Illyrische Krieg
Die illyrischen Kriege waren zwei militärische Auseinandersetzungen der römischen Republik mit verschiedenen illyrischen Stämmen und deren Königen. Sie ereigneten sich im letzten Drittel des 3. Jahrhunderts v. Chr. und markieren den Beginn der römischen Expansion östlich von Italien.
Den ersten illyrischen Krieg führten die Römer 229/228 v. Chr. gegen Teuta, die Königin der Labeaten. Das militärische Unternehmen gegen die illyrische Königin war nicht geplant, vielmehr kam es zum Eingreifen der Römer an der östlichen Adriaküste, weil die illyrische Piraterie römische Handelsinteressen schädigte und die mit Rom verbündete griechische Kolonie Issa den Senat schon 230 um Hilfe gegen illyrische Übergriffe gebeten hatte. Außer Issa waren auch die griechischen Kolonien Apollonia und Epidamnos mit den Römern verbündet
Bei Plünderungszügen im Seegebiet zwischen Butrint und Korfu hatten Teutas Piraten römische Kaufleute geschädigt und damit das Eingreifen des Senats provoziert. Der Senat schickte 229 zwei Gesandte zu Teuta nach Shkodra, um Wiedergutmachung für die Geschädigten und die Einstellung der Kaperaktivitäten zu fordern. Die Königin weigerte sich und einer der Gesandten drohte ihr deshalb mit dem militärischen Eingreifen der Römer, woraufhin Teuta ihn töten ließ.
Der Krieg war nun nicht mehr zu vermeiden. Sofort wurde eine römische Armee nach Illyrien geschickt. Sie stand unter dem Kommando der beiden Konsuln Gnaeus Fulvius Centumalus und Lucius Postumius Albinus.
Die aus 200 Schiffen bestehende römische Flotte fuhr zuerst nach Korfu, das von Demetrius, einem Flottenkommandanten der Teuta, kampflos übergeben wurde. Er wechselte auf die römische Seite und durfte die Insel nun im Namen der neuen Herren verwalten.
Die Römer landeten dann bei Apollonia und stießen nach Norden vor. Vor Shkodra wurde die Königin endgültig besiegt. Sie musste sich 228 v. Chr. harte Friedensbedingungen diktieren lassen.
Ihr blieb nur die Herrschaft über Shkodra,Albanien und sie musste Tribut an die Römer zahlen. Schließlich durften fortan nie mehr als zwei illyrische Schiffe in das Seegebiet südlich von Lissos segeln. Das Königreich der Labeaten war beseitigt, die Freiheit der griechischen Kolonien wiederhergestellt, die illyrische Seemacht gebrochen und das Gebiet der Labeaten im heutigen Albanien stand nun unter der indirekten Kontrolle Roms.
Als neue Größe im regionalen Kräftespiel war Demetrius von Pharos ins Spiel gekommen, weil ihm die Römer die Herrschaft über Korfu gelassen hatten. Demetrius, der vorher schon Herr der Insel Pharos an der dalmatinischen Küste war, konnte sich auch weitere Orte aus der Erbmasse des Labeatenreiches aneignen. Damit verfügte Demetrios, ein militärischer Abenteurer und politischer Hasardeur, über genügend Ressourcen, um weitere Kriegszüge durchzuführen.
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