Nicht ganz richtig. Die von dir genannten Blätter mussten ihrer Linie treu bleiben, das WDR selber rückte von der Darstellung ebenfalls nicht ab.
Dokumentation „Es begann mit einer Lüge“ 2001: Plan als freie Erfindung zur Rechtfertigung militärischer Einsätze
Die erstmals 2001 gesendete WDR-Dokumentation „Es begann mit einer Lüge“[SUP][46][/SUP] geht davon aus, dass die gesamte Geschichte frei erfunden wurde und nur der Rechtfertigung der militärischen Einsätze diente. Dieser Bericht wurde wiederum von dem seinerseits der einseitigen Berichterstattung bezichtigten[SUP][47][/SUP][SUP][48][/SUP][SUP][49][/SUP] Matthias Rüb (FAZ)[SUP][50][/SUP] und von Claus Christian Malzahn (Der Spiegel)[SUP][51][/SUP] massiv wegen selektiver Wiedergabe von Zeugenaussagen und „unsauberer“ Recherchemethoden kritisiert. Dieser Kritik schlossen sich Rupert Neudeck und Norbert Blüm (CDU) an, die beide den WDR-Film durch eigene Recherche überprüft haben wollen. Der WDR-Redakteur Mathias Werth, Mitautor der Dokumentation, erwiderte in einem Interview der Stattzeitung für Südbaden auf die Kritik vieler Medien: „Sie sahen die Arbeit ihrer Korrespondenten vor Ort durch diesen Film diskreditiert. Dafür habe ich Verständnis, denn in dem Film mag mancher eine Kritik daran erkennen, wie über diesen Krieg berichtet worden ist.[…] Die Frage ist, was bleibt am Ende an sachlichen Vorwürfen gegen den Film stehen. Und da ist bis heute kein einziger Vorwurf stehen geblieben.“[SUP][52][/SUP] Der WDR blieb bei seiner Darstellung.
Ich denke, die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte, von Gysi halte ich sehr viel und seine Ansicht hat er so Ausgedrückt:
UN-Friedenstruppe wäre Lösungsansatz
Brief von Gregor Gysi an Slobodan Milosevic
Sehr geehrter Herr Präsident,
eingedenk unseres Gespräches vom 14. April 1999 schreibe ich Ihnen diesen Brief.
Noch einmal unterstreiche ich meine eindeutige Ablehnung des völkerrechtswidrigen und völlig ungleichen Krieges der NATO gegen die Föderative Republik Jugoslawien, bringe ich meine große Bestürzung über die Toten und Verletzten, insbesondere in der Zivilbevölkerung, und die immer zynischeren Zerstörungen zunehmend ziviler Einrichtungen Jugoslawiens sowie meine Verurteilung jeglicher Menschenrechtsverletzungen in Kosovo zum Ausdruck.
Ich befürchte, daß der Krieg die europäische Integration und das Verhältnis einer Vielzahl europäischer Staaten zur Russischen Föderation über Jahre zurückwerfen wird, was nur im Interesse der USA liegen kann, um einen gleichwertigen politischen und ökonomischen Konkurrenten Europa zu verhindern.
Erneut bitte ich Sie, die Zustimmung zu einer UN-Friedenstruppe nach der Charta der Vereinten Nationen - ohne Beteiligung der angreifenden NATO-Staaten - zu erteilen.
Wenn in direkten Verhandlungen zwischen den politischen Führungen Jugoslawiens und des Kosovo unter Beteiligung der Vereinten Nationen ein Abkommen zustande kommt, muß die Rückkehr der Hunderttausenden Flüchtlinge und Vertriebenen friedlich und gesichert erfolgen.
Diese Flüchtlinge haben aber - worauf ich noch eingehen werde - aus nachvollziehbaren Gründen kein Vertrauen zur jugoslawischen Armee und Polizei. Auf der anderen Seite verstehe ich, daß nicht jene den Frieden sichern können, die heute Jugoslawien bombardieren. Aber es gibt andere Staaten, die zur Friedenssicherung geeignet wären.
Der Einsatz einer UNO-Friedenstruppe nach dem Rückzug Ihrer Truppen aus dem Kosovo bedeutete keine Besetzung, wäre zeitlich befristet und wegen der UNO-Hoheit ein völlig anderer Lösungsansatz als der der NATO.
Zu Beginn unseres Gespräches lehnten Sie diesen Vorschlag ab, gegen Ende sicherten Sie zu, neu darüber nachdenken zu wollen. Die Ergebnisse Ihres Gespräches mit dem Beauftragten des russischen Präsidenten, Viktor Tschernomyrdin, und die Äußerungen Ihres stellvertretenden Ministerpräsidenten, Vuk Draskovic, werte ich so, daß dieses Nachdenken weitergegangen ist. Ich appelliere noch einmal an Sie, diesen Weg zu eröffnen.
Die NATO würde vor die Alternative gestellt werden zu entscheiden, was ihr wichtiger ist, der Anspruch, alleiniger euro-atlantischer Ordnungsfaktor zu sein, oder der Frieden. Ein solcher Frieden wäre schwer genug durchzusetzen, aber er hätte eine Chance, gegen die Hegemonialbestrebungen insbesondere der USA.
