Paprika
Jackass of the Week
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Die ganzen Diskussionen erinnert mich stark an "unsere" aus Ex-SU^^.
Ohne ein großer Experte zu sein. Tito hat das Land mit eiserner Hand zusammen geführt. Vielleicht auch unter seinem Blickwinkel und der damaligen Zeit "verständlich", immerhin ging es ja auch darum, Völker in einem Staat zusammen zu bringen, die sich teils jüngst zuvor noch gegenseitig abgeschlachtet haben.
Und Fakt ist auch, dass auch dem jugoslawischen Sozialismus, so "freier" im Gegensatz zu anderen im Ostblock er auch war, ebenso Repression gegenüber religiös und politisch Andersdenkenden inne wohnte. Man kann die Erinnerung daran tabuisieren, aber sicher nicht auslöschen. Und so scheint es fast folgerichtig, dass der Art und Weise der Begründung des Staates Jugoslawien auch sein Untergang inne wohnte.
Und ob da nun ausländische Politik, Geheimdiplomatie.... etc. nun die Finger im Spiel hatten oder nicht. Der Nährboden für den Zerfall war im Inneren angelegt.
Wahrscheinlich ist es auch zu einfaches Schwarz-Weiß-Denken, nun ausschließlich zu dämonisieren. Aber Jugoslawien wird es ohnehin nicht wieder geben. Von daher wäre es nicht das Beste einfach danach streben, aus seinen Ländern das Beste zu machen und an einem friedlich-nachbarschaftlichen Miteinander zu arbeiten? Allem voran dass und damit sich die Kriege nicht mehr wiederholen. Und dafür sind sicher jugoslawische Erfahrungen im Guten wie Schlechten doch eigentlich hilfreich.
Ich muss dir da in einigen Punkten widersprechen bzw. einige Punkte weiter ausführen Lilith. Es ist richtig, es ging darum Bevölkerungen zusammenzuführen, nicht Völker. Der völkische Gedanke, die Ideologie, wurde als etwas betrachtet , was überwunden werden soll. Nationalismus und der daraus resultierende Chauvinismus und ein völkischer Nationalismus wurden als das gesehen, was es war, nämlich eine Bedrohung für alle frei lebenden Bevölkerungen auf allen Kontinenten. Die Geschichte der beiden Weltkriege und der Aufstieg der Nationalsozialisten, die den Holocaust und andere Genozide verusacht haben, gehören zu den schrecklichsten Beispielen. Der Wettlauf der König und Kaiserreiche im Zeitalter des Imperialismus / Kolonialismus, sind nach der industriellen Revolution letztendlich in diese beiden Weltkriege gemündet, die ganz Europa in Schutt und Asche gelegt haben. Bevor YU gegründet wurde, ich meine die SFRJ, waren die Bevölkerungen in diesen Regionen immer ein Spielball der imperialistischen industriellen Großmächte. Nicht umsonst haben die Großmächte schon in den Balkankriegen von 1912 und 1913 mitgewirkt und interveniert, sie verfolgten in dieser Zeit und auch nach dem 1 und 2 Weltkrieg ihre Interessen dort. Es ist im übrigen kein Geheimnis, das die Großmacht USA nach dem WW2 bei der Erfolgsgeschichte von YU mitgewirkt hat. Und diese Großmacht (die Nato) unter US Führung, hat YU wieder in seine Einzelteile zerlegt.
Du hast recht wenn du schreibst , das es einen Nährboden gab und dieser Nährboden war der Nationalismus und der wurde auch von Außen stark befeuert und unterfüttert. Hör dir einfach mal an was Michael Parenti dazu zu sagen hat, ich hab das Video ja von ihm gepostet. Oder hör dir an was Noam Chomsky dazu sagt, der die Geschichte auch sehr gut analysiert hat und wie beide die Rolle der Westmächte, vor allem die Rolle der USA dazu erläutern.
Es ist auffällig , das der Duktus einiger User immer in eine gewisse Richtung geht, nämlich , dass YU nach dem Antifaschistischen Volksbefreiungskrieg allein durch "Zwang" und der mythopoetischen Ideologeme eines "Regimes" , mit dem Slogan; "Brüderlichkeit und Einheit", seine Legitimation bekommen habe. Dabei wird immer wieder hervorgehoben, das YU ein "Unrechtregime" gewesen sei, es wird aber ausgeblendet, was der Entstehung von YU vorrausgegangen ist und welch andere Ideologeme von Innen wie auch von Außen gewirkt haben. YU wurde zum zweiten Mal von Deutschland überfallen, diesmal von Nazideutschland und die Ideologeme, der völkische-chauvinistische Nationalismus gepaart mit religiöser Ideologie und Rassenwahn, der bei dem Überfall auf Europa seine Diener fand, die als Kollaborateure dienten, so etwas gab es bisher in der Geschichte Europas nicht. Einige User begründen den Zerfall von YU einzig und allein mit einer "Ökonomischen Analyse". Nationalistische User bedienen sich dieser "Analyse" auch aber darüber hinaus entwerfen sie einen Analogieschluss, der die historischen Begebenheiten verwässert und der teils mehr , mal weniger revisionistische Züge aufweist. Charakteristisch ist der jeweilige Analalogieschluss auch deshalb, da er ein Opfermythos kreiert und "die Schuld" meist der "anderen Seite" zuschreibt und aus einer nationalistischen Perspektive argumentiert. Dazu verwenden nationalistische User die Methodik der "Streichelnden Peitsche" , dh. User "schlagen" dich erst so richtig dolle mit der "Peitsche" in einer Diskussion, wenn du von ihrer "Wahrheit" und ihrem Weltbild abrückst. Wie im Fall bei mir und Novi Auto, der sich jetzt Izdajnik nennt, als ich es erwähnte, dass es auch Verbrechen an der serbischen Zivilbevölkerung gab. Da ist er ausgerastet und hat mich nur noch als Fascho beschimpft und mich einen Genozidleugner genannt. Dabei habe ich den Genozid in Srebrenica nie geleugnet. Und da kann es dann vorkommen, dass sich User, die sich selbst eigentlich als Links bezeichnen, ihr nationalistisches Gesicht zeigen.
Und dann Lilith möchte ich dir mal an Herz legen, ein wenig zu recherchieren oder auch weiter zu beobachten , wie bestimmte User über den Ukraine-Konflikt schreiben.
Denn es gibt wahrlich Parallelen zu der Geschichte mit YU. Auch in Bezug zu der ideologischen Methodik, die vor allem in den westlichen Regionen und in Kiev benutzt wird und sich wirkungsvoll entfaltet.
Und das was wieder unterfüttert und befeuert wurde, für den "Zerfall" , das ist der Nationalismus. Entmenschlichung und Feinbild anstelle von "Brüderlichkeit und Einheit".
Und du weißt Lilith, wie auch hier, im Falle der Ukraine, die Westmächte, Deutschland , USA, sprich Nato, agiert haben und wen sie unterstützt haben.
Und ich lege meine Hand dafür ins Feuer, wenn die Krim nicht geschützt gewesen wäre, hätten die Faschisten auch dort, wie im Donbass, die Menschen ermordet. Bzw. dann wäre es wirklich richtig eskaliert. Und es ist ja jetzt schon schlimm genug.
Ich wünsche dir einen gute Morgen und einen wunderschönen Tag
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