"Wenn ich gewusst hätte, dass das alles nur eine Propagandaveranstaltung für die Medien war, dann wäre ich ohne meine Kinder gefahren. Aber als echter Serbe dachte ich, ich würde endlich in meine Heimat zurückkehren. Ich habe das Leiden hier in Serbien satt! Wir leben hier wie im Konzentrationslager!"
Marti Ahtisaari und die Internationale Gemeinschaft können allerdings herzlich wenig dafür, dass die serbische Regierung das Problem der serbischen Kosovo-Flüchtlinge auch acht Jahre nach dem Krieg noch nicht gelöst hat, es möglicherweise gar nicht lösen will.
[h2]Weniger als zwei Quadratmeter Platz für jeden[/h2]
Mit diesem plakativen Satz und seinen neun Kindern schaffte es Dragan Krstic auf die Titelseiten mehrerer serbischer Tageszeitungen. Tatsächlich ist die Unterkunft eine einzige Katastrophe: Elf Menschen auf 20 Quadratmetern, dazu unzählige Kakerlaken. Sollte er je ins Kosovo zurückkehren - und das würde er noch heute Abend machen, wenn ihn die serbische Regierung nur endlich unterstützen würde - dann werde er alles hier lassen, sagt Dragan Krstic. Denn überall sind diese kleinen Viecher.
Beim Hitler haben sie wenigstens dreimal am Tag eine Mahlzeit bekommen. Hier kriegen wir täglich 150 Gramm Spaghetti pro Person und ein Stück Brot."Mit seinen starken und politisch alles andere als korrekten Sprüchen ist der 35-jährige Dragan Krstic so etwas wie der Wortführer der rund 450 Familien im Kollektivzentrum Smederevo. Vor ein paar Wochen berichteten mehrere Medien über das triste Leben des Kosovo-Flüchtlings.