In unserem Gespräch ging es wie in anderen Gesprächen in Belgrad auch darüber hinaus um das Schicksal der Kosovo-Albaner. Sie bestritten Vertreibungen und andere Verbrechen gegen die Menschlichkeit an den Kosovo-Albanern. Sie erklärten, vor der Bombardierung des Kosovo durch die NATO hätte es - was unstrittig ist - sehr viel weniger Flüchtlinge aus dem Kosovo gegeben. Als Fluchtursache für den Zeitraum vor der Bombardierung benannten Sie Übergriffe der UCK und die Angst der Zivilbevölkerung, Opfer der Kämpfe zwischen Ihrer Armee und Polizei und der UCK zu werden. Der dramatische Anstieg der Flüchtlinge seit Ende März 1999 sei Ihrer Meinung nach allein auf die NATO-Bombardements zurückzuführen. Auf meine Gegenargumente erwiderten Sie, die Berichterstattung in Deutschland sei einseitig, die Flüchtlinge von Clan-Chefs instruiert, und außerdem hätten die Flüchtlinge nur die Chance der Aufnahme in einem westlichen Land, wenn sie sich gegen die jugoslawische Armee und Polizei äußerten.
Ich erklärte Ihnen, nach Albanien reisen und mit Flüchtlingen sprechen zu wollen, und Sie meinten, daß sich dort Ihre Angaben bestätigen würden. Davon kann allerdings keine Rede sein.
Zunächst habe ich den Rat eines leitenden Mitarbeiters Ihres Außenministeriums befolgt und mir die Lageberichte des deutschen Auswärtigen Amtes und die Urteile deutscher Verwaltungsgerichte zu Abschiebungen von Kosovo-Albanern aus Deutschland in diesem Jahr angesehen. Ich muß bestätigen, daß in diesen Lageberichten und in den Urteilen der Verwaltungsgerichte bis in den März 1999 hinein Vertreibungen und "ethnische Säuberungen" in Bezug auf die Kosovo-Albaner ausdrücklich bestritten werden. Die Kämpfe zwischen Ihrer Armee und Polizei gegen die UCK und damit verbundene Fluchtursachen wurden bestätigt, aber ausdrücklich verneint, daß Kosovo-Albaner wegen der Zugehörigkeit zur "albanischen Volksgruppe" verfolgt würden. Mit dieser Begründung und gestützt auf die entsprechenden Lageberichte des Auswärtigen Amtes wurden von den deutschen Verwaltungsgerichten Abschiebungen nach Jugoslawien und speziell in den Kosovo bestätigt. Es ist zutreffend, daß die jetzigen Behauptungen der Bundesregierung, wonach die Vertreibungen und "ethnischen Säuberungen" im Kosovo seit langem liefen, insbesondere seit Dezember 1998/Januar 1999, und während der Verhandlungen von Rambouillet, in krassem Widerspruch dazu stehen.
Während meiner Reise nach Albanien habe ich das Flüchtlingslager Spitalle besucht und mit mehreren Flüchtlingen bzw. Vertriebenen aus dem Kosovo gesprochen. Die Bedingungen habe ich selbst bestimmt, das heißt, ich traf die Auswahl selbst und zufällig. Ich war mit ihrem Familien allein, ich habe eine eigene Dolmetscherin mitgenommen, Medienvertreter waren nicht zugegen und alles blieb anonym. Ich fragte weder nach Namen noch nach anderen Personalangaben. Es kann also für keinen Flüchtling oder Vertriebenen einen nachvollziehbaren Grund gegeben haben, mir nicht die Wahrheit zu sagen. Ich habe am Wahrheitsgehalt der Aussagen auch keine Zweifel, zumal die Betroffenen deutlich zwischen Selbsterlebtem und Informationen durch Hörensagen unterschieden, und nachdem sie Vertrauen gefaßt hatten, auch nicht mit Kritik an der UCK sparten.
So erzählten sie von Übergriffen und dem Vorwurf der Kollaboration seitens der UCK, wenn ein Kosovo-Albaner mit irgendeiner jugoslawischen Behörde zusammenarbeitete, vom Verstecken junger Männer wegen rigoroser Rekrutierungen etc. Sie leugneten auch keinesfalls eine bestimmte Angst, von Bomben der NATO getroffen zu werden. Dies war für sie aber nicht der Grund, den Kosovo zu verlassen, ebensowenig wie die meisten Serben und anderen Jugoslawen wegen der Bombardierung Jugoslawien verlassen.
Der mir gegenüber angegebene Grund war in allen Schilderungen die Vertreibung seitens der jugoslawischen Armee und Polizei, die offenkundig massiv nach Beginn des Bombardements der NATO einsetzte. Vertreibungen verletzen Menschenrechte schwerwiegend. Ich will Ihnen nur beispielhaft zwei Schilderungen wiedergeben:
Ein aus einer Stadt Vertriebener begann seine Schilderung mit einer Kritik an Deutschland. Dort lebte er im Bundesland Schleswig-Holstein von 1995 bis 1998. 1998 wurde sein Asylantrag endgültig abgelehnt und er in den Kosovo abgeschoben. Unmittelbar nach seiner Ankunft begannen die schweren Kämpfe zwischen der UCK und Ihrer Armee und Polizei. Trotzdem blieb er. Nach Beginn des NATO-Bombardements wurde er durch die jugoslawische Polizei aufgesucht. Man warf ihm Zusammenarbeit mit der UCK und mit OSZE-Beobachtern vor. Er bestritt beide Vorwürfe. Den Vorwurf der Zusammenarbeit mit OSZE-Beobachtern finde ich besonders verwerflich, da sich diese mit Ihrer Zustimmung im Kosovo aufhielten. Er und seine Familie wurden unmißverständlich aufgefordert, unverzüglich das Land zu verlassen, weil sie anderenfalls erschossen werden würden. So begann ihr Leidensweg als Vertriebene. Er berichtete mir auch, daß Intellektuelle, insbesondere Ärzte in seiner Stadt, erschossen worden sein sollen, wobei er davon nur gehört, es selbst nicht beobachtet habe.
