Zwischen Pipeline und Protest – Wie Trumps neue Umweltpolitik Alaska verheizt
Es beginnt mit einem Bild aus dem Lehrbuch fossiler Machtpolitik: Ein Regierungsflieger landet auf dem arktischen Rollfeld von Prudhoe Bay. Neben ihm ragt die trans-Alaska-Ölpipeline aus dem Boden – eine rostende Stahlader, Sinnbild für ein Amerika, das sich weigert, aus der Vergangenheit zu lernen. Innenminister Doug Burgum, Energieminister Chris Wright und EPA-Chef Lee Zeldin steigen aus, posieren für Fotos und lächeln in die Kameras, als ginge es um den Besuch eines Nationalparks. In Wahrheit ist es der nächste Akt einer umweltpolitischen Farce, bei der Präsident Trump die Bühne längst dominiert.
Denn das, was hier unter dem Deckmantel „nachhaltiger Energiepolitik“ verkauft wird, ist in Wahrheit ein aggressiver Vorstoß, jede denkbare Form der Ausbeutung wiederzubeleben: Ölbohrungen in Schutzgebieten, Gasexporte durch Mega-Pipelines, Holzschlag in empfindlichen Ökosystemen. Das eigentliche Ziel: Profit. Das Mittel: Zerstörung. Die Ideologie: Klimaleugnung und Ressourcennationalismus in seiner reinsten Form.
Vor dem Konferenzzentrum in Anchorage stehen Demonstrierende. „Alaska is not for sale“ steht auf ihren Schildern. Doch genau das passiert gerade. Präsident Trump, dessen zweite Amtszeit durch beispiellose Deregulierung und ein systematisches Zerlegen aller umweltpolitischen Schutzmechanismen geprägt ist, versucht Alaska erneut als Rohstoffkolonie zu etablieren. Dabei werden Stimmen, die auf Bewahrung, Weitsicht oder Gerechtigkeit drängen, ignoriert – oder wie in so vielen anderen Politikfeldern – lächerlich gemacht.