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"Homo Sapiens" - Was bleibt, wenn die Menschen gehen?

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Geyrhalter zeigt 94 Minuten keinen einzigen Menschen. Nur das, was er geschaffen und wieder verlassen hat. “Homo Sapiens” kann als Apokalypse gelesen werden: So sieht die Welt aus, wenn es den Menschen eine Zeit lang nicht mehr gibt. Gras bricht durch Asphalt, Gebüsch überwölbt Stahl und Beton, ein Militär-LKW im Wald ist unter seiner Haut aus Moos erst auf den zweiten Blick erkennbar. Doch es sind reale Bilder, offenbar aus der ganzen Welt zusammengetragen: morsche Kühltürme, durch deren Öffnungen Tauben herabstürzen und wieder hinausfliegen, Shopping Malls, über deren staubverkrustete Boulevards der Wind Papierschlangen weht.
Überhaupt, der Wind: In vielen Einstellungen ist er der eindringliche Geräuschmacher. Scharniere alter Schließfächer quietschen, Jalousien vergammelter Krankenzimmer knistern im offenen Fenster, er pfeift über verwehte Bunkeranlagen am Meeresstrand. Mitunter regnet es auch und gibt dem auf den ersten Blick statischen Geschehen zusätzliche Tristesse: Es nieselt durch zerborstene Dächer in Büroräume mit umgefallenen Stühlen und zerschlagenen Scheiben von Großraumbüros, in die pompöse Bar eines früheren Hotels, tropft auf die milchig-trübe Oberfläche eines Höhlengewässers, in das sich vom Eingang her ein Müllberg schiebt. Geyrhalter agiert mit starren Bildtotalen, es gibt im ganzen Film keinen Zoom, keinen Schwenk. Und doch ist das Ergebnis weit mehr als ein Diavortrag ohne Worte: Denn immer bewegt sich etwas...

“Homo Sapiens” ist nicht nur ein beeindruckender Streifen, in dem ein einziges Wort schon ein Wort zu viel wäre, weil die Bilder so kräftig sind. Es ist auch ein glänzender Titel: Man sieht und hört vom Menschen nichts, wohl aber die Vergänglichkeit seiner Werke, die er mitunter für die Unvergänglichkeit geschaffen haben mag.

Hört sich spannend an.

http://www.salzburg.com/nachrichten...ns-was-bleibt-wenn-die-menschen-gehen-220473/
Homo Sapiens ? Trailer und Kritik zum Film | VIENNA.AT


 
"Homo Sapiens" - Was bleibt, wenn die Menschen gehen?

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Geyrhalter zeigt 94 Minuten keinen einzigen Menschen. Nur das, was er geschaffen und wieder verlassen hat. “Homo Sapiens” kann als Apokalypse gelesen werden: So sieht die Welt aus, wenn es den Menschen eine Zeit lang nicht mehr gibt. Gras bricht durch Asphalt, Gebüsch überwölbt Stahl und Beton, ein Militär-LKW im Wald ist unter seiner Haut aus Moos erst auf den zweiten Blick erkennbar. Doch es sind reale Bilder, offenbar aus der ganzen Welt zusammengetragen: morsche Kühltürme, durch deren Öffnungen Tauben herabstürzen und wieder hinausfliegen, Shopping Malls, über deren staubverkrustete Boulevards der Wind Papierschlangen weht.
Überhaupt, der Wind: In vielen Einstellungen ist er der eindringliche Geräuschmacher. Scharniere alter Schließfächer quietschen, Jalousien vergammelter Krankenzimmer knistern im offenen Fenster, er pfeift über verwehte Bunkeranlagen am Meeresstrand. Mitunter regnet es auch und gibt dem auf den ersten Blick statischen Geschehen zusätzliche Tristesse: Es nieselt durch zerborstene Dächer in Büroräume mit umgefallenen Stühlen und zerschlagenen Scheiben von Großraumbüros, in die pompöse Bar eines früheren Hotels, tropft auf die milchig-trübe Oberfläche eines Höhlengewässers, in das sich vom Eingang her ein Müllberg schiebt. Geyrhalter agiert mit starren Bildtotalen, es gibt im ganzen Film keinen Zoom, keinen Schwenk. Und doch ist das Ergebnis weit mehr als ein Diavortrag ohne Worte: Denn immer bewegt sich etwas...

“Homo Sapiens” ist nicht nur ein beeindruckender Streifen, in dem ein einziges Wort schon ein Wort zu viel wäre, weil die Bilder so kräftig sind. Es ist auch ein glänzender Titel: Man sieht und hört vom Menschen nichts, wohl aber die Vergänglichkeit seiner Werke, die er mitunter für die Unvergänglichkeit geschaffen haben mag.