Ein anderer Vertriebener kam aus einem Dorf. In diesem Dorf lebten nur Kosovo-Albaner. In den beiden Nachbardörfern leben Serben. Es gab ein friedliches Zusammenleben.
Nach Beginn das Bombardements kamen nach seiner Schilderung jugoslawische Soldaten und Polizeiangehörige und trieben die Dorfbewohner zusammen. Ihnen wurde eine Frist von einer Stunde gesetzt, das Dorf und den Kosovo für immer zu verlassen. Irgendwelche Beschuldigungen wurden ihnen gegenüber nicht geäußert. Die serbischen Bewohner der Nachbardörfer waren an der Aktion nicht beteiligt. Der Vertriebene erklärte mir, daß die Bewohner seines Dorfes in ihre Häuser zurückkehrten und einfach da blieben. Daraufhin wurden eine Woche lang nachts die Häuser, vor allem die Dächer beschossen. Niemand wagte sich aus seinem Haus. Nach einer Woche wurden sie mit Gewalt aus ihren Häusern zusammengetrieben. Diesmal waren die Gesichter der Soldaten und Polizisten angemalt, so daß sie nicht zu erkennen waren. Wegen der Androhung, daß sie ansonsten erschossen werden würden, verließen die Bewohner das Dorf. Auf der Landstraße wurden sie wieder mit dem Hinweis zurückgeschickt, sie könnten ihre Traktoren, Autos etc. mitnehmen, dürften aber nie wieder zurückkehren. Sie holten dann ihre Fahrzeuge und andere Sachen. Dann begann auch ihr Leidensweg als Vertriebene.
Diese Bespiele mögen genügen.
Danach ergibt sich für mich folgender zwingender Eindruck: Bis zu Beginn des Krieges seitens der NATO gegen Jugoslawien gab es Flüchtlinge wegen der bewaffneten Kämpfe zwischen Ihrer Armee und Polizei einerseits und der UCK andererseits, wobei die Zivilbevölkerung in Mitleidenschaft gezogen wurde. Es gab Zuspitzungen und Provokationen gegen die Zivilbevölkerung durch beide Seiten. Erinnert sei auch an den keinesfalls ausgeräumten Vorwurf des Massakers in Racak, zu dem ich Ihnen damals bereits einen scharfen Protestbrief geschrieben hatte. Aber zu dieser Zeit gab es offenkundig noch keine "ethnischen Säuberungen" oder systematischen Vertreibungen im Kosovo. Dafür sprechen nicht nur die wesentlich niedrigeren Zahlen der Flüchtlinge, sondern auch die Lageberichte des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland und die Urteile deutscher Verwaltungsgerichte.
Der Kampf gegen die UCK ist staatsrechtlich und völkerrechtlich sicherlich legitim. Aber eine solche bewaffnete Truppe entsteht nicht, wenn eine Bevölkerung nicht seit langem und erheblich benachteiligt wird, was mit der Aufhebung der Autonomie für Kosovo 1989 begann. Das gilt trotz erheblicher Unterstützung der UCK von außen.
Hier entscheidend ist jedoch, daß das Ende der Verhandlungen von Rambouillet und der Beginn der Bombardierung seitens der NATO offenkundig genutzt wurde, um massenhaft und systematisch Kosovo-Albaner zu vertreiben. Dafür sprechen auch die Züge, die voll mit Kosovo-Albanern nach Mazedonien geschickt wurden. Diese massenhaften Vertreibungen verletzen die Menschenrechte der Betroffenen erheblich, und Ihre Auskunft mir gegenüber war offensichtlich falsch. Gerade der generelle Bruch im Verhalten der jugoslawischen Armee und Polizei nach Beginn der Bombardierung schließt aus, daß es sich um einzelne Übergriffe handeln könnte. Hier muß es eine zentrale Weisung gegeben haben. Es verdichten sich auch die Hinweise auf Massaker. Diese Vorgänge machen aus meiner Sicht die Bombardierung durch die NATO noch sinnloser und schädlicher. Die Bombardierung rechtfertigt das Handeln der jugoslawischen Armee und Polizei gegen die Kosovo-Albaner aber in keiner Weise.
Als Präsident haben Sie eine Fürsorge- und Obhutspflicht für alle jugoslawischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger, einschließlich der kosovo-albanischen Bevölkerung.
Ich kann nur an Sie appellieren, jegliche Vertreibung und Schlimmeres in Kosovo unverzüglich zu unterbinden. Gleichzeitig müssen Sie glaubwürdige Zeichen für eine friedliche und sichere Rückkehr der Flüchtlinge und Vertriebenen setzen. Ich erinnere an den Beginn dieses Briefes. In dem Maße, in dem Sie diesen Forderungen entsprechen, wird in Europa auch die Ablehnung des völkerrechtswidrigen Kriegs der USA und der NATO gegen Jugoslawien wachsen.
Für eine Antwort wäre ich Ihnen dankbar.
Hochachtungsvoll
Dr. Gregor Gysi
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Hat man ja eindrucksvoll in Bosnien gesehen wie effektiv diese Blauhelmsoldaten waren.Zudem wir sagen müssen, dass die UN Blauhelmsoldaten(unbewaffnet) in Kosova hatte, diese jedoch einige Male das Land wegen großer Unsicherheiten verlassen mussten.
