die leute wurden auch belogen von vorne bis hinten das man in deutschland wohnungen bekommt hilfe usw...
Da kenne ich auch jemanden. Ein weit entfernter Verwandter hatte in Prizren in einem guten Restaurant gearbeitet und dort wirklich weit, sehr weit über den Durchschnittslohn verdient. Hinzu kommt, dass er dort in einem Rahmen umsonst essen und trinken durfte. Für kosovarische Verhältnisse luxuriös. Trotzdem gab der gute Mann wegen kleinen Zankereien mit Familienmitgliedern den Job auf, verkaufte sein Haus und kam nach Deutschland. Hier schuftet er nun für Mindestlohn von Montag bis Samstag ganztags. Und es reicht für nichts. Die Wohnung liegt in einem der schlechtesten Viertel in einer NRW-Großstadt. Wie da der Alltag und das Umfeld aussieht, sollte bekannt sein. Für die Kids ist das auch nicht einfach, die neue Sprache macht schwer zu schaffen. Und an Schulen, an denen 90% der Kinder zu Hause kein Deutsch sprechen, lernt man diese auch nicht. Und mit der Kultur der Einheimischen kommt da auch nicht in Berührung. Mir tun nur die Kinder leid, die können nichts dafür. Der Verwandte selbst wurde oft genug gewarnt.
Ich höre da unten von Verwandten ständig solche Aussagen wie "ich komme kurz für 3 Monate nach Deutschland, mache 10.000 Euro und komme wieder zurück 1!11! oder neuerdings auch "Deutschland sucht ohne Ende Medizinstudenten im Kosovo". Klar. In DE kommt man selbst mit 1,1 Schnitt nicht ins Medizinstudium und sucht dann im Kosovo, dessen Schüler in internationalen Vergleichen regelmäßig die miesesten Werte erzielen. Da darf man auf keinen Fall berichtigen, denn dann ist der Abend gelaufen. Wenn ich mir meine Verwandtschaft so ansehe, dann muss ich aber leider feststellen, dass tendenziell die schlechteren, fauleren, die habsüchtigeren und vor allem gierigeren Menschen diesen Auswanderungsmythos pflegen.
Diese Pflegesache ist auch kein Zuckerschlecken, miese Bezahlung, nach Abzug aller Kosten bleibt nix was man runterschicken könnte. Jetzt werden viele Ausländer bei DHL angelernt, aber auch da ist es nicht viel besser. Ohne gesuchte Qualifikation wird es für jeden hart, aber vlt. immer noch besser als unten, keine Ahnung.
Ihr denkt zu kurzfristig. Denkt mal an die Kinder derjenigen Väter, die das Land verlassen wollen. Da kann man auch über 1500 Euro im Kosovo monatlich verdienen und damit 5x so viel wie der Durchschnitt (optimistisch geschätzt, wenn in 8 von 10 Haushalten die Frauen den Haushalt schmeißen und nicht arbeiten), aber wo zum Geier wollt ihr hingehen, wenn die Tochter eine scheiss Blinddarmentzündung hat? In welcher Schule wollt ihr eure Kinder schicken, die die Geschichte des Kriegs rückwärts rülpsen können, aber einfachste Gleichungen nicht umstellen können?
@Shkodran: das dein Verwandter für den Mindestlohn in Deutschland schaffen geht ist verständlich. Denn 9 Euro ist nur die halbe Wahrheit, die andere Wahrheit heißt Arbeitsrecht, gesetzlicher Anspruch auf Feiertagsvergütung, Weiterzahlung im Krankheitsfall, Wohngeld etc. Bei Krankheit wird er hier in einem funktionierenden Land vom Arzt behandelt, wie wenn er sein eigener Sohn wäre. Unten wirst du aufgeschnitten und zugenäht, bekommst eine 0815 Infusion und bist wenn du Glück hast nur 5k ärmer und nicht noch kränker. In Deutschland findet eine Debatte statt über multiresistente Krankenhauskeime und Krankheiten durch Feinstaub. Worauf ich damit aus will, sollte klar sein.
Dir sollten lieber die Kinder leid tun, die nicht die Möglichkeiten hatten oder haben abzuhauen. Die nie in den Genuss kamen in einem Verein Fußball zu spielen, in den Schulen die allmöglichen AGs zu besuchen die ihnen kostenlos angeboten werden, in den Jugendhäusern durch alle ehrenamtlichen Arbeitern sich frei auszutoben. Deutsch hat von uns niemand zuhause gelernt und wenn sich der Vater nicht dumm anstellt und sich nach einiger Zeit stabilisiert hat, wird er in eine bessere Gegend umziehen. Es ist eher die balkanische Dummheit, dass wir immer Arsch an Arsch mit den Bruder wohnen wollen, ganz egal in welcher Ecke der auch lebt. Der ist ja nicht mit dem Fallschirm in Duisburg oder so gelandet.
Angesicht der demographischen Entwicklung in Deutschland, dass dir Arbeit hinterher geschmissen wird (und die Situation wird sich in Zukunft noch weiter drastisch verschärfen) ist es dumm sein Glück und Schicksal nicht selbst in die Hand zu nehmen. Denn es ist mit miserablen Deutsch-Kenntnissen, die grad so für das mindeste reichen und mit der du in Deutschland als Analphabet gilt, immer noch tausendfach einfacher erfolgreich zu werden als wenn du ein Schlauer Kopf im Kosovo oder überhaupt auf dem Balkan bist. Wir sehen ja die ganzen Blerims aus der Schwitz, die grad mal so ihren eigenen Namen fehlerfrei schreiben können, mit den fettesten Karren unten rumfahren, während sie von bodenständigen, gutherzigen und schlauen Köpfen in den Kaffees unten bedient werden.
Die, die den Willen haben das Land zu verlassen sind tentenziell eher Nichtwähler oder Anti-PDK-Wähler, d.h. auch potenzielle Schichten die am ehesten das System verändern könnten. Wenn diese weg sind, steigt der Prozentsatz derer, die einen PDK-Parteiausweis haben und keinerlei Interesse an einem politischen Umsturz haben. Ein wahrer Teufelskreis der sich mit der Zeit immer verschlimmern wird.
Nehmen wir das Beispiel Deutschland. Nach dem 2.WK hatte Deutschland eine weitaus schlechtere Ausgangslage als die jetzige Bevölkerung in Kosove. Dennoch gab es keinen Bevölkerungsschwund durch einen Exodus in die Nachbarländer oder den USA. Die Deutschen haben deren Land selbst aufgebaut und es an die wirtschaftlich Stärkste Macht in Europa gebracht und zeigen bis heute (abgesehen in letzter Zeit wegen den ganzen Kanaken) nicht den Willen das Land zu verlassen um ein besseres Leben zu suchen.
Wir als Albaner müssen unsere Mentalität ändern und unser Schicksal selbst in die Hand nehmen und das System selbstständig bereinigen und nicht den Problemen, die wir selbst verursacht haben, den Rücken kehren und in ein anderes besseres Land emigrieren. Das ist das wahre Problem, unsere Mentalität.
Wenn man Geld hat kann man auch unten sehr gut leben. Es gibt genug Privatschulen, deren Abschlüsse auch im Westen anerkannt sind, und genug private Arztpraxen und Krankenhäuser, wo der Standard deutlich höher ist, als das, was hier der übliche Kassenpatient bekommt. Für das Studieren dann kann man die Kinder auch ins Ausland schicken. Wenn du wirklich reich bist, dann kannst du auch einfach in eine der gated communities ziehen, die es dort inzwischen schon gibt.
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