Hört sich spannend an.

"Homo Sapiens": Was bleibt, wenn die Menschen gehen - Salzburg
Homo Sapiens ? Trailer und Kritik zum Film | VIENNA.AT


Klingt interessant, aber ob man das 94 Minuten durchhält? Werde ihn mir jedenfalls reinziehen
 
Neu im Kino: "Peter Handke - Bin im Wald"Monolith mit unglaublicher Präzision



Neu im Kino: "Peter Handke - Bin im Wald" - Monolith mit unglaublicher Präzision



ante liefer ma ne quelle das er n frauenschläger ist .....hast ja in zig threads über ihn abgerotzt nur weil er serben net hasst wie du .. .
Das ging über ein "nicht hassen" doch weit hinaus, z.B. in seiner Reiseerzählung "Sommerlichen Nachtrag zu einer winterlichen Reise":

Handkes zu nächtlicher Stunde am Fenster seines Hotelzimmers stehender Erzähler schaut auf die von Menschen verlassene Brücke über die Drina und wird vom „Bedenken der Berichte über die Tötungen in der hiesigen Muslimgemeinde“ getragen. In bekannter Manier kritisiert er einen diesbezüglichen „Artikel aus der New York Times“ und wirft den „über die Meere angereisten, eingeflogenen Aussagensammlern“ vor, sich auf die ewig gleichen Formeln - „witnesses said, survivors said“ - zu berufen. Die Kritik an der journalistischen Berichterstattung geht dabei in ein Bezweifeln der Sache selbst über. Der Erzähler mag nicht glauben, dass die von einem barfuß laufenden „serbischen Milizenführer“ und seinen Schergen angeblich begangenen Verbrechen sich tatsächlich vor den Augen aller ereignet haben: „Die ganze Stadt ein Spielraum für nichts als die paar Barfüßler im Katz-und-Maus mit ihren Hunderten von Opfern?“

Bei dem in Handkes Text erwähnten barfüßigen Milizenführer handelt es sich um den bosnischen Serben Milan Lukic, der 2005 in Argentinien gefasst und am 20. Juli 2009 vom Haager Kriegsverbrechertribunal wegen Massenmordes und Verbrechens gegen die Menschlichkeit zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Die Taten von Lukic und seiner paramilitärischen Einheit wurden nicht erst durch die Ermittlungen des Haager Kriegsverbrechertribunals bekannt. Sie sind, basierend auf Zeugenaussagen, bereits der Gegenstand des von Handke kritisierten Artikels gewesen. Es handelt sich um eine Reportage des Journalisten Chris Hedges, die am 25. März 1996 in der „New York Times“ erschienen ist.

Handkes Erzähler leugnet das Massaker von Visegrad


Im Gegensatz zu Handkes Unterstellung nennt Hedges den vollen Namen, die Herkunft und den Aufenthaltsort der meisten seiner Gesprächspartner, und er nennt auch den Namen von Milan Lukic. Zu den von Hedges befragten Personen gehört eine traumatisierte Frau, die mitansehen musste, wie Lukic und seine Männer ihre Mutter und ihre Schwester erschossen und lachend in den Fluss warfen. Handkes Erzähler will von alledem nicht wissen und spottet über den „Schlussabsatz des nach Visegrad hinter die bosnischen Berge geheuerten Manhattan-Journalisten, worin er eine aus ihrer Stadt geflüchtete Zeugin, nächtens dabeigewesen beim Hinabgestoßenwerden von Mutter und Schwester von der Brücke, Tennessee-Williams-haft sagen lässt: The bridge. The bridge. The bridge.“
 
Einer DER Filme der 90er, Wahnsinn. Ich freue mich total drauf.:)
Absolut! Und das beste ist vor allem dass die alte Besetzung wieder da ist. Und zwar wirklich jeder Hauptdarsteller!! Zumal es auch eine Buchverfilmung ist wie der erste Teil, mit Danny Boyle erneut (ebenfalls wie im ersten Teil) als Regisseur. Und fast genau zwanzig Jahre später dann die Fortsetzung. Der einzige Unterschied zum Buch wird nur sein dass Social Media eine wichtigere Rolle einnimmt, aber wenn es in der heutigen Zeit spielt ist das ja ehe sowieso unvermeidbar, und es sind schon 20 Jahren ja vergangen. Auch die Hauptdarsteller meinten dass sie dem Film nicht zugestimmt hätten wenn ihnen das Drehbuch dazu nicht gefallen hätte, weshalb es so lange gedauert hat dass alle Schauspieler zusagten, und dass das Projekt starten kann.
 
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