Es ist unglaublich mit euch. Du willst mir sagen Matthias Rüb hätte keine Ahnung über den Balkan und müsste irgendwelche Propaganda verkaufen? Ganz sicher. Dieser Herr Rüb war vor dem Kosova-Krieg und während dem Kosova-Krieg ziemlich oft in Kosova und hat die Lage mit seinen eigenen Augen mitverfolgt. Aber selbstverständlich auch nur dämliche Propaganda Lube.
Auch der Herr Malzahn war Kriegsreporter während des Kosova-Kriegs und hat ebensfalls ziemlich oft auch Fernsehbeiträge realisiert, die im deutschen Fernsehen ausgestrahlt worden sind. Auch nur dämliche Propaganda Lube.
Ein anderer Reporter, Herr Erich Rathfelder, kennt so ziemlich jede Aktion der serbischen Armee während von den Jahren 1985-2019 auf dem gesamten Balkan, war auch eine ziemlich lange Zeit vor den Balkankriegen auf dem gesamten Balkan unterwegs und hat auch während der Kriege immer wieder über die Gräueltaten der Serben berichtet. Ihm wurde während des Kosova-Krieges vom Propagandaministerium in Belgrad der Aufenthalt in Jugoslawien irgendwann verboten, er musste während seiner sehr ausführlichen Berichte das Land verlassen, obwohl er eine tragende Rolle bei der Berichterstattung in der von Serben begangenen Massaker gespielt hatte.
Jo Angerer und Mathias Werth, deine zwei Traumredakteuren, habe leider keinerlei Rezensionen zur Osteuropa. Keiner der beiden hat auch nur den blassen Schimmer was auf dem Balkan abging/abgeht. Werth war einige Jahre in Russland als Korrespondent, da ist es nicht unwahrscheinlich das hier ein paar russische Rubel aufs deutsche Konto geflossen sind.
Merkst du nicht wie du dir selbst wiedersprichst?
Einerseits leugnest du alles was die serbische Armee/Polizei in Kosova angestellt hat, andererseits zitierst du hier Gysi.
Natürlich bringt Gysi hier auch den Milosevic-versteher, ist man von ihm gewohnt. Kleine Erinnerung, Gysi's Partei wird zu einem Teil direkt aus Russland gefördert. Gysi sieht die Annektion der Krim als keinen Völkerrechtsbruch. Gysi ist/war Anhänger der SED.
Natürlich schreibst Gysi hier von einigen Sachen vor denen niemand die Augen verschließen kann, dennoch argumentiert er planlos und ohne einen Bezug zur Realität. Wer hätte den Frieden in Kosova sichern sollen? Milosevics Polizei, nachdem alle Albaner nicht mehr in Kosova leben würden? Es gab keine Alternative zur NATO-Intervention, da kann Gysi noch so viel mit seinen UNO-Friedenstruppen rummalen. Zudem wir sagen müssen, dass die UN Blauhelmsoldaten(unbewaffnet) in Kosova hatte, diese jedoch einige Male das Land wegen großer Unsicherheiten verlassen mussten.
Thema Völkermord:
Weshalb hat der ehemalige Generalstabschef der jugoslawischen Armee Ilja Perisic sich geweigert Soldaten gegen die Zivilbevölkerung in Kosova anzuwenden? Weshalb mussten die Serben in Kosova auf deren eigenen Häusern ein großeses erkennbares "S" aufmalen? Was ist am 27.03.1999 in Goden passiert, als 28 Lehrer umgebracht/erhangen worden sind? Ist das kein Völkermord? Ich könnte dir noch 100 weitere Gräueltaten deiner serbischen Polzei/Armee präsentieren.
Ahhh BlackJack, solltest du mal im Sommer in Kosova sein, ich lade dich herzlich auf ein Caffee ein.
Selbst wenn alles wahr wäre, was du sagst – wieso macht ihr anschließend genau das gleiche und vertreibt alle Serben?
Darstellung des Konflikts durch die Regierung
Zu Beginn der Bombardierung Serbiens am 24. März 1999 war die Opposition gegen den Krieg und gegen die Beteiligung der Bundeswehr marginal.[SUP][203][/SUP] Der Fernsehansprache von Bundeskanzler Gerhard Schröder wird zugeschrieben, sie habe das deutsche Volk auf den Einsatz der Bundeswehr eingestimmt. Danach gab es keine nennenswerten pazifistisch motivierten Proteste.[SUP][204][/SUP] Äußerungen von deutschen Politikern wie Bundesaußenminister Joschka Fischer und Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping, die die Handlungsweise der serbischen Truppen im Rahmen des angeblichen Hufeisenplans als Teil eines Völkermordes bezeichneten, waren im öffentlichen Bewusstsein präsent. Bundesaußenminister Fischer appellierte (insbesondere an seine Partei Die Grünen gerichtet): „Wir haben immer gesagt: ‚Nie wieder Krieg!‘ Aber wir haben auch immer gesagt: ‚Nie wieder Auschwitz!‘“[SUP][205][/SUP] Scharping trat medienwirksam mit der Schilderung von Gräueltaten auf, die er als belegt bezeichnete. Dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel gegenüber äußerte er als moralische Rechtfertigung für den Kriegseinsatz zum Beispiel die Behauptung: „Auf dem Balkan geht es ja nicht um Öl oder um Rohstoffe. Was wir jetzt tun, geschieht wegen einer mit äußerster Brutalität vorgenommenen Verletzung von Menschen- und Lebensrechten. […] Schwangeren Frauen wurden nach ihrer Ermordung die Bäuche aufgeschlitzt und die Föten gegrillt.“[SUP][84][/SUP]
