Christen und Muslime: Der gleiche Gott?
Christen und Muslime: Haben wir den gleichen Gott? Diese Frage wird in allen christlichen Kreisen oft gestellt, und zahlreich sind jene, die denken, es sei so. Es gehört zum guten Ton zu beteuern, wir hätten den gleichen Gott. Und es zeugt von Offenheit und Toleranz gegenüber anderer Religionen, nicht darauf zu beharren, dass es eine einzige Wahrheit gibt. Hinter dieser Aussage steht auch der Wille, den Ursprung jeglicher Glaubenskonflikte zu entschärfen. „Wir haben alle den gleichen Gott“ ist zum religiös korrektesten Ausspruch geworden, zumindest in einer westlichen Welt voll guter Gesinnung und beladen mit Schuldgefühlen.
Und wie sieht es in der islamischen Welt aus? Wie viele Muslime gibt es, die denken, Allah sei der gleiche Gott wie der christliche? Diese Frage stimmt nachdenklich. In einem Land wie Pakistan, in dem die Scharia, das islamische Gesetz, in Kraft ist, könnte eine solche Behauptung gar als schwere Blasphemie empfunden werden und Gefangenschaft, wenn nicht sogar die Todesstrafe nach sich ziehen. Im Koran ist die schwerste Sünde, die Schirk, eine andere Person Gott gleich zu stellen. Deshalb betont das heilige Buch der Muslime immer wieder, dass Gott keinen Sohn haben kann. Darüber hinaus, wenn der Koran denn von Jesus als Propheten spricht, erwähnt er deutlich, dass er nicht an einem Kreuz gestorben ist.
Für Christen ist Jesus der Sohn Gottes – der Weg, die Wahrheit und das Leben, das sichtbare Abbild des unsichtbaren Gottes, derjenige - der Einzige - durch den wir zum Vater gelangen können. Wie ist es also möglich zu sagen, Allah und der Gott von Jesus Christus seien ein und derselbe Gott? Allah und Gott weisen wohl gemeinsame Eigenschaften auf. Wie aber könnte Gott sich selbst verleugnen, indem er sich den Anhängern eines anderen Glaubens ohne seinen Sohn und ohne das am Kreuz vollendete Werk offenbart? Wäre Jesus also nur für die Christen gekreuzigt worden? Die Bibel sagt ganz klar, dass die Botschaft des Kreuzes für alle Menschen bestimmt ist, dass es einen einzigen Gott und einen einzigen Mittler zwischen Gott und den Menschen gibt (siehe 1 Tim 2, 4-6).
Muss man sich schämen, zu dem zu stehen, was die Bibel sagt? Sicher nicht, solange das mit Milde und Respekt geschieht. Außerdem würden die Christen in ihrem Dialog mit Andersgläubigen, vor allem mit Muslimen, an Glaubwürdigkeit gewinnen. Denn eine der wichtigsten Bedingungen für einen Dialog ist, sich seiner Identität klar bewusst zu sein. Auf dieser Grundlage lässt sich friedlich darüber diskutieren, was uns trennt und was uns eint.
Das Festhalten an bestimmten moralischen Werten ist sicher einer der Punkte, an dem Christen und Muslime sich treffen können. Auch die Ausrichtung auf Gott, was unsere Lebensführung anbelangt, ist ein Element, das uns verbinden kann, wenn es auch in unterschiedlicher Form praktiziert wird.
Juden und Christen ebenso wie Muslime gehen von Gott als dem Schöpfer aller Dinge aus. Worin der Islam sich jedoch unterscheidet ist, dass Allah Mann und Frau nicht nach seinem Bild geschaffen hat wie der Gott der Juden und der Christen. Allah erkennt sich nicht im Menschen wieder, scheint sogar so weit über ihm zu stehen, wie manche muslimische Theologen denken, dass er nicht für ihn leiden könnte. Im Gegensatz dazu ist der christliche Gott in Jesus Christus, dem leidenden Diener, Fleisch geworden. In Ihm haben wir eine persönliche Beziehung mit dem Vater. Er hat uns als seine Gesandten erwählt, und durch seinen heiligen Geist können wir voller Überzeugung sagen: Christus ist der Herr aller Menschen.
Die vielen tausend Iranerinnen und Iraner, die in den vergangen Jahren in Christus eine Hoffnung und das Heil gefunden haben, sind jenen dankbar, die ihnen – manchmal unter Lebensgefahr - ein Evangelium vermittelt haben, das frei ist von Vieldeutigkeit.
Scheinbar nicht Hahahaha was für ne krasse Ironie, also haben jeweils alle einen eigenen Gott :roll: