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Kriegsverbrechen an Polen

  • Ersteller Ersteller Yunan
  • Erstellt am Erstellt am
Machen wir uns mal nix vor: Deutschland (und ich meine beide Deutschlands, im jeweiligen System) ist nach dem Krieg verdammt gut weggekommen, nachdem was es angerichtet hat. Kalter Krieg sei Dank.

Das sage ich fern jeder Kollektivbeschuldigung der Deutschen, der ich ohnehin nicht zustimme.
 
Ja, aber die meisten dieser menschen hatten einige Jahre vorher nichts dagegen einzuwenden, daß ein Drittel der polnischen Bevölkerung ausgelöscht wurde, und fanden auch an dem Gedanken nichts auszusetzen, Polen in ein reines Agrarland zu verwandeln, dessen Bevölkerung in ein Stadium des strukturellen Analphabetismus zu versetzen, damit es als Knechte für die Ernährung des deutschen Übervolkes sorgen kann, ales, was an Kultur besteht, zu vernichten, und anstelle von Warschau eine germanische Garnisonsstadt zu errrichten. Diese Menschen haben auch nicht dagegen protestiert, als Himmler erklärte, die gesamte Bevölkerung Warschaus sei auszulöschen.

Das rechtfertigt nicht die furchtbaren Ereignisse wie die Flächenbombardements deutscher Städte, aber es ist doch wichtig, um das ganze in Relation zu setzen. Hätten die Deutschen vorher nicht so gewütet, wären sie auch nicht so gehaßt worden und hätten auch nicht so eine Rache erfahren.

Warschau sah nach dem Krieg so aus:

Warszawa1945.JPG


In einer Woche starben 150 000 Menschen.

Die Stadt wurde von oben bomabardiert, anschließend gingen deutsche Soldaten mit Flammenwerfern von Haus zu haus, und verbranden die Flüchtlinge in den Kellern. Auf deutscher Seite besteht kaum Bewußtsein für diese Tragödie.

Polen hat Warschau ganz aus eigener Kraft aufgebaut, zum Teil wurde der Wiederaufbau durch Enteignungen vertriebener Deutscher finanziert. Wenn deutsche Vertriebene nun Ansprüche gelten machen, löst das bei den Polen verständlicherweise Empörung aus- und so erkläre ich mir die Schadenersatzforderungen von polnischer Seite.

Ich bin der Meinung, daß das der falsche Weg ist- allerdings muß Polen vor deutschen Schadenersatzforderungen Rechtssicherheit haben, ebenso wie Deutschland. Begrüßen würde ich eine Lösung in Form von Fonds u.ä.- wie im Fall der Zwangsarbeiter. Allerdings hätte das viel früher geschehen müssen.

Wie kommt man eigentlich auf die Zahl von einem Drittel? Lt. dieser Statistik des Herderinstituts, welche sich auch bloß an einer polnischen orientiert, betrug die Gesamteinwohnerzahl Polens im Jahr 1939 etwa 35 Millionen Menschen. Man gibt in internationalen Quellen immer etwa 6 Millionen polnische Kriegstote an, wobei die Hälfte davon polnische Juden waren. Das ist kein Drittel der Gesamteinwohnerzahl.

http://quellen.herder-institut.de/M01/materialien/Mat03/Dok02.doc/TextQuelle_view

Ein Drittel der Bevölkerung haben tatsächlich die Weißrussen verloren. Vielleicht finde ich bei Gelegenheit dazu noch die internationalen Statistiken wieder.

Warschau muss vor dem Krieg eine sehr schöne Stadt gewesen sein. Furchtbar seine Zerstörung.:-( Aber es ist leider und bei weitem auch nicht die einzige Stadt oder Ortschaft, die damals dem Erdboden gleichgemacht wurde.
 
Wie kommt man eigentlich auf die Zahl von einem Drittel? Lt. dieser Statistik des Herderinstituts, welche sich auch bloß an einer polnischen orientiert, betrug die Gesamteinwohnerzahl Polens im Jahr 1939 etwa 35 Millionen Menschen. Man gibt in internationalen Quellen immer etwa 6 Millionen polnische Kriegstote an, wobei die Hälfte davon polnische Juden waren. Das ist kein Drittel der Gesamteinwohnerzahl.