Auch populärwissenschaftliche landeskundliche Werke nach dem Kosovo-Krieg enthielten Darstellungen einer bereits im Gang befindlichen und die NATO-Angriffe erst auslösenden systematischen Vertreibung der Kosovo-Albaner (Beispiel: „Die systematische Vertreibung der albanischen Bevölkerung aus dem Kosovo durch die serbische Armee mündete 1999 in den Kosovo-Krieg. Dabei sah sich Jugoslawien massiven Luftangriffen der NATO ausgesetzt.“[SUP][206][/SUP])
Vorwurf der Instrumentalisierung deutscher Geschichte
Gleichwohl gab es auch deutliche Proteste gegen die „Instrumentalisierung deutscher Geschichte“ für einen Krieg unter deutscher Beteiligung. Es wurde an die beiden Weltkriege erinnert und gefordert, dass vor diesem Hintergrund die Bundesrepublik sich aus dem kriegerischen Konflikt herauszuhalten habe. Der Spiegel-Herausgeber Rudolf Augstein warf bereits am 3. Mai den USA vor, sie hätten in Rambouillet militärische Bedingungen gestellt, die „kein Serbe mit Schulbildung“ hätte unterschreiben können.[SUP][207][/SUP]
Vorwurf der Völkerrechtswidrigkeit von Seiten prominenter Politiker
Zu den prominenten deutschen Politikern, die gegen die Bombardierung Serbiens opponierten, zählten der damalige SPD-Politiker Oskar Lafontaine, der PDS-Vorsitzende Gregor Gysi, die Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) sowie der damalige OSZE-Vizepräsident und Bundestagsabgeordnete Willy Wimmer (CDU), der von einem „ordinären Angriffskrieg“ sprach und der damaligen Bundesregierung, insbesondere Außenminister Joschka Fischer und Verteidigungsminister Rudolf Scharping, „Manipulationen“ vorwarf. Auch Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt gehörte zu den Kriegsgegnern. Der CSU-Politiker Peter Gauweiler zog 2004 Parallelen zum Irak-Krieg: „Sowohl die Intervention der USA im Irak als auch die Bombardierung Jugoslawiens und seiner Hauptstadt Belgrad durch die NATO geschah ohne Mandat der Vereinten Nationen. Dies ist von der deutschen Völkerrechtslehre zutreffend und mit Nachdruck als völkerrechtswidrig bewertet worden“. Gregor Gysi reiste auf dem Höhepunkt des Konfliktes zu Gesprächen mit Milosević nach Serbien. Wenig später bat er Milosević erneut, nach persönlichen Gesprächen mit Flüchtlingen, die Zustimmung zu einer UN-Friedenstruppe zu erteilen, und kritisierte gegenüber Milosević – ohne von seiner Kritik am NATO-Einsatz abzurücken –, dass dieser Menschenrechtsverletzungen durch die serbische Armee kleinrede.[SUP][208][/SUP]
Verteidigung der Motive des NATO-Vorgehens
Der Auslandskorrespondent der taz urteilte im Rückblick: „Wer die Zustände im Kosovo aus eigener Anschauung kannte, musste den Krieg gutheißen.“[SUP][209][/SUP]
Der Philosoph Jürgen Habermas führte in Verteidigung des Vorgehens der NATO aus, dass eingriffslegitimierende Mängel im Völkerrecht nicht zur Tatenlosigkeit gegenüber Völkermorden führen dürften: „Aus dem Dilemma, so handeln zu müssen, als gäbe es schon den voll institutionalisierten weltbürgerlichen Zustand, den zu befördern die Absicht ist, folgt jedoch nicht etwa die Maxime, die Opfer ihren Schergen zu überlassen. Die terroristische Zweckentfremdung staatlicher Gewalt verwandelt den klassischen Bürgerkrieg in ein Massenverbrechen. Wenn es gar nicht anders geht, müssen demokratische Nachbarn zur völkerrechtlich legitimierten Nothilfe eilen dürfen.“[SUP][210][/SUP]
„Kollateralschaden“ Unwort des Jahres
Die während des Krieges von dem zivilen NATO-Pressesprecher Jamie Shea in gezielt euphemistischer Absicht gebrauchte Wortwahl „Kollateralschaden“ für die von der NATO zu verantwortenden zivilen Opfer und Sachschäden wurde von der Gesellschaft für deutsche Sprache zum Unwort des Jahres 1999 gewählt.[SUP][211][/SUP] Als Begründung nannte die Jury die „Verharmlosung der Tötung Unschuldiger als Nebensächlichkeit“.[SUP][212][/SUP]
Vorwurf einseitiger Medienberichterstattung und der Bemäntelung der Interessenpolitik
