und unangemessen. Sollten sich Berichte über russische Bodenangriffe in Georgien als wahr erweisen, "wären wir sehr sehr besorgt", betonte er.
Eine weitere Eskalation vonseiten der Regierung in Moskau werde erhebliche langfristige Folgen für die amerikanisch-russischen Beziehungen haben. (APA/Reuters)

derstandard.at


Jetzt hat sich Russland aber in die Hosen gemacht. :lol:
 
[h1]Abchasien erklärt für zehn Tage Kriegszustand [/h1]
[h2]Dekret des selbsternannten Präsidenten Bagapsch - Russland dementiert Ausweitung des Konflikts auf Abchasien [/h2]
Moskau - In der abtrünnigen georgischen Provinz Abchasien soll nach russischen Medienberichten ab Mitternacht der Kriegszustand gelten. Der selbsternannte Präsident Abchasiens, Sergej Bagapsch, habe ein Dekret erlassen, wonach der Kriegszustand ab Mitternacht (22.00 Uhr MESZ) für zehn Tage gelten solle, berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax am Sonntag. Der Erlass betreffe Territorien, die nahe bei Georgien liegen.
Die russische Militärführung dementierte ihrerseits Berichte, wonach sie den Konflikt mit Georgien auf die abtrünnige Provinz Abchasien ausgeweitet habe. "Wir planen nicht, den Konflikt in der Region eskalieren zu lassen", sagte ein Armeesprecher im staatlichen russischen Fernsehen. Das georgische Innenministerium hatte von Angriffen auf die Kodori-Schlucht berichtet - dem einzigen Gebiet Abchasiens, das von Georgien kontrolliert wird. Die UNO zog aus Sicherheitsgründen 15 Vertreter ihrer Beobachtermission aus der Kodori-Schlucht ab.
Laut Interfax veranlasste Bagapsch, der Präsident der international nicht anerkannten Region Abchasien, zugleich eine Teilmobilmachung der abchasischen Streitkräfte. Er hatte bereits zuvor ein weiteres militärisches Vorgehen im von Georgien kontrollierten oberen Kodori-Tal in Abchasien angekündigt. Die georgischen Truppen würden aus dem Tal vertrieben, hatte Bagapsch angekündigt.

Georgien sammelt truppen an der Grenze

Georgien hat nach Angaben aus Abchasien mehr als 4000 Soldaten an der Gebietsgrenze zusammengezogen. Die georgischen Einheiten stünden am Inguri-Fluss, sagte ein Gesandter des abchasischen Führers, des international nicht anerkannten Sergej Bagapsch am Sonntag der Nachrichtenagentur Interfax. (APA/dpa)
 
[h1]Diplomatische Bemühungen laufen an: EU vermittelt zwischen Moskau und Tiflis[/h1]
[h2]Frankreichs Außenminister Kouchner stellt Vier-Stufen-Plan vor - Georgien nimmt offenbar alle EU-Vorschläge an - Russland fordert "ultimativ" Abzug Georgiens aus Abchasien - USA werfen Russland "Terrorkampagne" vor - Sarkozy reist nach Moskau[/h2]
Tiflis/Moskau - Die Europäische Union hat ihre Vermittlungen im Kaukasus-Konflikt aufgenommen. Der französische Außenminister und amtierende EU-Ratsvorsitzende Bernard Kouchner und sein finnischer Kollege Alexander Stubb, als Vertreter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), sprachen am Sonntagabend mit dem georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili in Tiflis. Dabei stellten sie einen Vier-Stufen-Plan vor, der zunächst eine Feuerpause aller Konfliktparteien vorsieht. In der nächsten Stufe sollten alle Verwundeten versorgt werden, sagte Kouchner laut Medien in Tiflis.

