Aus dem Buch "Kosovo: eine Rechtliche Analyse" von Christian Staub:
"Ab 1951 wurden vor allem in den Städten und ganz besonders in Mazedonien viele Albaner veranlasst, sich als Türken zu erkören und zur Auswanderung in die Türkei anzumelden (...). Zwischen 1953 und 19666 sollen aus Jugoslawien 231'000 Personen in die Türkei ausgewandert sein, davon über 80'000 Albaner."
Aus dem Artikel der Gesellschaft für bedrohte Völker aus dem Jahr 2005:
"Bereits während des Bosnienkrieges hatte sich die GfbV an die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und den Deutschen Evangelischen Kirchentag gewandt und sie darauf aufmerksam gemacht, dass serbische Truppen in Bosnien 1183 Moscheen und muslimische Gebetshäuser, darunter prachtvolle jahrhundertealte Denkmäler der islamischen Kultur in Europa, verbrannt oder gesprengt haben. Auf den Ruinen verschiedener Moscheen hatte die Serbisch-orthodoxe Kirche mit dem Neubau von Kirchen begonnen wie in Foca und Brcko. In Konjevic Polje wurde in unmittelbarer Nähe eines Massengrabes für ermordete Muslime einen neue serbisch-orthodoxe Kirche errichtet."
Ein serbischer Priester segnet einen Mörder von Srbrenica
Verbrechen gab es wie in jedem Krieg auf beiden Seiten. Wichtig ist die Relation, auf die du nicht eingehen willst. Wo gibt es Massengräber mit serbischen Zivilisten im Kosovo? Wieso werden Frauenvergewaltigungen während der Kriege der 90ern heute in Serbien nicht annähernd so thematisiert wie in Bosnien oder im Kosovo? Die UCK war in einem absolut maroden Zustand. Alle Serbische Dörfer hatten trotz all der schwierigen Finanzlage in Südjugoslawien ein Polizeihaus. Es gab allein mehr serbische Polizisten im Kosovo als UCK-Kämpfer, von der Ausrüstung ganz zu schweigen und von serbischen Soldaten rede ich nicht.
Du willst hier auf den März 2004 hinspielen, aber ich hab kein Problem diese Gewalt zu verurteilen und eigene Fehler anzuerkennen. Nur sollte man sich im Klaren sein, dass es im Gegenteil zu Serbien keine staatliche Propaganda der kosovo-albanischen Regierung zuungunsten der Serben gab. Es ist ein absoluter Unterschied, ob ein Jugendlicher ein Gotteshaus beschädigt, oder die Armee einen Befehl zur Bombardierung eines Gotteshauses ausführt.
In den 80er hörte man jeden Tag im Radio die Meldung, dass irgendwo im Kosovo ein Albaner angeblich eine serbische Frau vergewaltigt hat oder versucht hat sie zu vergewaltigen. Immer "angeblich" und "versucht" und immer ohne Beweis. Die Menschen aus Belgrad, irgendwann auch in Zagreb, haben natürlich angefangen daran zu glauben, dass die Albaner die Aggressoren in Jugoslawien sind. Sie kannten ja die Umstände im Kosovo nicht. Die Realität hingegen war, dass das Kosovo die niedrigste Vergewaltigungsrate in ganz Jugoslawien hatte und davon waren die meisten Vergewaltigungen innerhalb der gleichen Ethnie. Diese serbische Propaganda - anders kann man es nicht formulieren - führte dazu, dass es auf dem Kosovo die meisten Polizisten pro Kopf gab. Das Leben der Serben war in keinster Weise gefährdet wie es dargestellt wurde. Kam ein Albaner in die Hände der serbischen Polizei, dessen Statuen immer noch aus der Ära Rankovic kamen, wurde er halbtot geprügelt, eingesperrt oder ganz liquidiert.
Aus dem Buch "Jugoslawien und seine Nachfolgestaaten 1943-2011" von Holm Sundhaussen
Aus dem Buch "Kosovo Eine rechtliche Analyse" von Christian Staub