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Grexit

Wie stehst du zu einem Grexit?


  • Umfrageteilnehmer
    61
Du hast die Wahl, du darfst auch gerne einer griechischen Bank vertrauen...Du kannst auch gerne in griechische Staatsanleihen investieren.....Ist alles super!

Tja, das haben hochbezahlte Investmentspezialisten jahrelang getan. Die Rechnung bekommt der einfache Steuerzahler, nicht diese.
 
Tja, das haben hochbezahlte Investmentspezialisten jahrelang getan. Die Rechnung bekommt der einfache Steuerzahler, nicht diese.

Stimmt...nur hat man aus diesen Fehlern gelernt, hoffe ich zumindest. Viele Banken konnten gerettet werden und stehen wieder auf eigenen Beinen und haben dem Staat die Schulden abbezahlt.
 
Stimmt...nur hat man aus diesen Fehlern gelernt, hoffe ich zumindest. Viele Banken konnten gerettet werden und stehen wieder auf eigenen Beinen und haben dem Staat die Schulden abbezahlt.

Nichts haben sie gemacht die Zocken munter weiter .
 
Ich hätte auch als absoluter Laie schon Vorstellungen zu einer sozial gerechteren Welt. Aber egal. Maximales Profitstreben ist sicher kein Phänomen jüngster Zeit.

In meiner Familie kursiert so eine Anekdote, Vielleicht habe ich sie sogar schon mal gebracht. 70er Jahre, wo mal ein da schon sehr betagter entfernter Verwandter zu einer Beerdigung kommen durfte. Familie war schon Ende letztes Jahrhunderts in die USA ausgewandert. Nähe Pittsburgh, auch in einem Kohlewerk angefangen. Dieser soll so nach dem Motto ezählt haben: "Gottes Willen, hier (SU) könnte ich niemals leben. Aber wisst ihr, warum ich trotzdem so dankbar für eure Revolution 1917 war? Als wir in den USA anfingen, haben wir richtig beschissen, (pardon:-)) gelebt, für einen Sklavenlohn malocht. Danach fingen sie an, vernünftige Löhne zu zahlen und die Gewerkschaften kamen auf. Weil die riesen Schiss hatten, dass bei uns so was auch kommen könnte."

Ein Mensch kann nicht so viel arbeiten oder wirklich verdienen, dass er übertrieben gesagt in einem Jahr vielleicht mehr Kohle macht als der Durchschnitt in 40 Jahren Arbeit. Das kann nicht gerecht sein und je mehr Gefühl von sozialer Ungerechtigkeit, desto mehr wird es den gesellschaftlichen Frieden gefährden. Das sollte man nicht unterschätzen. Ebenso wie ich nicht sehe, wie man "gewinnen" kann, wenn der breiten Masse immer mehr Kaufkraft genommen wird.

In Griechenland ist das Gesundheitssystem zusammen gebrochen, Jugendarbeitslosigkeit ist massiv in die Höhe geschnellt usw. Ich will nicht nur ein Europa, was Banken rettet, sondern was auch nicht zulässt, dass Gesundheitsversorgung "krankt" und Menschen zu Massen arbeitslos sind. Oder wo man von einem Vollzeitjob nicht allein leben kann.

Klar kann man von einem Vollzeitjob leben, die frage ist halt nur wie. Schau mal wie die Chinesen von ihren Vollzeitjobs leben, und Vollzeitjob dort bedeutet etwas mehr als nur 35h. Und das ist halt die neue benchmark, das ist etwas, was man endlich begreifen muss. Man sehnt sich hier nach einer historischen Ausnahmesituation in der Zeit nach dem Weltkrieg, als der Westen fast alle Ressourcen der Welt verkonsumiert hat, und wo man das Geld außerhalb von Europa, USA, Japan fast nirgends einigermaßen sicher anlegen konnte. Diese Zeiten sind vorbei. Es gibt noch ca. 6 Milliarden andere Menschen auf dem Planeten und immer mehr von denen "spielen mit". Und ich finde das auch nicht schlimm. Mal ehrlich, guck mal wie verschwenderisch wir hier im Westen immer noch sind, es geht uns hier immer noch viel zu gut materiell gesehen. Währenddessen sparen junge chinesische Paare jahrelang ein paar Hundert Euro zusammen um sich eine einigermaßen schöne Hochzeit leisten zu können. Wir werden etwas unweigerliches erleben. Nämlich, dass wir hier im Westen materiell etwas weniger wohlhabend sein werden. Dafür werden wir uns wieder auf andere Werte besinnen. Zumindest hoffe ich, dass diese Wertbesinnung einkehren wird, sonst wird der Westen mit wehenden Fahnen untergehen.
 
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