Kouchner fordert Beobachter

"Die dritte Stufe für eine Deeskalierung wäre der Rückzug der Truppen auf beiden Seiten, aber ein Rückzug, der von Beobachtern begleitet wäre", sagte Kouchner. Vierte Stufe wäre die Rückkehr zu
politischen Verhandlungen, betonte der Außenminister, der heute zu Gesprächen in Moskau erwartet wird. Stubb sagte, er sehe seine Rolle als Krisenmanager. "Wir sind nicht hier, um zu suchen, wer was wann, wo und wie getan hat", unterstrich der Diplomat. Georgien nimmt nach Angaben des französischen EU-Ratsvorsitzes "nahezu alle Vorschläge" an, die die Europäische Union zur Beendigung des Konfliktes mit Russland gemacht hat
Am Rande des Besuches von Kouchner und Stubb berichteten Medien in Tiflis von russischen Luftangriffen auf die georgische Stadt Gori. Dazu sagte ein russischer Armeesprecher der Agentur Interfax, ihm lägen darüber keine Informationen vor. Russische Medien berichteten ihrerseits, die südossetische Hauptstadt Zchinwali läge unter georgischem Artilleriefeuer. Auch dafür fehlten unabhängige Quellen.

Russland fordert "ultimativ" Abzug aus Abchasien


Russland hat indes Georgien ultimativ zum Abzug seiner Truppen aus der sezessionistischen Teilrepublik Abchasien aufgefordert. Der Oberkommandierende der russischen Truppen in Abchasien, General Sergej Tschaban, verlangte am Montagmorgen laut einer Meldung der Moskauer Nachrichtenagentur Interfax den Abzug aller georgischen Kräfte binnen weniger Stunden aus der Sicherheitszone, die Georgier und Abchasen voneinander trennt. Von georgischer Seite wurde das Ultimatum sofort zurückgewiesen. "Kein georgischer Polizist wird seine Waffen niederlegen", sagte der georgische Reintegrationsminister Temur Jakobaschwili im georgischen Fernsehen.
General Tschaban erklärte, sollte die georgische Seite der Aufforderung nicht Folge leisten, würden russische Soldaten auf georgisches Territorium vordringen.

Einsatz in Südossetien laut Medwedew "kurz vor Abschluss"

Der russische Militäreinsatz in Südossetien steht nach den Worten des russischen Präsidenten Dmitri Medwedew kurz vor dem Abschluss. "Ein wesentlicher Teil des Einsatzes mit dem Ziel, die georgische Regierung zu einem Friedensschluss in Südossetien zu zwingen, ist abgeschlossen", erklärte Medwedew nach einer Meldung der Moskauer Nachrichtenagentur Interfax am Montag anlässlich seiner Beratungen mit dem Generalstab sowie mit Ministerpräsident Wladimir Putin und Verteidigungsminister Sergej Lawrow im Hauptquartier der Armee. Die südossetische Hauptstadt Zchinwali "ist unter der Kontrolle des verstärkten Kontingents der russischen Friedenstruppe".

USA werfen Russland "Terrorkampagne" vor

In New York beendete der UN-Sicherheitsrat seine erneuten Beratungen über eine gemeinsame Erklärung zum Konflikt zwischen Georgien und Russland. Nach Angaben eines Diplomaten machten die Vertreter der westlichen Staaten bei der Ausarbeitung eines Entwurfs auf der Basis des Kouchner-Plans gute Fortschritte. Während der Debatten im UN-Sicherheitsrat kam es zu einem scharfen Schlagabtausch zwischen US-Botschafter Zalmay Khalilzad und seinem russischen Kollegen Witali Tschurkin, der stellenweise an die Rhetorik aus der Ära des Kalten Kriegs erinnerte. Khalilzad warf Russland vor, mit einer "Terrorkampagne" die Ablösung der demokratisch gewählten Regierung in Tiflis zu betreiben. Tschurkin wies die Vorwürfe entschieden zurück. Diese seien "inakzeptabel, besonders, wenn sie von dem Vertreter eines Landes stammen, dessen Aktionen im Irak, Afghanistan und Serbien uns allen wohlbewusst sind". US-Präsident George W. Bush kritisierte die russische Militäraktion gegen Georgien als "unverhältnismäßige Reaktion". Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy will am morgigen Dienstag in seiner Eigenschaft als amtierender EU-Ratsvorsitzender nach Moskau reisen, um im Südkaukasus-Konflikt zu vermitteln. Das kündigte der französische Außenminister Bernard Kouchner am Montag in einem Interview mit dem Sender RTL in der georgischen Hauptstadt Tiflis aus an. Der Élysée-Palast in Paris bestätigte dies zunächst nicht.