Heinz Loquai, damals leitender General und militärischer Berater bei der deutschen OSZE-Vertretung in Wien, dessen Beschäftigungsvertrag trotz vorangegangener Zustimmung durch das Bundesverteidigungsministerium nicht verlängert wurde, nachdem Loquai in einer TV-Sendung im Jahr 2000 schwere Vorwürfe gegenüber Rudolf Scharping erhoben hatte,[SUP][213][/SUP][SUP][214][/SUP][SUP][215][/SUP] bezeichnete die Darstellungen des Kosovo-Konflikts in den deutschen Medien als zumeist einseitig und eindimensional, indem sie den Konflikt bis hin zum Krieg der NATO allein als von der Belgrader Führung verschuldet betrachteten. Das Bild des Kosovo-Konflikts in der deutschen öffentlichen Meinung, in Politik und Wissenschaft werde von der jugoslawischen Unterdrückungspolitik von 1989 an bis zu den Verbrechen an den Kosovo-Albanern nach dem Beginn der NATO-Luftangriffe aus einem Blickwinkel betrachtet, der die Ereignisse als Folgen des serbischen Nationalismus reduziert einordne, nicht aber im Zusammenhang eines Bürgerkriegs bewerte.[SUP][216][/SUP] Äußerungen wie zum Beispiel solchen von NATO-Generalsekretär Solana („Dieser Krieg wird um Werte und um die moralische Verfassung jenes Europa geführt, in dem wir im 21. Jahrhundert leben werden“), General Naumann (im Kosovo „wurde einer Idee wegen Krieg geführt, nicht wegen Interessen“) oder Außenminister Fischer (es kämpfe das „sogenannte Abendland […] für die Menschenrechte eines moslemischen Volkes“) hält Loquai entgegen, die deutsche Regierung hätte ihre eigene, reine Interessenpolitik mit der moralisierenden Anwendung des US-amerikanischen Konzepts des „Schurkenstaates“ nur bemäntelt. Statt auf die somit verschleierte eigene Interessenhaltung sei der Blick der Öffentlichkeit auf die enorme Personalisierung der jugoslawischen Politik als einen „Schurken“, den jugoslawischen Präsidenten, gelenkt worden, dessen Handlungsmotive als niedrig und irrational dargestellt wurden, so dass der Weg für eine diplomatische Lösung unnötig verbaut worden sei. Das derart verdeckte Hauptinteresse der neuen deutschen Regierung habe darin bestanden, außenpolitische Zuverlässigkeit und Kontinuität zu demonstrieren. Auch für die USA sei das nationale Interesse Kern ihrer Kosovo-Politik gewesen. Neben wirtschaftlichen Interessen hätte dabei das Prestige der USA als Weltmacht und die Position der von den USA dominierten NATO in der Hierarchie internationaler Organisationen im Vordergrund gestanden.[SUP][217][/SUP]
Kontroverse um die Dokumentation Es begann mit einer Lüge
In den Medien wurde der Kosovokrieg nach Ende der Kampfhandlungen erneut heftig diskutiert. In Deutschland spielte dabei die am 8. Februar 2001 gezeigte WDR-Dokumentation Es begann mit einer Lüge eine prominente Rolle, deren Inhalt darauf abzielte, nachzuweisen, die Begründung, mit den NATO-Luftschlägen „eine humanitäre Katastrophe im Kosovo verhindern“ zu wollen (Gerhard Schröder, 24. März 1999), beruhe auf Lügen und Manipulationen mit der Absicht zur bewussten Täuschung.[SUP][218][/SUP] Dieser Bericht wurde wiederum von der FAZ[SUP][219][/SUP] und dem Magazin Der Spiegel[SUP][220][/SUP] massiv wegen selektiver Wiedergabe von Zeugenaussagen und „unsauberer“ Recherchemethoden kritisiert. Dieser Kritik schlossen sich Rupert Neudeck und Norbert Blüm an, die beide den WDR-Film durch eigene Recherche überprüften.[SUP][221][/SUP][SUP][222][/SUP] Der WDR-Redakteur Mathias Werth, Mitautor der Dokumentation, erwiderte in einem Interview der „Stattzeitung für Südbaden“ auf die Kritik: „Sie sahen die Arbeit ihrer Korrespondenten vor Ort durch diesen Film diskreditiert. Dafür habe ich Verständnis, denn in dem Film mag mancher eine Kritik daran erkennen, wie über diesen Krieg berichtet worden ist. […] Die Frage ist, was bleibt am Ende an sachlichen Vorwürfen gegen den Film stehen. Und da ist bis heute kein einziger Vorwurf stehen geblieben.“[SUP][223][/SUP] Der WDR blieb bei seiner Darstellung.
Kritik des Auschwitz-Vergleichs Joschka Fischers
Der Kosovokrieg wurde erneut im Frühjahr 2010 in der Debatte um den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr in die Diskussion eingebracht, da dieser die aktive militärische Präsenz deutscher Soldaten bei NATO-Einsätzen einleitete. Dass im Kosovokrieg Propaganda Mittel der Politik wurde, kritisierte die Journalistin Barbara Supp im Spiegel am Beispiel des Fischer’schen Auschwitz-Vergleichs: „Und dann sprach Joschka Fischer von einem neuen Auschwitz, das der Serbe Milošević plane und das nur durch Krieg zu verhindern sei. Auschwitz – das äußerste Mittel. Der Kosovo-Krieg, obwohl das Völkerrecht dagegen sprach, sei also gerecht und ohne Alternative. Er hieß ‚humanitäre Intervention’. Wer dagegen war, würde Alliierter der serbischen Mörder sein.“ Sie empfiehlt dagegen eine „Kultur der Zurückhaltung“.[SUP][224][/SUP]
Vergleich der medialen Darstellung intellektueller Standpunkte 2010
