Lorne Malvo
Biden 2020
Da bin ich absolut gegenteiliger Meinung. Die Entwicklung bei den Autos geht in die völlig falsche Richtung und ist angesichts immer dichterer Besiedelung und immer engerer Städte nicht aufrecht zu erhalten. Die Autos müssen kleiner werden - und sie werden kleiner werden.
Dazu zwei ganz einfache Überlegungen (Deutschland, Österreich und Schweiz sind nahezu direkt vergleichbar):
1. Der durchschnittliche Besetzungsgrad beträgt 1,2 Personen. Man geht von 85 Kg/Person aus. Rechnen wir durchschnittlich 25 Kg Gepäck und sonstiges Klumpert was man so mitschleppt, beträgt die Transportanforderung 85+17+25 = 127 Kg. Sagen wir 130 kg damit es einfacher zu rechnen ist. Der VW Tiguan ist das derzeit meistverkaufte SUV überhaupt in Deutschland. Durchschnittliches Leergewicht (über alle Modelle) 1.820 Kg. Mit anderen Worten - um meinen Transportwunsch zu erfüllen, muss ich das 14-fache (!!!) Gewicht an Blech un Plastik in Bewegung versetzen. Natürlich mit entsprechendem Energieaufwand. Was ist daran effizient?
2. Deutsche Autofahrer sind im Schnitt täglich 39 Km (Österreicher 34 Km; Zahlen aus 2018) Unterwegs. Durchschnittlich wird das Auto dabei 45 Minuten bewegt. Mit anderen Worten - an 23 1/4 von 24 Stunden steht das "Fahrzeug" (eigentlich ein Stehzeug) irgendwo herum und verbraucht ca. 15 m² Platz. Ein hoher Anteil davon öffentliches Gut. Was ist daran effizient?
Detail am Rande:In manchen Bundesländern werden bei der öffentlichen Förderung Mindestgrößen festgesetzt, ab denen ein Wohnungsbau förderwürdig ist. Hierbei gilt, dass ein Kinderzimmer für eine Person mindestens 10 m² und bei einer Doppelbelegung mindestens 12 m² haben muss.Fällt Dir was auf?
Ein VW Golf 1 verbrauchte in den 70er Jahren, also vor fast einem halben Jahrhundert zw. 7,5 und 9 Liter Sprit. Heute verbraucht ein Golf 7 in der Praxis 7 Liter (verschiedene Praxistests und nicht die betrügerischen Werksangaben). Wo wurde da der Fortschritt aufgefressen? Was ist daran effizient?
Wirklich ineffizient ist es Autos als reine "City-Flitzer" zu bauen. Das ist ja genau der Punkt. Jedes Auto an sich ist recht ineffizient als Fortbewegungsmittel. Deswegen kauft man sich eher große Autos, damit man zumindest mal den Raum hat, wenn man ihn braucht.
Frag dich mal eher, wieso jemand einen Smart kaufen sollte. Längere Fahrten sind extrem unbequem und du kannst auch kaum jemanden mitnehmen, extrem begrenzter Stauraum und dazu auf der Autobahn auch nicht mal in der Lage 130km/h zu fahren. Der eignet sich nur, um zum Arbeitsplatz zu pendeln, wo du von Kollegen ausgelacht wirst, weil auf deinem Parkplatz ein Smart steht. Dazu ist er so unbequem, dass du dich auch gleich in den Bus oder U-Bahn quetschen kannst. Diese ganzen kleinen Autos sind halt nicht grundlos Ladenhüter. Oder du kaufst dir ein Mofa und kannst dann zumindest durch die Staus durchfahren.
Die Politik wollte effizientere Motoren, und hat sie auch bekommen. Bloß haben die Konsumenten die effizienteren Motoren genutzt, um jetzt auf größere Autos umzusteigen, was deren Lebensqualität erhöht, aber auch ihre CO2-Emissionen. Das ist halt ein typischer Kobra-Effekt, wie es ihn oft gibt, wenn die Politik meint den Bürger zu erziehen.