Chamenei lehnt US-Vermittlungsangebot Katars ab
Der oberste Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, hat dem Emir von Katar deutlich gemacht, dass sein Land trotz Wirtschaftskrise nicht mit den USA verhandeln will.
„An Katars Stelle würden wir den Forderungen und dem Druck der USA keine Beachtung schenken. (…) Dabei spielt es auch keine Rolle, wer dort gerade Präsident ist“, sagte Chamenei gestern während des Treffens mit dem Emir von Katar, Scheich Tamim Bin Hamad Al-Thani, in Teheran.
Im Fokus bei Verhandlungen mit den USA könnten das iranische Atom- und Raketenprogramm sowie die Lage im Nahen Osten stehen. Der Iran steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Hintergrund sind auch harte Sanktionen des Westens, unter anderem wegen des umstrittenen Atomprogramms. Die nationale Währung Rial erreicht fast täglich Rekordtiefstände. Finanzexperten zufolge könnte eine Wiederaufnahme der Atomverhandlungen mit den USA die Situation verbessern.
Trump signalisierte Gesprächsbereitschaft
Da Katar in der Vergangenheit wiederholt als Vermittler zwischen dem Iran und den USA agiert hatte, spekulierten Beobachter, dass der Emir möglicherweise eine Botschaft von US-Präsident Donald Trump an Teheran überbringen werde. Trump hatte Teheran jüngst Gesprächsbereitschaft signalisiert. Chamenei, der in strategischen Fragen das letzte Wort hat, erteilte Verhandlungen mit den USA jedoch zunächst eine Absage.
orf.at