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Kolonialherrschaft der Europäer

Die Europäer waren zur Kolonialzeit militärisch absolut überlegen und konnten mit wenigen Soldaten sogar das Weltreich China in die Knie zwingen. Die Seestreitmächte, die extrem gute Ausrüstung und die absolut strenge Disziplin waren das Rückgrat dieser Expansion.

Im Endeffekt wie konnten sich die Menschen mit Steinäxten teilweise gegen gerüstete Soldaten mit Musketen und Kanonen behaupten???

Die Kolonialisierung hatte in aller erster Linie aber wirtschaftliche Gründe, so sind die Europäer nicht als Eroberer wie die Mongolen aufgetreten, sondern eher als verdammt gut bewaffnete Händler, die auch für die kolonialisierten Länder Vorteile brachten.
Ich brauch nicht zu erwähnen das das Schienennetz in Indien und Afrika noch von den Kolonialherren stammt und teilweise noch genauso alt ist. Es gibt wirklich Schienenstränge die uralt sind O_o

Skenderbeg und seine Crew konnten sich in unzugänglichen Regionen relativ lange halten. Das kann man als Widerstandskämpfer ziemlich gut, aber man kann kein Volk dabei mitführen. Das Volk der Albaner war immer noch unter dem Einfluß der Osmanen, auch wenn Skenderbeg erfolgreich rummarodieren konnte. Zwar wurde mal partiell hier und da was befreit, aber so kann man sich nicht lange Zeit gegen eine "Supermacht" halten!



Ich war neun Monate in Lateinamerika, und davon über ein halbes Jahr in Kolumbien. Die Kolonialmacht Spanien hat die Hochkulturen der Muisca, Maya, Inca, etc. stets mit Geringschätzung oder gar mit Verachtung betrachtet weil, was man nicht verstand war schlicht nichts wert. Ausserdem war das oberste und einzige Ziel der Kolonialherrschaft die rücksichtslose Ausbeutung von Menschen und Ressourcen. Diesem Ziel fielen die Ureinwohner und deren Kultur zum Opfer, welche unter lächerlichen Vorwänden (Christianisierung, Zivilisierung, usw.) teilweise ausgerottet wurden. In Lateinamerika erspürst du regelrecht, dass Grausamkeiten und Gräuel passiert sind, und sich die Gegenwart quasi darauf gründet. Zu behaupten die Kolonialherrschaft hätte den Kolonien Vorteile gebracht ist Ignoranz oder schlicht Zynismus. Frage mal die Kolumbianer, was sie heute von den Spaniern denken.

Heraclius
 
Original von Heraclius
Ich war neun Monate in Lateinamerika, und davon über ein halbes Jahr in Kolumbien. Die Kolonialmacht Spanien hat die Hochkulturen der Muisca, Maya, Inca, etc. stets mit Geringschätzung oder gar mit Verachtung betrachtet weil, was man nicht verstand war schlicht nichts wert. Ausserdem war das oberste und einzige Ziel der Kolonialherrschaft die rücksichtslose Ausbeutung von Menschen und Ressourcen. Diesem Ziel fielen die Ureinwohner und deren Kultur zum Opfer, welche unter lächerlichen Vorwänden (Christianisierung, Zivilisierung, usw.) teilweise ausgerottet wurden. In Lateinamerika erspürst du regelrecht, dass Grausamkeiten und Gräuel passiert sind, und sich die Gegenwart quasi darauf gründet. Zu behaupten die Kolonialherrschaft hätte den Kolonien Vorteile gebracht ist Ignoranz oder schlicht Zynismus. Frage mal die Kolumbianer, was sie heute von den Spaniern denken.
Naja nicht jede Kolonie wurde gleich behandelt!!! Du kannst das Indien des 19 Jhdt. nicht mit dem von Spaniern besetzten Südamerika vergleichen.

Den Spaniern ging es um Gold und Ressourcen! Viele Menschen sind gestorben und einige Stämme wurden ausgerottet!

Aber bedenke mal wieso einige Stämme ausgerottet wurden. Die Spanier haben Bündnisse mit einheimischen Indianerstämmen geschlossen, die wiederum Krieg gegen andere geführt haben. Die Spanier waren auch für viele Indiostämme mittel zum Zweck. Langfristig haben die Spanier christianisiert und ihre Kultur durchgesetzt, daher auch die komischen Hüte der Bolivianer usw.

Aber etwas positives hatten die Spanier in Südamerika mitgebracht, nämlich wiedrum das Christentum, denn viele Stämme und Königreiche haben im Blut ihrer Feinde und religiöser Menschenopfer gebadet...und das ist wirklich kein Witz. Die Menschenopfer waren grausam und einschneidend für die Unterlegenen.

