Der Fall ist ja mal ein Armutszeugnis für jeden Mitarbeiter des Job Centers. Die Frau hatte eine gültige AUB, somit nicht antastbar und die Mitarbeiterin hat sich selbst damit in eine wirklich dumme Position gebracht.
Hier scheinen anscheinend auch einige nicht den Unterschied zwischen ALG 1 und ALG 2 zu kennen.
Zu den ganzen Vorwürfen jetzt mal, Job Center ist keine gemeinnützige Organisation, kein Verein, kein Psychotherapeutendienst, kein Dolmetscherverein, kein Händchenhalter und kein Kindergarten. Es ist ein Unternehmen wo Fakten und Zahlen ausschlaggebend sind und jeder Mitarbeiter hat nach dem Sozialgesetzbuch zu handeln, da bleibt nicht viel Ermessungsspielraum. Die Maßnahmen sind vorgegeben und müssen von den Mitarbeitern erfüllt werden, sonst erreichen sie nicht ihre Quoten und kommen in Teufels Küche, egal für wie sinnvoll sie erachtet werden oder nicht. Es bestehen Verträge zwischen den Job Centern und den Maßnahmen und die müssen erfüllt werden.
Kaffee trinken ist Luxus zu meiner Zeit gewesen. Ich hatte über 200 BG´s (Normalfall sind 80 - 90, in Stoßzeiten wie Urlaub oder Krankheit max. 120), trotzdem habe ich über 200 bearbeitet. Von den Kunden (absolut lächerlicher Begriff, sind keine Kunden) will ich nur einige Beispiele aufführen, genau an 2 kann ich mich erinnern die tatsächlich alles getan haben und wieder Fuß in die Arbeitswelt zu fassen. Sie haben selbst Initiative gezeigt, haben 100-e Bewerbungen geschrieben, haben sich überall vorgestellt. Aber die waren auch weit über 50 und waren auch nicht dafür verantwortlich, dass ich Beschäftigungsverhältnis endete und leider nicht mehr für den Arbeitsmarkt attraktiv waren. Der Rest waren alles gescheiterte Existenzen, von Knakis, Junkies, faule Säcke die sich hinstellten und meinten, was für 11. 90 € die Std. steh ich doch nicht um halb 5 auf. Ich wurde so oft beschimpft, beleidigt, bedroht das ich nicht mehr alle aufzählen kann. Das sind alles Menschen ü 25 Jahre und ich war keine Kindergärtnerin. Sie wollten was von mir und haben eine Vertrag unterschrieben, nicht andersrum... Ja man stumpft ab, ja man hat keine Zeit um sich großartig um jeden einzelnen Fall zu kümmern. Man versucht sein Möglichtest und scheitert immer wieder, aber es gibt auch Fälle, die sich ins Gedächtnis brennen... Wie eine Frau die den Mut fand sich von ihrem gewalttätigen Mann zu trennen, die 3 Töchter hat und sie vor dem Vater retten wollte weil er sie in den Jemen zwangsverheiraten wollte, da wächst man über sich hinaus, arbeitet mit allen andern Behörden, Frauenhäusern zusammen, macht freiwillig Überstunden. Aber das sind die seltensten Fälle, die meisten sind einfach Sozialschmarotzer...