In seiner Dissertation Inszenierung eines gerechten Krieges? Intellektuelle, Medien und der „Kosovo-Krieg“ von 2010 stellt Kurt Gritsch nach einem Vergleich der feuilletonistischen Darstellungen in führenden Zeitungen zusammenfassend fest: „Der ‚Kosovo-Krieg‘ war … aus mehreren Gründen keine ‚Humanitäre Intervention“, weil nämlich „die offiziellen Absichten durch Interessenpolitik unterminiert waren, … die gewählte Methode des Luftkriegs mehr Leid erzeugte als verhinderte, … in der Vorbereitung humanitäre Güter ‚vergessen‘ worden waren, … die finanzielle Ausstattung der UNO-Einrichtungen deutlich zu niedrig war“. Gritsch sieht einen Hauptfaktor der Medienwirkung darin, dass keine Fakten analysiert, sondern alternativlose Meinungen und Wertungen narrativ verbreitet worden seien, die einem Klischee von Gut und Böse und antiserbischen Ressentiments folgten.[SUP][225][/SUP]
Frankreich
Analyse von Propagandatechniken in den Medien
Prinzipien der Kriegspropaganda und Manipulationstechniken
Der französische Schriftsteller Vladimir Volkoff arbeitete in seiner Schrift über Desinformation Manipulationstechniken heraus, die er im Kosovokrieg in allen Kriterien realisiert findet.[SUP][226][/SUP]
Verbreitung von Gerüchten und einseitigen Darstellungen durch die Medien
Die Monatszeitschrift Le Monde diplomatique publizierte im März 2000 ein kritisches Dossier, in dem besonders die Rolle der Medien bei der Verbreitung von unbegründeten Gerüchten dargestellt wurde.[SUP][227][/SUP] Die westlichen Staaten hätten sich einer diplomatischen Lösung verweigert.[SUP][228][/SUP]
In ihrem Werk „L’opinion, ça se travaille“ (2000), kritisieren Serge Halimi, Dominique Vidal und Henri Maler die Propaganda der westlichen Medien zur Förderung einer militärischen Intervention. Besonders die Gerüchte über Völkermord und ethnischer Säuberung werden analysiert, wie auch die fast allgemeine Abwesenheit öffentlicher Rechtfertigungen nach Aufdeckung ihrer mangelnden Begründung, die wohlwollende Behandlung der Kriegsverbrechen der NATO und die systematische Denunzierung der Kriegsgegner als Unterstützer der serbischen Regierung.
Vorwurf der Vertuschung von Menschenrechtsverstößen der Geheimdienste
Der französische Elitesoldat Jacques Hogard, ehemaliger Fallschirmjäger der Légion étrangère und Träger des Ordens der Ehrenlegion, der als befehlshabender Offizier französischer Spezialeinheiten mit der VJ den Einzug seiner Armee in den Kosovo verhandelte, schrieb über die Vertuschung von schweren Menschenrechtsverstößen der UÇK nach Abzug der VJ im Essay „L'Europe est Morte à Pristina“ (Europa wurde in Priština beerdigt).[SUP][229][/SUP] In einem Interview mit der Večernje novosti beschuldigte er den amerikanischen, den britischen und den deutschen Geheimdienst, der UÇK direkte Unterstützung gegeben und selbst Angriffe auf Trecks von flüchtenden serbischen Zivilisten zugelassen zu haben.[SUP][230][/SUP] Als Hauptgrund der Intervention des westlichen Militärbündnisses in Jugoslawien nannte er die Zurückdrängung des russischen Einflusses im Balkan, der insbesondere über Serbien erfolgte.
USA
Meinungsverschiedenheiten in der Regierung
Der Kosovokrieg war in den USA überwiegend unpopulär. Bill Clinton beschwichtigte in seiner Ansprache die amerikanische Bevölkerung mit den Worten: „Habe nicht vor, unsere Truppen im Kosovo einen Krieg führen zu lassen.“[SUP][231][/SUP] Es gab erhebliche Meinungsverschiedenheiten über die Dringlichkeit der Militäroperation: Die politischen Falken um Außenministerin Madeleine Albright und ihren Militärberater Wesley Clark waren für schnelles militärisches Eingreifen, während der Generalstab im Verteidigungsministerium unter Henry H. Shelton und Sicherheitsberater Sandy Berger zur Vorsicht mahnten. Noch am 23. März beruhigte Albright die Amerikaner über die mögliche Dauer der Kampfhandlungen: „Ich sehe dies nicht als lang andauernde Operation. Ich denke, das ist etwas […] das innerhalb einer kurzen Zeit erreichbar ist. Aber […] ich bin nicht gewillt mich festlegen zu lassen.“[SUP][231][/SUP]
„Madeleines Krieg“
Wegen der maßgeblichen Rolle der Außenministerin Madeleine Albright galt der Kosovokrieg vielen in den USA als „Madeleines Krieg“.[SUP][232][/SUP][SUP][233][/SUP] Das Time Magazine schrieb zu dieser Sichtweise: „Mehr als jeder andere verkörpert sie die außenpolitische Vision, die die Männer in den Krieg geführt hat. Und sie ist die am meisten Verantwortliche, um die Alliierten und die Administration geschlossen zum Sieg zusammenzuhalten.“[SUP][233][/SUP] Der Titel des Time-Magazines vom 10. Mai 1999 zeigte die Außenministerin mit der Schlagzeile „Albright at war“.[SUP][234][/SUP] Albright äußerte sich zu diesem Vorwurf später: „Madeleines Krieg war damals, denke ich, abschätzig gemeint. Und ich bin froh, dass wir beharrlich geblieben sind.“[SUP][235][/SUP] Als Betreiberin des unpopulären Krieges verlor sie in der Clinton-Administration nach Beendigung der Kampfhandlungen, trotz des Sieges gegen Milošević, rapide an politischem Einfluss.