Die spanische Vorherrschaft endetet ja auch früher als man denkt und die meisten Südamerikaner sind heute Nachfahren der Indios. Problem, sie werden leider heute immer noch von den "weißen Nachfahren" wirtschaftlich und gesellschaftlich benachteiligt.
 
Naja nicht jede Kolonie wurde gleich behandelt!!! Du kannst das Indien des 19 Jhdt. nicht mit dem von Spaniern besetzten Südamerika vergleichen.

Den Spaniern ging es um Gold und Ressourcen! Viele Menschen sind gestorben und einige Stämme wurden ausgerottet!

Aber bedenke mal wieso einige Stämme ausgerottet wurden. Die Spanier haben Bündnisse mit einheimischen Indianerstämmen geschlossen, die wiederum Krieg gegen andere geführt haben. Die Spanier waren auch für viele Indiostämme mittel zum Zweck. Langfristig haben die Spanier christianisiert und ihre Kultur durchgesetzt, daher auch die komischen Hüte der Bolivianer usw.

Aber etwas positives hatten die Spanier in Südamerika mitgebracht, nämlich wiedrum das Christentum, denn viele Stämme und Königreiche haben im Blut ihrer Feinde und religiöser Menschenopfer gebadet...und das ist wirklich kein Witz. Die Menschenopfer waren grausam und einschneidend für die Unterlegenen.

Die spanische Vorherrschaft endetet ja auch früher als man denkt und die meisten Südamerikaner sind heute Nachfahren der Indios. Problem, sie werden leider heute immer noch von den "weißen Nachfahren" wirtschaftlich und gesellschaftlich benachteiligt.


Es stimmt, dass man nicht alle Kolonien und alle Kolonialmächte so ohne weiteres miteinander vergleichen kann. Auch die verschiedenen lateinamerikanischen Länder haben sich verschieden entwickelt. Würde nicht sagen, dass alle indigenen Kulturen restlos ausgelöscht worden sind. Vielmehr haben sich die überlebenden Indigena-Kulturen mit der Spanischen und meist auch mit der Schwarzafrikanischen der Sklaven zu etwas Neuem, Originellem verschmolzen. In Kolumbien sagt man diesen Leuten "trigueños" oder "mestizos", und sie sind die Mehrheit der Bevölkerung (Mestizen), und dem Vorgang "mestizaje", also "das Vermischen". Im Mestizentum überleben gewisse Elemente der früheren Indigenas, aber der vorwiegende Teil ist das Erbe der Kolonialherren, wie auch der Gebrauch der spanischen Sprache belegt. Man kann mit Fug und recht sagen, dass die Ureinwohner Amerikas einem Massenmord zum Opfer gefallen sind. Auf den karibischen Inseln z.B. waren die Indigenas innerhalb von weniger als 100 Jahren ausgerottet. Gesamthaft wurden mehrere Millionen Menschen in Mittel- und Südamerika durch Arbeit, eingeschleppten Krankheiten und Waffen umgebracht.

Heraclius
 
Naja nicht jede Kolonie wurde gleich behandelt!!! Du kannst das Indien des 19 Jhdt. nicht mit dem von Spaniern besetzten Südamerika vergleichen.

Den Spaniern ging es um Gold und Ressourcen! Viele Menschen sind gestorben und einige Stämme wurden ausgerottet!

Aber bedenke mal wieso einige Stämme ausgerottet wurden. Die Spanier haben Bündnisse mit einheimischen Indianerstämmen geschlossen, die wiederum Krieg gegen andere geführt haben. Die Spanier waren auch für viele Indiostämme mittel zum Zweck. Langfristig haben die Spanier christianisiert und ihre Kultur durchgesetzt, daher auch die komischen Hüte der Bolivianer usw.

Aber etwas positives hatten die Spanier in Südamerika mitgebracht, nämlich wiedrum das Christentum, denn viele Stämme und Königreiche haben im Blut ihrer Feinde und religiöser Menschenopfer gebadet...und das ist wirklich kein Witz. Die Menschenopfer waren grausam und einschneidend für die Unterlegenen.

Die spanische Vorherrschaft endetet ja auch früher als man denkt und die meisten Südamerikaner sind heute Nachfahren der Indios. Problem, sie werden leider heute immer noch von den "weißen Nachfahren" wirtschaftlich und gesellschaftlich benachteiligt.