Kämpfe gingen trotz einseitiger Waffenruhe weiter

Ungeachtet einer von Georgien einseitig ausgerufenen Waffenruhe waren am Sonntag die Kämpfe zwischen georgischen und russischen Truppen weitergegangen. Russland warf Georgien vor, sich in dem Konflikt um die abtrünnige Region Südossetien nicht an die eigene Ankündigung zu halten. Zugleich machte Moskau ein schriftliches Waffenstillstandsabkommen zur Voraussetzung für eine Einstellung der Kämpfe.

Russische Marine riegelte Häfen ab

Die russische Kriegsmarine riegelte die Zufahrt zu den georgischen Schwarzmeerhäfen ab. Mit der Seeblockade sollten Waffenlieferungen an Georgien unterbunden werden. Am Sonntagabend versenkte die russische Marine im Schwarzen Meer ein georgisches Kriegsschiff. Nach Angaben
Moskaus hatte es zuvor russische Schiffe angegriffen.

Moskau weist Berichte über Bombardierung georgischer Städte zurück

Russische Kampfflugzeuge bombardierten mehrere georgische Städte. Berichte georgischer Medien, wonach erstmals auch die Hauptstadt Tiflis angegriffen wurde, wies Moskau zurück als "Provokation mit dem Ziel, die internationale Gemeinschaft zu täuschen". Nachdem georgische Truppen in der Nacht zum Freitag nach Südossetien vorgerückt waren, brachte Russland am Wochenende mit 10.000 Soldaten, hunderten Panzern und Kampfbombern weite Teile der abtrünnigen Region unter seine Kontrolle. Die georgischen Einheiten zogen sich aus der südossetischen Hauptstadt Zchinwali in die umliegenden Berge zurück.
Der russische Präsident Dmitri Medwedew beklagte "tausende Tote" im Konfliktgebiet. Nach unbestätigten Angaben aus Südossetien starben allein in Zchinwali etwa 2000 Menschen. In den Trümmern der weitgehend zerstörten Stadt harrten tausende Zivilisten aus. In den Straßen lagen Leichen. Die südossetische Führung sprach von einer humanitären Katastrophe. Tiflis bezifferte die Zahl der bisher bei den Kämpfen getöteten Georgier auf etwa 200. Nach Angaben des UN-Flüchtlingskommissars Antonio Guterres flohen in den vergangenen Tagen mehr als 30 000 Menschen vor den Kämpfen aus Südossetien ins benachbarte Nordossetien. Tausende säßen zwischen den Fronten fest.
Russlands Regierungschef Wladimir Putin warf den Georgiern "Völkermord" vor. Medwedew begründete die russischen Militärschläge in einem Telefonat mit US-Präsident George W. Bush mit "barbarischen Handlungen" Georgiens in Südossetien. Saakaschwili, ein enger Verbündeter der USA, beschuldigte Russland, Georgien zerstören zu wollen.

Laut Tiflis alle Einheiten aus Konfliktgebiet abgezogen

Nach georgischen Angaben wurden nach Verkündung der einseitigen Feuerpause bis Sonntagabend alle "Militäreinheiten aus dem Konfliktgebiet" abgezogen. Russland bestätigte zwar den Erhalt einer
entsprechenden Note aus Tiflis. Zugleich kritisierte Moskau aber die Fortsetzung von Kampfhandlungen durch georgische Soldaten.
Das ebenfalls von Georgien abtrünnige Gebiet Abchasien kündigte Unterstützung für Südossetien an und verhängte am Sonntag das Kriegsrecht. Die moskautreuen Machthaber in der international nicht anerkannten Republik am Schwarzen Meer riefen die Mobilmachung ihrer Truppen aus. Abchasische Streitkräfte rückten im Landkreis Gali gegen georgische Stellungen vor.

