Jugoslawien befand sich zu diesem Zeitpunkt im Zerfall. Keine Republik erkannte mehr die Bundesinstitutionen an, seit März 1991 nicht mal mehr Serbien. Sich nun auf international anerkannte Grenzen zu berufen die von einer Bundesinstitution wie bspw. der "jugoslawischen" Armee geschützt werden sollen, ist mehr als lächerlich. Slowenien hat als erste jugoslawische Republik klar der serbischen Verfassungsbruch im Kosovo reklamiert. Milosevic betrieb Cherry-Picking, in dem er sich das Beste aus allen Welten holte. Die Kosovo Verfassung setzte er auf einen Stand von 63 (glaub ich), während er die erst 1974 zugeschriebenen Stimmrechte behielt. All das hat Slowenien kritisiert und dennoch versucht einen Konsenz mit Belgrad zu finden, um den jugoslawischen Teilstaat zu erhalten. Da aber nach Belgrader Vorstellungen ein Jugoslawien nur zentralistisch, serbisch dominiert funktionieren kann, scheiterte es.
Wie gesagt: Serbien hat diesen Staat mit der Kosovo-Nummer, Joghurt-Revolutionen und vielen anderen Handlungen demontiert um sich nun auf den Schutz der Aussengrenzen zu berufen....harhar....
Kroatien war ein existenter Teilstaat schon im Rahmen der SFRJ-Bundesverfassung. Die sog. "Krajina" wurde durch Bruch der Bundesverfassung (Bspw. der illegalen Unterstützung einer illegitimen Armee durch die "JNA"), sowie dem Bruch der Landesverfassung generiert. Badinter gestand Kroatien das legitime Recht einer Sezession zu, wohingegen der Krajina dieses Recht nicht zugesprochen wurde, da es kein legitimiertes Subjekt einer vorausgehenden Verfassung war. Aber nun gut, ich nehme zu Kenntnis das Du mit der Oluja kein Problem hast.
Um es schlicht zu sagen, auf meine Fragen....
Findest Du keine Antwort und kommst nun mit diesem Pegida-Gewäsch.
Du "antwortest", in dem Du Deine Hass-Salve auf den Islam loslässt um Beweise schuldig zu bleiben.Aber um Dich noch lächerlicher dastehen zu lassen: Die ID erwähnt eine Islamisierung Bosniens, ja sogar "Bosnien" mit keinem einzigen Wort, dennoch ziehst Du diese Deklaration, wo sich viele Feststellungen doch heute praktisch bewahrheitet haben, heran. Vermutlich wird sich Deine Lächerlichkeit gleich potenzieren, in dem Du Fragmente der ID, sorgsam vorgekaut von serbischen Propagandaseiten, hier kontextlos reindonnerst. Nun ja...
In der Tat ein komplexes Thema, was nicht "Schwarz" oder "Weiss" betrachtet werden kann und darf. Die jugoslawische Verfassung war recht einzigartig, weil es die einzige kommunistische Verfassung war die den Brückenschlag vollziehen wollte, die prinzipiell a-nationale Kommunistische Ideologie mit der Anerkennung von Völkern und Volksgruppen zu kombinieren. Das ist gründlich daneben gegangen, weil dabei ein Konstrukt herausgekommen ist, welches nie gelegt wurde bzw. die Annahme war, das "Brüderlichkeit & Einheit" stärker ist als Papier. Genau das aber hat nicht funktioniert, das jugoslawische Verfassungsreformen von 74 nie gänzlich umgesetzt wurden. Auf dieser Grundlage entschied die Badinter-Kommission, der dann übrigens auch Russland gefolgt ist, dass die Rechtsnachfolge durch die AVNOJ-Republiken zu regeln ist, weil es hier -im Gegensatz zum Volk- eine klare Trennlinie gibt. Und auch mit Deiner Anmerkung "Serben konnten nicht entscheiden", liegst Du falsch. Trotz der Tatsache das man den AVNOJ-Republiken die Rechtsnachfolge zusprach, wollte der Westen in dieser Phase Jugoslawien erhalten und machte massive Zugeständnisse an Milosevic. Dennoch entschied sich dieser für den Krieg, weil er die AVNOJ-Grenzen nicht anerkannt hat.
Es ist also nicht das Problem das Serben nicht entscheiden konnten wie es mit diesem Staat weitergehen sollte (Den übrigens niemand mehr wollte), sondern das Serbien anderen Völkern seinen Willen militärisch aufzwingen wollte, wozu sie ja die Mittel hatten. Ich empfehle Dir mal "Burg & Shoup" als wirklich neutrale und gute Literatur, die sich mit dem Konflikt und dem ganzen Verlauf wissenschaftlich beschäftigt hat. Und wenn Du damit fertig bist, ggf. noch Donia´s "The Origin of the Republik Srpska", wo Du schnell erkennen kannst wie die Roadmap von ZOBK, SAO bis zur RS geplant und umgesetzt wurde.