Bevölkerungsentwicklung — Herder Quellenedition

Ein Drittel der Bevölkerung haben tatsächlich die Weißrussen verloren. Vielleicht finde ich bei Gelegenheit dazu noch die internationalen Statistiken wieder.

Warschau muss vor dem Krieg eine sehr schöne Stadt gewesen sein. Furchtbar seine Zerstörung.:-( Aber es ist leider und bei weitem auch nicht die einzige Stadt oder Ortschaft, die damals dem Erdboden gleichgemacht wurde.

Wikipedia :oops:

Hab jetzt noch eine andere Statistik, da stehen auch andere Zahlen. Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, wie gerechnet wird- ob nach Territorien, bevölkerung o.ä.- und nach Interessen.

mir geht es jetzt auch nicht darum, gegen das Leid der Russen, Weißrussen o.ä. aufzuwiegen, denn Polen hat ja ein spezifisches rechtliches Problem durch die Schadenersatzforderungen der Vertriebenenverbände, über eine ähnlche Diskussion bezgl. Rußland habe ich noch nichts ähnliches gehört.

Ich denke, die Situation wird problematisch bleiben, solange kein Schlußstrich unter private Entschädigungsforderungen gezogen wird.
 
Es ist einfach nur traurig und nicht richtig nachvollziebar was die leute damals im zweiten weltkrieg durchleben müssten, egal von welcher nation.

...und an all die spastis die versuchen polen als das "kriminellste" land europas darzustellen, sollten erst mal auf ihr eigenes land gucken...ihr scheiß heuchler!
 
@Vojovnik:
Czy jesteś Polakiem lub polskiego pochodzenia? :-)

@Ferdy:
Aufrechnen, wen es nun schlimmer erwischt hat, wollte ich eigentlich auch nicht. Oder dir so etwas in den Mund legen. Tut mir leid, wenn das irgendwie so herüberkam, Liebes. Bitte entschuldige vielmals.

Das Thema ist sehr schwierig. Wie du hier und schon vorher irgendwo im Thread geschrieben hattest: Alle, ob Polen, Tschechen, Deutsche, haben Interesse an guten nachbarschaftlichen Beziehungen. Manchmal schwierig, Solange der Krieg insofern auch nicht beendet ist, als immer noch ob wegen entschädigungsloser Enteignung oder erlittener Kriegsverbrechen gestritten wird. Ich sehe juristisch auf den ersten Blick keine rechte Handhabe, Privatklagen zu unterbinden. Außer wie etwa die Deklarierung der Bundesregierung, diese nicht zu unterstützen.

Und zum Thema Entschädigungszahlungen der Deutschen. Einerseits möche man sagen: Man solle es langsam ruhen lassen. Denn weder kann Deutschland ansatzweise die angerichteten Schäden wirklich wieder gut machen. Ist so. Und zumal auch jene, die etwas im Endeffekt für Zahlungen aus staatlichen Fonds etc. bezahlen, deutsche Steuerzahler sind, die nichts mit der Zeit zu tun haben, zu tun haben können.

Dann sehe ich jedoch ehemalige Zwangsarbeiter oder Opfer des Krieges, die vielleicht arm sind, womöglich auch bleibende Gebrechen, gesundheitliche Schäden ihr Leben lang davon getragen haben. Es gab z.B. auch Polinnen, an denen medizinische Experimente durchgeführt wurden. Und die ihr Leben lang damit konfrontiert sind und gerade zu Zeiten des ehemaligen Ostblocks keine oder kaum Chancen auf nur irgendeine Kompensation hatten. Obwohl das Gerechtigkeitsgefühl sagt, dass doch da etwas kommen muss. Schwierig. Konkret zum Thema Entschädigung Zwangsarbeiter fand ich die Einrichtung des Fonfs deshalb generell schon gut. Die Ausformung hätte ich mir anders gewünscht. Beschämend v.a. das Verhalten gerade jener Unternehmen und ihrer Nachfolger, die von dieser Arbeit profitiert hatten. Denn das waren unter den Firmen, die sich am Fond beteiligt hatten, die wenigsten. Und man möchte wütend aufschreien bei dem Gefühl, dass dort auch einfach auf Zeit gespielt wurde, auf dass tagtäglich weitere Betroffene wegsterben. Das war berechnend, unmenschlich und gibt kein gutes Gefühl zur Einstellung gegenüber diesen Menschen.
 