Bush: "Unverhältnismäßige Reaktion"

US-Präsident George W. Bush kritisierte die russische Militäraktion gegen Georgien als "unverhältnismäßige Reaktion". In einem Gespräch mit dem russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin habe er zudem seine große Sorge angesichts des russischen Vorgehens im Konflikt um Südossetien geäußert, sagte Bush in einem Interview des US-Fernsehsenders NBC Sports am Montag, dem letzten Tag seines Besuches der Olympischen Spiele in Peking.
In dem Gespräch mit Putin am Freitag in Peking habe er deutlich gemacht, dass "diese Gewalt inakzeptabel ist". Er habe gefordert, dass alle Truppen auf den Stand vor dem 6. August zurückgezogen würden. Ähnlich habe er sich in einem Telefongespräch mit Präsident Dmitri Medwedew geäußert, sagte Bush. (APA/dpa/AP)
 
Analyse: Serben freuen sich über «Kosovo-Bumerang»

Belgrad (dpa) - Trotz aller Zerstörung und allen Leids durch den Krieg im Südkaukasus macht sich in Serbien bei Politikern und Medien Genugtuung breit. «Das haben wir schon immer vorausgesagt», «Das geschieht den USA und der EU recht», so auch «Volkes Stimme» in Leserbriefen.
«Der Kosovo-Bumerang trifft den Westen» jetzt in Georgien, prangte am Sonntag auf dem Titelblatt der größten serbischen Zeitung «Novosti». Die These: Der Westen hat die Abspaltung der früheren südserbischen Provinz Kosovo im letzten Februar «als Vorbild» erlaubt und darf sich jetzt nicht wundern, dass andere Minderheiten dieses Recht auch für sich in Anspruch nehmen.
Folgerichtig haben die ultranationalistischen Radikalen (SRS) schon am ersten Kriegstag ein Unterstützungstelegramm an die russische Führung geschickt. Auch die DSS des früheren serbischen Regierungschefs Vojislav Kostunica schlug in die gleiche Kerbe. Die serbischen Medien kritisieren vor allem den Westen, der «zweierlei Maß» zugrunde lege. In Georgien verteidigten die USA und die EU die «territoriale Integrität» des Landes gegen die Abspaltung Südossetiens und Abchasiens, im Fall Kosovo hätten sie jedoch seine Trennung von Serbien nach dem Prinzip des «Selbstbestimmungsrechts der Albaner» erzwungen.
Die Medien zitieren am Sonntag genüsslich den französischen Außenminister Bernard Kouchner, der mit Blick auf das Kosovo gesagt habe: «Wenn zwei Seiten sich nur noch mit Waffen unterhalten können, dann ist es besser, sie zu trennen». «Sechs Monate später will die französische EU-Präsidentschaft die territoriale Unversehrtheit Georgiens garantieren». Der «Sündenfall» Kosovo sei eben nicht wie vom Westen behauptet ein Ausnahme- und Sonderfall ohne Auswirkungen auf andere Streitherde gewesen. «Was für eine erstaunliche Logik!», heißt es am Sonntag in Leserbriefen. «Welche Arroganz des Westens!», der «scheinheilig» und «lächerlich» auftrete.
«Ich verstehe nicht, warum der Westen gegen Russland keine Sanktionen einführt und keine Flugzeuge schickt, die Moskau und andere Städte zerstören», gibt sich der Kommentator der Zeitung «Press» am Sonntag ironisch ratlos. Er spielte damit auf die Bombardierung Serbiens durch die NATO nach dem Einmarsch seiner Armee in das Kosovo im Frühjahr 1999 an. Nach dem Beispiel Kosovo sei klar: «Was heute in Südossetien passiert, kann man morgen in Berg-Karabach, in Tibet und in Dutzenden anderen Krisenregion der Welt erwarten. Das Ende erwarten wir dann im Baskenland, Elsass, Wallonien und vielleicht in Tirol.»
Wie Serbien vertritt auch Russland als mächtiger Verbündeter in Sachen Kosovo eine deckungsgleiche Position. Der «Präzedenzfall Kosovo» werde nicht folgenlos für die Gebietsstreitigkeiten in der früheren Sowjetunion bleiben, hatte die russische Führung immer wieder gewarnt. Sowohl Südosseten als auch Abchasen hatten für sich das Recht der Kosovo-Albaner eingefordert. Noch in seinen letzten Amtswochen hatte der russische Präsident Wladimir Putin angeordnet, die Beziehungen zu Abchasien und Südossetien demonstrativ auszubauen. «Aus meiner Sicht ist das eine direkte Folge der Kosovo-Entwicklung», hatte der Vize-Parlamentschef Oleg Morosow erklärt.


http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/79464
 
Zurück
Oben