Au ja....Wiki.....
So nebenbei: Warum zitierst Du nicht korrekt (Oder reicht Wiki hier nicht?): Es heisst genau genommen: "
Unser Ziel: Die Islamisierung der Muslime. Unsere Devise: Glauben und Kämpfen" (Anm: "Kamp" bedeutet hier nicht Kampf im physischen Sinne. Solche Kämpfe wurden ja von anderen präzisiert, nämlich mit "kriegerischen Maßnahmen die auch nicht ausgeschlossen sind".
Spontan aber fallen mir dazu grad folgende Fragen ein. Izetbegovic ID erschien in den 70-ern und Anfang der 80-er wurde er dafür in den Knast geschmissen. Warum aber...
* Ließ die jugoslawische Justiz den Hauptvorwurf, nämlich die Gründung eines islamischen Staates, im Revisionsprozess fallen und milderte das Urteil ab ?
* Warum setzte sich sogar Dobrica Cosic für die Freilassung Izetbegovics ein ?
* ....koalierte Karadzic mit Izetbegovic nach den ersten Wahlen in BiH ?
* bot Milosevic Izetbegovic an, ihn zum Vizepräsidenten der neuen SRJ zu machen (Juni 1991, Slobodan Milosevic), wenn er BiH im Staatenbund belässt ?
Das so als weitere Fragen zu jenen, die Du bislang nicht beantworten kannst....
Aber hej......steht ja auch nicht in "Wiki". Ich verzeihe Dir....
Es ist weniger Herzenswunsch von Izetbegovic gewesen, aus Bosnien einen islamistischen Staat zu machen, sondern vielmehr ist es Dein Herzenswunsch an diese falsche Realität zu glauben. Ob das nun auf Deinem Hass auf Islam und Bosniaken resultiert, oder der serbische Massenmord und letzlich Genozid in BiH legitimieren werden soll, suchst Du Dir bestimmt bei passender Gelegenheit aus.
Tatsache ist jedoch, dass Izetbegovic aus Sicht von Orientalisten eher als "islamischer Träumer", als ein Islamist war, der Bosnien zu einem islamischen Staat und Unterjochung der Nicht-Muslime führen wollte. Seine Panislamismus war weniger geprägt von der Vorstellung einer Territorialen Einheit, sondern vielmehr von einer geistigen Einheit aller Muslime rund um den Globus. Eine solche "Einheit" würde, aus seiner Sicht, zwangsläufig dazu führen das Muslime in Ländern in denen sie eine Minderheit sind, respektiert werden und ihnen das Recht auf freie Ausübung ihrer Religion und Lebensweise erlaubt wird. Oder: Ein Staat würde es sich 2x überlegen ob er gegen diese Minderheit Gewaltmaßnahmen zulässt, um sich dann mit der Empörung von 2 Mrd. Muslimen konfrontiert zu sehen. So seine prinzipielle Vorstellung.
In diesem Sinne spricht er in der ID: "Die Islamische Ordnung kann nur in den Ländern hergestellt werden in denen Muslime eine Mehrheit stellen (Anm.: In BiH stellten die Muslime zwar die größte Gruppe, nicht aber die Mehrheit dar). Weiter fordert er in der ID ganz klar, dass Muslime in Ländern in denen sie eine Minderheit stellen, sich den Gesetzten dieses Staates zu unterstellen haben resp. loyal sein sollen.
Klingt ja nach totaler Islamisierung? Oder ?
Ferner beschreibt die ID worin die Probleme einzelner Islamischer Länder bestehen. Da nennt er z.B. Pakistan, wo er der Übereifer in der Glaubensauslegung deutlich kritisiert. Eben so aber kritisiert er in der ID den Versuch, westliche Normen & Werte auf islamische Staaten aufzuoktroyieren. 30 Jahre später beobachten wir Ländern, in denen das voll in die Hose gegangen ist: Irak, Libyen, Afghanistan.....oder siehst Du das anders ?
Und was Bosnien angeht: Izetbegovic war nach dem Krieg Präsident. Wenn wir mal den moslemischen Teil der Föderation betrachten, gab es dort keine Islamisierung wie Du sie hier gerade herbeischreibst. Was es tatsächlich gab, waren Nachtclubs, Puffs, Bars und massive Kriminalität........
Ja und was bleibt zum Schluss? Nichts anderes als mein guter Ratschlag: Les Dich in Themen ein, dann machst Du Dich weniger lächerlich und degradierst Dich zu einem Snack, den ich hier gerade so im Vorbeigehen mitnehmen...