Meiner Meinung nach ist es falsch eine fremde Zivilisation und Kultur nach unseren Massstäben zu "bewerten". Jeder hat seine Lebensweisen, seine Traditionen und seine Gewohnheiten. Man verfällt schnell mal in Totalitarismus, wenn man den anderen falsche Lebensweisen vorhält. Gehen wir einfach nur davon aus, dass in anderen Ländern andere Sitten bestehen. Aber versuchen wir nicht, den anderen Völkern unsere Sitten aufzuzwingen.

Heraclius
 
Warum konnten Inder und Pakistaner,Afrikaner oder Südamerikaner die Europäer nicht verscheuchen,sie wurden geknechtet und waren sogar in Überzahl...

Was die Südamerikaner (und die subsaharischen Afrikaner) betrifft, kannst du vielleicht "Arm und Reich" von Jared Diamond lesen (der Originaltitel auf Engl. ist "Guns, Germs and Steel"). Im ganzen Buch dreht es um dieser Frage, mehr oder weniger. Er behauptet, das ist vorwiegend wegen der unterschiedlichen geographischen Bedingungen.
 
Meiner Meinung nach ist es falsch eine fremde Zivilisation und Kultur nach unseren Massstäben zu "bewerten". Jeder hat seine Lebensweisen, seine Traditionen und seine Gewohnheiten. Man verfällt schnell mal in Totalitarismus, wenn man den anderen falsche Lebensweisen vorhält. Gehen wir einfach nur davon aus, dass in anderen Ländern andere Sitten bestehen. Aber versuchen wir nicht, den anderen Völkern unsere Sitten aufzuzwingen.

Heraclius
Perfekt :tu:
 
@Ainu

Das ist nicht ganz richtig was du schreibst.

Die europäischen Großmächte waren sich lange nicht einig wie sie das in Agonie liegende Osmanische Reich unter sich aufteilen sollen. Russland wurde z.b. im russich-türkischen Krieg von England unter Disraeli abgehalten Konstantinopel zu besetzen.
Disraeli warnte die Russen damals "England kann wenn nötig 50 Jahre Krieg führen".

Dennoch verloren die Osmanen im folgenden viele Provinzen an europäische Kolonialmächte, wie z.b. Libiyen bereits 1912 an Italien.
Als der 1. WK ausbrach gab es keine Zurückhaltung mehr; Englang machte Ägypten zum Protektorat, okkupierte Palästina und Jordanien sowie den Irak und anektierten ausserdem Zypern. Frankreich macht sich u.a. Syrien mit Damaskus untertan.

Die Osmanen hatten im 1.WK auf breiter Front viele Schlachten verloren, nur in der Galipolischlacht konnten sie sich gegen England behaupten.
Das British Empire hingegen hatte nach Ende des 1. WK 1918 seine größte Ausdehnung ereicht, allerdings mit einem entscheidenden Nachteil für die Zukunft.
Aufgrund der weitläufigen Besatzungen und des hohen personellen Verlustes an Soldaten, vor allem in den französischen Frontabschnitten gegen das Deutsche Reich, hatten die Engländer keine eigenen Soldaten mehr frei für offensive Aktionen. Dies begünstigte auch die Selbstbestimmung Kanadas und Australien welche sich zum ersten mal weigerten weitere Soldaten zu schicken und für sich den Dominion-Status forderten. Dadurch erfolgte die Umwandlung des BE in das Commonwealth.

Da die Briten nun keine Soldaten mehr zur weiteren Besatzung Anatoliens zur Verfügung hatten, beauftragten sie die Griechen mit der Besatzung. Das ERgebniss ist Bekannt. Atatürk gelang es im Verborgenen in Zentralanatolien eine zunächst ca. 30.000 Mann starke Widerstandstruppe aufzubauen, welche bereits den Franzosen bei Maras eine schwere Niederlage beibrachte. Danach wachten die Engländer erst auf und versuchten die Griechen für ihre Ziele zu instrumentalisieren.


(vgl. Geschichte des Osmanischen Reichs -ISBN 3-8289-0562-5
Ist das ein Grund weswegen die Griechen und Türken heute noch Stress miteinander haben?
 
Ist das ein Grund weswegen die Griechen und Türken heute noch Stress miteinander haben?

Das ist der wahre Grund, abstrakt dargestellt. Diese Geschichte wird heute noch von beiden Seite instrumentalisiert und für eigene Zwecke verwendet anstatt zu erkennen, dass wir nur benutzt wurden. Die Europäer haben uns für sich kämpfen lassen.

Natürlich kommen noch die 400 Jahre Sklaverei dazu aber das ist auf jeden Fall ein wichtiger Grund.
 
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