Vorwurf des kurzsichtigen Aktionismus
In der kritischen Nachbearbeitung der Balkanpolitik der Bush- und der Clinton-Administration nimmt der Kosovokrieg neben dem Bosnienkrieg eine wesentliche Rolle ein. Die Auseinandersetzung ist dabei nach wie vor nicht beendet. Kritiker verweisen auf den dramatischen ökonomischen und gesellschaftlichen Verfall des Westbalkans in der Interventionsperiode[SUP][236][/SUP] oder werfen den Politikern und Medienvertretern vor, vor allem kurzsichtige, egoistische Interessen verfolgt zu haben. Timothy Garton Ash sprach von einer „Man-muss-was-unternehmen-Brigade“ („something-must-be-done brigade“), die die Unruhen auf dem Balkan so lange für ihre Zwecke missbraucht habe, bis ein neuer regionaler Unruheherd in den Fokus rückte.[SUP][237][/SUP]
Großbritannien
Der Journalist Phillip Knightley analysierte die Mediendarstellung des Jugoslawienkonflikts und arbeitete Propagandatechniken heraus, die auch in anderen Konflikten sichtbar waren.[SUP][238][/SUP] Obwohl 2700 Medienleute die NATO-Truppen begleitet hätten, als sie das Kosovo am Ende des Bombenkrieges betraten, sei die Öffentlichkeit in Unmengen von Bildern ertrunken, die zusammengenommen nichts sagten. Der Journalist John Simpson, der einen Großteil der Berichterstattung für BBC übernahm,[SUP][239][/SUP] wurde von der Regierung verdächtigt, Strohmann der Serben zu sein, als er von der offiziellen NATO-Version der Darstellung abwich.[SUP][240][/SUP] Nach Philip Hammonds Darstellung war neben der Gräuelgeschichten („atrocity stories“) die „Nazifizierung“ des serbischen Gegners Hauptmittel der Propaganda, indem Genozid- und Holocaust-Vergleiche und die Gleichsetzung serbischer Politiker mit Nazigrößen vorgenommen wurden.[SUP][240][/SUP]
Der Journalist und Blogger Neil Clark interpretierte die Bombardierungen Jugoslawiens aus der Perspektive der wirtschaftlichen Interessen Großbritanniens und der westlichen Welt. In Jugoslawien hatten sich noch 75 % der Industrie im Staatsbesitz befunden, Privatisierungen konnten seit 1997 nur unter Entschädigung der Arbeiter für den Verlust ihres Anteils am Firmenkapital durchgeführt werden. Bei den Bombardierungen hätten staatliche Firmen im Vordergrund gestanden, weit vor militärischen Anlagen. Lediglich 14 Panzer – aber 372 Industrieanlagen – seien getroffen worden, einschließlich der Automobilfabrik in Zastava, jedoch keine ausländische oder private Firma. Nach der Beseitigung von Slobodan Milošević sei das Privatisierungsgesetz aufgehoben und die finanzpolitische Unabhängigkeit beendet worden.[SUP][241][/SUP]
Die ganzen Gegner die du hier zitierst sprechen sich zwar gegen den Krieg aus, führen jedoch keine Alternative zum Krieg vor. Das ist natürlich schön, etwas kritisieren, jedoch aber keine Lösung anbieten. Wie hier in Deutschland zurzeit die AfD, das Rentenprogramm der Regierung kritisieren aber selbst keinen Lösungsvorschlag anbieten. Ganz stark, selbst 10-jährige sind in dieser Hinsicht reifer und geben lieber nichts von sich als irgendwelchen Mist(eine Analogie: legendäres Zitet Lidner: "Lieber garnicht regieren als schlecht regieren").
Dann fahr doch mal dieses Jahr im Sommer runter nach Kosova. Nimm dir eine Scheißwoche Zeit und überzeug dich von Kosova. Besuche Sehenswürdigkeiten, besuch die Bewohner, v.a. serbisch stämmige die innerhalb den albanischen bewohnten Gebieten wohnen und frag sie über deren Leben. Frag sie über das Zusammenleben zwischen Albanern und Serben und ob sie irgendeine Bedrohung durch die Albaner verspüren.(am besten nicht im Norden Kosovas, dort wirst du keine brauchbare Antwort bekommen).
Frag die Leute dort vor wem Sie Angst haben, Sie werden dir zu 95% sagen nicht vor Albanern, sondern vor Leute wie die Mörder von Oliver Ivanovic. Frag mit welchen Problemen sie sich jeden Tag herumschlagen.
Die Republik Kosova hat mit großer Wahrscheinlichkeit weltweit die ausgeweitetsten Minderheitenrechte. Innerhalb der jetzigen Verfassung genießen die serbischen Kosovaren so viele Vorzüge, allein innerhalb der Regierung besitzen sie einen so großen Einfluss wie sonst niemand auf der Welt innerhalb einer Regierung.
Meinstens kommentieren Serben die noch nie in der Republik Kosova waren und deren Familienangehörige ebenfalls alle aus Serbien kommen und niemand aus Kosova.
Deshalb gab es 2004 nochmal Progrome, nachdem 99 fast alle Serben vertrieben wurden. Es klingt schön, was du sagst. Fast zu schön um wahr zu sein... Wenn es 99 bereits so gewesen wäre, wäre ja kein Serbe geflüchtet. Vielleicht hat sich die Lage ja in 15 Jahren sogar beruhigt... Vielleicht meint Thaci seine Besuche an Gedenkstätten ernst, nachdem er vor 20 Jahren angeblich noch selbst Serben geköpft hat. Bestreitest du dann komplett, dass es Propaganda gab? Lügt Henning Hensch in dem Video? Gab es den Hufeisenplan, die Kerzenmethode und ein KZ unter dem Stadion?
Ja er lügt genau so wie du und deine freundin.
Jetzt zieh leine du drecksjude und nimm deinen dreckszigeuner gleich mit.
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