Im Zweiten Weltkrieg
Albanien hatte –im Gegensatz zu anderen Ländern Europas –seine Einreisebestimmungen für Juden in den 30er Jahren nicht –oder nur wenig –verschärft. So wurde Albanien vor und während des Zweiten Weltkrieges für manchen Juden zum rettenden Aufnahmeland. Juden aus vielen europäischen Staaten beantragten Einreisevisa und begehrten in Albanien Asyl. Wer es nach Albanien geschafft hatte, war gerettet. Albaner haben Juden sogar zur Zeit der deutschen Besatzung nicht verraten. Die albanische Tradition der Gastfreundschaft – besa: Ehrenwort, Treue – hat sich auch in jenen schwierigen Zeiten bewährt.
Als kein anderes europäisches Land mehr bereit war, Juden aufzunehmen, stellte die albanische Botschaft in Berlin den Juden noch Visa aus. Sogar noch 1942 (also unter italienischer Besetzung) versuchte man von der albanischen Botschaft aus, Juden verschiedener Länder die Einreise nach Albanien zu ermöglichen und sie so zu retten –z.B. (allerdings vergeblich) im Fall des erwähnten Dr. Norbert Jokl in Wien. So fanden Juden aus Deutschland, Österreich, Jugoslawien, Ungarn, Kroatien, Rumänien, Bulgarien, Ägypten, Polen und der Türkei in Albanien Zuflucht.
Unter diesen gab es einige Prominente: z.B. Prof. Stanislav Zuber, der Schriftsteller Dr. Leo Mathia und die Künstlerin Joli Jakob. Ein gewisser Dr. Finer, Universitätsprofessor in London, wollte (in Begleitung von John Walter, dem Sohn des Herausgebers der «Times») nach Albanien reisen –um «sich über Niederlassungsmöglichkeiten für Juden in Albanien zu informieren». Aus indirekten Quellen ergibt sich, dass auch Albert Einstein incognito damals Albanien kurz besucht hat» (Sh. Sinani).
Rettung von Juden in Albanien