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Gelöschtes Mitglied 12569
Guest
Die Griechen des Mittelalters nannten sich selber "Römer", das ist richtig. Dies war das griechische Selbstverständnis, erwachsen aus jahrhundertelanger Teilhabe am Römischen Reich, was im Grunde ja nichts anderes als die griechische Kultur, Lebensweise und auch die Griechische Sprache in die damals eroberte Welt verbreitet hat. Der Gegensatz zum lateinischsprachigen Westen hat sich im Mittelalter erst nach und nach im Disput um machtpolitische Interessenkonflikte entzündet. Wobei zur Zeit der Kreuzzüge bereits klar war, dass man sich vom Westen schon soweit entfernt hatte, dass auch die sprachliche Kommunikation sich schwierig gestaltete - im Westen konnte man kein Griechisch mehr, und im Osten kein Latein. Somit war das römische Selbstverständnis der Byzantiner als ein politisches Selbstverständnis zu werten, und nicht als ein ethnisches oder sprachliches.
Weiß nicht wie ihr das seht, aber die heutigen Griechenland-Griechen und Zypern-Griechen würde ich eher weniger als "Romioi" bezeichnen, sondern nach deren aus dem Befreiungskampf erwachsenem Selbstverständnis, als Hellenen. Für die Griechen aus den traditionellen Diasporagebieten (Türkei, Ukraine, Bulgarien etc) würde ich die Bezeichnung "Romioi" aber gelten lassen.
Heraclius
Bravo Perfekt erklärt so sehe Ich das auch.