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Hass im Netz

Armin (Wolf) gegen Goliath
Der ORF-Moderator möchte den Tech-Giganten X zu einem verantwortlichen Handeln bringen

Armin Wolf legt sich mit X (vormals Twitter) an. Nicht nur, dass er und eine Reihe anderer Medienpromis auf Bluesky umgestiegen sind – Wolf versucht es nun über den juristischen Weg. Und zwar auf einem Umweg, wie gleich zu zeigen sein wird, aber der Punkt ist:

Es geht um einen Troll, der auf X seit langem strafrechtlich relevanten toxischen Mist verbreitet, unter anderem über Wolf. Der hatte verschiedentlich versucht, den Hassposter bei X sperren zu lassen bzw. seine Daten herauszufinden (inzwischen wurde der Account gelöscht). Das stieß bei der von Elon Musk übernommenen Plattform auf ein höflich formuliertes "Fuck off!". Eine Erfahrung, die nicht nur Armin Wolf mit X gemacht hat.

Doch der bekannte ORF-Moderator verfiel nun auf den Ausweg, eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft zu machen – wegen "Begünstigung" des anonymen Trolls durch Nichtherausgabe seiner Daten. In der Anzeige ist die Rede vom "begründeten Verdacht, dass unbekannte Mitarbeiter der Twitter International Unlimited Company absichtlich" einen unter Pseudonym auftretenden Nutzer der Verfolgung wegen einer strafbaren Handlung "ganz oder zum Teil zu entziehen versucht" haben. Mal sehen, ob X auf eine allfällige staatliche Verfolgung reagiert.

 
Neuer Fall von Online-Hass: "Bedroht und alleine gelassen"
Der aktuelle Fall einer Vergewaltigungsdrohung zeigt, wie erniedrigend diese Form der digitalen Gewalt gegen Frauen ist. Und wie rasch Ermittlungen enden können.

Ich frage mich ja, wie konkret eine Vergewaltigungsdrohung in Österreich formuliert sein muss, damit sie zu ernsthaften Ermittlungen führt. Denn oft werden solche Fälle überraschend rasch eingestellt. Aktueller Anlass: Die Publizistin Veronika Bohrn Mena bekam eine E-Mail, die mit den Worten begann, "hey meine maus". Danach heißt es: "wenn i di sehe bekomst mein teil rein. Bin drauf speziall, vor par jahren hab auch ne frau gegen ihren willn venascht. Tut gut du bist die nächste."

Das ist sogar eine sehr deutliche Form der Vergewaltigungsandrohung. Hier schreibt jemand in Ich-Form und kündigt an, "du bist die nächste." Im Vergleich dazu ist es in vielen anderen Fällen für Frauen ein Problem, dass die Drohungen gegen sie etwas vager bleiben. Dann heißt es nicht "ich werde dich vergewaltigen", sondern, "du gehörst vergewaltigt". Das stuft die Justiz dann oft nicht als "gefährliche Drohung" nach dem Strafrecht ein. Bei Bohrn Mena hingegen wird konkreter gedroht. Doch selbst hier stellt die Staatsanwaltschaft Krems das Ermittlungsverfahren ein.

Frustrierend ist daran auch, in welcher Bösartigkeit das E-Mail verfasst wurde. Es beinhaltet mehrere Bilder. Auf das Gesicht von Bohrn Mena schrieb jemand: "Fickfotze" und äußerte eine weitere Androhung der sexuellen Gewalt gegen sie. Verzeihen Sie, dass ich diese obszönen Ausdrücke zitiere: Aber ich tue es, um zu verdeutlichen, wie sinnvoll das wäre, hier weiter zu ermitteln. Außerdem enthält das E-Mail zwei Dickpics: Also zwei Penisbilder, darunter eine ekelhafte pornografische Szene. Bohrn Mena meint: "Diese E-Mail ist genauso verfasst, dass du dich maximal beschmutzt, erniedrigt fühlst."

 
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