Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 wurde Georgien unabhängig, doch bereits zuvor machten sich in mehreren Regionen des südkaukasischen Vielvölkerstaats starke separatistische Tendenzen bemerkbar. Georgien versucht die von Moskau unterstützten Separatisten militärisch niederzuringen.
[h1]1801-1804[/h1]
Der grösste Teil des heutigen Georgien wird vom Russischen Zarenreich annektiert. Im 19. Jahrhundert vereinigt der Zar Georgien und südliche ossetische Gebiete unter die einheitliche Verwaltung Transkaukasiens. Nordossetische Gebiete auf der nördlichen Seite des Kaukasus wurden dagegen dem nordkaukasischen Militär unterstellt. [h1]1918[/h1]
Georgien erklärt sich nach dem Zusammenbruch des Russischen Reiches unabhängig. [h1]1921[/h1]
Invasion der Roten Armee; Georgien wird eine Sozialistische Sowjetrepublik. Als Teil der Transkaukasischen Föderativen Sowjetrepublik — dem Zusammenschluss der Armenischen, Aserbaidschanischen und Georgischen SSR — gehört sie 1922 zu den Gründerstaaten der Sowjetunion. [h1]1936[/h1]
Die Transkaukasische Föderative Sowjetrepublik wird aufgelöst; Georgien wird, wie Armenien und Aserbaidschan, eine eigenständige Sowjetrepublik. [h1]1989[/h1]
Sowjetische Truppen lösen in der Hauptstadt Tiflis eine Demonstration für die Unabhängigkeit Georgiens mit Spaten und Giftgas auf; rund 20 Menschen kommen ums Leben.
Südossetien kündigt seine Loslösung von Georgien an. Ende 1989 marschieren georgische Einheiten in Zchinwali ein. Daraufhin bilden die Osseten eine eigene Nationalgarde, die sich Kämpfe mit georgischen Einheiten liefern. Sowjetische Truppen intervenieren.
[h1]1990[/h1]
Eine Koalition unter der Führung der Nationalisten gewinnt die Wahlen. Der ehemalige Dissident Swiad Gamsachurdia wird Parlamentsvorsitzender.
September: In Ossetien wird die «unabhängige Republik Südossetien» ausgerufen. Die Regierung in Tiflis beginnt darauf 1990/1991 eine militärische Offensive gegen die abtrünnige Region. Der Krieg dauert zwei Jahre und führt zu Tausenden Toten und Zehntausenden Flüchtlingen. [h1]1991[/h1]
April: Das georgische Parlament erklärt nach einer Volksabstimmung, die mit 98,9% der Stimmen die Unabhängigkeit befürwortet, die Sezession von der Sowjetunion. Im Südwesten Georgiens macht sich die Autonome Republik Adscharien, wo
mehrheitlich moslemische Georgier leben, unter der Führung von Aslan Abaschidse faktisch unabhängig.
Mai: Gamsachurdia wird zum Präsidenten gewählt. Wachsende Spannungen in Südossetien führen zu blutigen Zusammenstössen zwischen Separatisten und georgischen Truppen.
Dezember: Teile der Nationalgarde putschen mit russischer Unterstützung gegen Gamsachurdia; bis zu 2000 Menschen kommen nach inoffiziellen Angaben bei den Kämpfen in Tiflis um. [h1]1992[/h1]
Januar: Gamsachurdia flieht nach Armenien. Bei einer Volksabstimmung stimmt die Mehrheit der Bevölkerung in Südossetien für die Unabhängigkeit.
März: Der ehemalige sowjetische Aussenminister Eduard Schewardnadse wird Präsident. Uno-Friedenstruppen, denen auch 2000 russische Soldaten angehören, werden in die abtrünnigen Gebiete entsandt.
Juni: Ein Waffenstillstand wird in Südossetien vereinbart. Im folgenden Monat ziehen russisch-georgisch-ossetische Friedenskräfte in die Region ein.
August: Der Konflikt mit separatistischen Kräften in der Autonomen Republik Abchasien eskaliert. Tiflis reagiert mit militärischen Mitteln. Russland unterstützt die Truppen der Aufständischen. [h1]1993[/h1]
September: Die Truppen der georgischen Zentralregierung erleiden im aufständischen Abchasien eine katastrophale Niederlage. Die gesamte georgische Bevölkerung wird aus der Autonomen Republik vertrieben. Rund 50 000 Menschen sterben, etwa 200 000 fliehen.
Gamsachurdia kehrt aus dem Exil zurück und organisiert einen Aufstand. Seine Anhänger bringen zeitweilig ganz Westgeorgien unter ihre Kontrolle. Russland unterstützt die georgische Regierung, und im Oktober bricht die Rebellion zusammen. Gamsachurdia stirbt im Dezember. [h1]1994[/h1]
März: Georgien schliesst sich gegen starke innere Opposition der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) an.
Mai: Mit Abchasien wird ein Waffenstillstand vereinbart. 1500 russische Soldaten werden als Friedenstruppe stationiert. [h1]2001[/h1]
Dezember: In Südossetien wird Eduard Kokojty zum Präsidenten gewählt. Georgien betrachtet die Region jedoch nach wie vor als Teil des georgischen Staates und bezeichnet das Gebiet amtlich als «Region Zchinwali». [h1]2002[/h1]
Mai: Die USA schicken mehrere hundert Militärausbilder, um die georgische Armee für den Kampf gegen tschetschenische und islamische Partisanen im Grenzgebiet zu Russland zu trainieren. Dies führt zu Spannungen mit Russland, das Georgien nach wie vor als sein Einflussgebiet betrachtet. [h1] [/h1]
[h1]2003[/h1]
Rosenrevolution: Präsident Schewardnadse wird nach den Parlamentswahlen im November massiver Wahlbetrug vorgeworfen. Eine Massendemonstration in Tiflis zwingt Schewardnadse, der zunächst noch den Ausnahmezustand ausrufen liess, zum Rücktritt. Die russischen Truppen bleiben in den Kasernen. [h1]2004[/h1]
Januar: Michail Saakaschwili gewinnt die Präsidentschaftswahlen mit einem Erdrutschsieg von 96% der Stimmen.
Mai: Machtwechsel in Adscharien; Massendemonstrationen zwingen Abaschidse zum Rücktritt. Die Autonomie Adschariens wird in der Folge von der georgischen Zentralregierung beschnitten.
[h1]2005[/h1]
Januar: Saakaschwili bietet der abtrünnigen Republik weitgehende Autonomierechte innerhalb Georgiens an. Kokojty lehnt das Angebot strikt ab. [h1]2007[/h1]
November: Saakaschwili verhängt nach mehrtägigen Massendemonstrationen der Opposition für 15 Tage den Ausnahmezustand über das Land. Die Regierung wirft russischen Agenten vor, die Unruhen zu schüren. [h1]2008[/h1]
August: Nach tagelangen Gefechten marschieren georgische Truppen in der südossetische Hauptstadt Zchinwali ein. Russische Flugzeuge greifen daraufhin Georgien an, worauf Saakaschwili die Mobilmachung anordnet.
Quelle: Infografik, 20min