TigerS
Kosovo-Thailänder
[h=1]Kriselndes Serbien plant Einschnitte im Staatsdienst[/h]
Wegen der wachsenden Finanzkrise im Land bereitet sich die serbische Regierung auf neue Sparmaßnahmen und Lohnkürzungen im öffentlichen Dienst vor. Vize-Premierminister Aleksandar Vucic warnte im serbischen Fernsehen davor, dass „der Staat fast bankrott" sei.
Um die Zahlungsunfähigkeit und den Verlust der Kreditwürdigkeit zu verhindern, will die Regierung nun die Gehälter von Staatsbediensteten um mindestens 10 Prozent senken. Laut Vucic sind „zwischen 300.000 und 500.000 Menschen" in dem 7,2 Millionen Einwohner großen Land betroffen. In Serbien ist die Arbeitslosigkeit hoch, ein Viertel aller Menschen im erwerbsfähigen Alter haben keinen Job.
[h=2]Bis zum EU-Beitritt dürften noch Jahre vergehen[/h]Serbiens Regierung dürfte im nächsten Jahr offizielle Beitrittsgespräche mit der Europäischen Union beginnen. Bis das Land aber tatsächlich der EU beitreten wird, dürften noch Jahre vergehen. Wäre Serbien schon heute ein EU-Land, wäre es gemessen am Pro-Kopf-Einkommen der ärmste Staat der Gemeinschaft.
Anleger reagierten verhalten auf die Äußerungen des Vize-Premiers; die serbischen Anleiherenditen stiegen leicht. Die großen Ratingagenturen Standard & Poor's, Moody's und Fitch waren alle nicht für einen Kommentar zu erreichen. Sie bewerten die serbischen Anleihen jedoch unisono als Ramsch. Zwei der Ratingagenturen bescheinigen dem Land zudem negative Zukunftsaussichten.
Schwellenlandanalyst Abbas Ameli-Renani von der Royal Bank of Scotland (RBS) schreibt in einer aktuellen Analysenotiz, die Regierung stehe „mit Blick auf ihre bedeutenden Finanzreserven eigentlich nicht am Rande des Bankrotts". Die RBS-Analysten „vermuten, dass sich die Kommentare des Vize-Premiers an die heimische Öffentlichkeit richten", die auf die vermutlich anstehenden „Nominallohnkürzungen für öffentliche Angestellte im Zuge der Wirtschaftsmaßnahmen des Jahres 2014" vorbereitet werden soll.
Vergangene Woche hat Serbien mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über einen jederzeit abrufbaren Kredit verhandelt. Anfang letzten Jahres hat der IWF ein früheres Hilfsprogramm über eine Milliarde Euro gestoppt, weil das Land seine finanziellen Verpflichtungen nicht eingehalten hatte.
Während der weltweiten Finanzkrise lag die jährliche Neuverschuldung der serbischen Regierung hartnäckig über 4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Im vergangenen Jahr erreichte das Staatsdefizit mit 6,4 Prozent einen Höchststand. Die Wirtschaft schrumpfte gleichzeitig um 1,7 Prozent.
Serbiens Schuldenberg ist zwischen 2009 und 2012 von 35 Prozent des BIP auf fast 60 Prozent explodiert. Beide Werte liegen oberhalb dessen, was die Europäische Kommission zulässt.
Vucics Äußerungen zeigten, wie unerfahren der Vize-Premier im Umgang mit den Finanzmärkten sei, sagt Tim Ash, Analyst bei der Standard Bank. Wenn Vucic weiterhin derartige Bemerkungen mache, könnten die Ratingagenturen ihre Noten für die Schulden des Landes noch weiter senken.
Kriselndes Serbien plant Einschnitte im Staatsdienst - WSJ.de
gruß
Wegen der wachsenden Finanzkrise im Land bereitet sich die serbische Regierung auf neue Sparmaßnahmen und Lohnkürzungen im öffentlichen Dienst vor. Vize-Premierminister Aleksandar Vucic warnte im serbischen Fernsehen davor, dass „der Staat fast bankrott" sei.
Um die Zahlungsunfähigkeit und den Verlust der Kreditwürdigkeit zu verhindern, will die Regierung nun die Gehälter von Staatsbediensteten um mindestens 10 Prozent senken. Laut Vucic sind „zwischen 300.000 und 500.000 Menschen" in dem 7,2 Millionen Einwohner großen Land betroffen. In Serbien ist die Arbeitslosigkeit hoch, ein Viertel aller Menschen im erwerbsfähigen Alter haben keinen Job.
[h=2]Bis zum EU-Beitritt dürften noch Jahre vergehen[/h]Serbiens Regierung dürfte im nächsten Jahr offizielle Beitrittsgespräche mit der Europäischen Union beginnen. Bis das Land aber tatsächlich der EU beitreten wird, dürften noch Jahre vergehen. Wäre Serbien schon heute ein EU-Land, wäre es gemessen am Pro-Kopf-Einkommen der ärmste Staat der Gemeinschaft.
Anleger reagierten verhalten auf die Äußerungen des Vize-Premiers; die serbischen Anleiherenditen stiegen leicht. Die großen Ratingagenturen Standard & Poor's, Moody's und Fitch waren alle nicht für einen Kommentar zu erreichen. Sie bewerten die serbischen Anleihen jedoch unisono als Ramsch. Zwei der Ratingagenturen bescheinigen dem Land zudem negative Zukunftsaussichten.
Schwellenlandanalyst Abbas Ameli-Renani von der Royal Bank of Scotland (RBS) schreibt in einer aktuellen Analysenotiz, die Regierung stehe „mit Blick auf ihre bedeutenden Finanzreserven eigentlich nicht am Rande des Bankrotts". Die RBS-Analysten „vermuten, dass sich die Kommentare des Vize-Premiers an die heimische Öffentlichkeit richten", die auf die vermutlich anstehenden „Nominallohnkürzungen für öffentliche Angestellte im Zuge der Wirtschaftsmaßnahmen des Jahres 2014" vorbereitet werden soll.
Vergangene Woche hat Serbien mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über einen jederzeit abrufbaren Kredit verhandelt. Anfang letzten Jahres hat der IWF ein früheres Hilfsprogramm über eine Milliarde Euro gestoppt, weil das Land seine finanziellen Verpflichtungen nicht eingehalten hatte.
Während der weltweiten Finanzkrise lag die jährliche Neuverschuldung der serbischen Regierung hartnäckig über 4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Im vergangenen Jahr erreichte das Staatsdefizit mit 6,4 Prozent einen Höchststand. Die Wirtschaft schrumpfte gleichzeitig um 1,7 Prozent.
Serbiens Schuldenberg ist zwischen 2009 und 2012 von 35 Prozent des BIP auf fast 60 Prozent explodiert. Beide Werte liegen oberhalb dessen, was die Europäische Kommission zulässt.
Vucics Äußerungen zeigten, wie unerfahren der Vize-Premier im Umgang mit den Finanzmärkten sei, sagt Tim Ash, Analyst bei der Standard Bank. Wenn Vucic weiterhin derartige Bemerkungen mache, könnten die Ratingagenturen ihre Noten für die Schulden des Landes noch weiter senken.
Kriselndes Serbien plant Einschnitte im Staatsdienst - WSJ.de
gruß