Ich denke, deutschland sollte die menschen entschädigen, deutschland hat ne starke wirtschaft. es sollte zu vertragen sein
 
@Vojovnik:
Czy jesteś Polakiem lub polskiego pochodzenia? :-)

@Ferdy:
Aufrechnen, wen es nun schlimmer erwischt hat, wollte ich eigentlich auch nicht. Oder dir so etwas in den Mund legen. Tut mir leid, wenn das irgendwie so herüberkam, Liebes. Bitte entschuldige vielmals.

Das Thema ist sehr schwierig. Wie du hier und schon vorher irgendwo im Thread geschrieben hattest: Alle, ob Polen, Tschechen, Deutsche, haben Interesse an guten nachbarschaftlichen Beziehungen. Manchmal schwierig, Solange der Krieg insofern auch nicht beendet ist, als immer noch ob wegen entschädigungsloser Enteignung oder erlittener Kriegsverbrechen gestritten wird. Ich sehe juristisch auf den ersten Blick keine rechte Handhabe, Privatklagen zu unterbinden. Außer wie etwa die Deklarierung der Bundesregierung, diese nicht zu unterstützen.

Und zum Thema Entschädigungszahlungen der Deutschen. Einerseits möche man sagen: Man solle es langsam ruhen lassen. Denn weder kann Deutschland ansatzweise die angerichteten Schäden wirklich wieder gut machen. Ist so. Und zumal auch jene, die etwas im Endeffekt für Zahlungen aus staatlichen Fonds etc. bezahlen, deutsche Steuerzahler sind, die nichts mit der Zeit zu tun haben, zu tun haben können.

Dann sehe ich jedoch ehemalige Zwangsarbeiter oder Opfer des Krieges, die vielleicht arm sind, womöglich auch bleibende Gebrechen, gesundheitliche Schäden ihr Leben lang davon getragen haben. Es gab z.B. auch Polinnen, an denen medizinische Experimente durchgeführt wurden. Und die ihr Leben lang damit konfrontiert sind und gerade zu Zeiten des ehemaligen Ostblocks keine oder kaum Chancen auf nur irgendeine Kompensation hatten. Obwohl das Gerechtigkeitsgefühl sagt, dass doch da etwas kommen muss. Schwierig. Konkret zum Thema Entschädigung Zwangsarbeiter fand ich die Einrichtung des Fonfs deshalb generell schon gut. Die Ausformung hätte ich mir anders gewünscht. Beschämend v.a. das Verhalten gerade jener Unternehmen und ihrer Nachfolger, die von dieser Arbeit profitiert hatten. Denn das waren unter den Firmen, die sich am Fond beteiligt hatten, die wenigsten. Und man möchte wütend aufschreien bei dem Gefühl, dass dort auch einfach auf Zeit gespielt wurde, auf dass tagtäglich weitere Betroffene wegsterben. Das war berechnend, unmenschlich und gibt kein gutes Gefühl zur Einstellung gegenüber diesen Menschen.

Ja, da stimme ich mit dir ganz überein- nicht Entschädigung um der Entschädigung willen, dann würde Europa zu einem Irrenhaus, in dem sich jeder von jedem entschädigen läßt. Sachwerte, Immobilien, Grundstücke- das Thema sollte gegessen sein, und hier sehe ich auch auf deutscher Seite die Aufgabe, einen Schlußstrich zu ziehen- die ehemaligen deutschen Flüchtlinge befinden sich heutzutage kaum in einer problematischen, durch ihre Flucht verursachten Situation. Bleibende körperliche Schäden, evtl. noch verbunden mit Diskriminierung zu Ostblockzeiten und Altersarmut- hier sollten Fonds helfen. Problematisch ist ja nicht nur die Situation im Ostblock, sondern auch z.B. von deutschen Kriegsdienstverweigerern! Und zwar möglichst schnell und unbürokratisch.
 
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