Entwicklung des Namens
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Istanbuls unterschiedliche Namen auf osmanischen Poststempeln von 1880 bis 1925
Der ursprünglich griechische Name der Stadt,
Byzantion, ist möglicherweise
thrakischer Herkunft. Er wurde im Altertum auf den legendären Gründer der Stadt,
Byzas, zurückgeführt. Zu Ehren des römischen Kaisers
Constantinus, der Byzantion zu seiner Residenz ausbauen ließ, wurde die Stadt 330 n.Chr. in
Constantinopolis (
latinisiert, griech. Κωνσταντινούπολις –
Konstantinoupolis, „Stadt des Constantin“) umbenannt. Auf
Constantinopolis gehen die deutsche Form
Konstantinopel und zahlreiche weitere Namensformen zurück. Auf
Arabisch wurde Konstantinopel
al-Qustantīniyya (
القسطنطينية ) genannt, im
Armenischen Gostantnubolis und im
Hebräischen Kuschta ( קושטא ). In vielen
slawischen Sprachen hieß die Stadt
Carigrad („Stadt des
Zaren“).
Bis 1930 gab es keine fortdauernde und eindeutige, offizielle Namensform. In osmanischen Urkunden, Inschriften etc. wurde die Stadt in der Regel mit ihrer vom Arabischen abgeleiteten Namensform
Kostantiniyye (
قسطنطينيه ) bezeichnet. Man findet aber auch
şehir-i azima (türk. =
die großartige Stadt), die französisierten Formen
Constantinople und
Stamboul sowie zusätzlich die Beinamen
der-i saadet (
دارسعادت =
Haus der Glückseligkeit; auch in der Form
südde-i saadet),
der-i âliye (
دارعاليه =
Hohes Haus oder
Hohe Pforte, abgeleitet von
bâb-i-âlî,
باب عالی , was aber auch die osmanische Regierung oder das gesamte Reich meinen konnte; auch in den Formen
darü's-saltanat-ı aliyye, asitane-i aliyye und darü'l-hilafetü 'l aliye) und
pâyitaht (
pers.
پایتخت =
Ehrenvoller Thron im Sinne von
Residenz). Daneben gab es noch die Namensformen
mahrusa-i saltanat und
dergâh-ı mualla.
Der Name
Islambol (
إسلامبول geschrieben
Islambul) auf einer Münze von 1203 H.
[15]
Aus dem Feldzugstagebuch Süleyman I., 1521:
„… und fuhr nach der Stadt Istanbul ab …“ (Hervorhebung ediert 2007