Gegen 18 Uhr begann in Istanbul ein Zug von angeblich 250.000 Personen durch die Straßen zu ziehen
[1] und zu marodieren. Dass die Gewalt jedoch nicht nur von auswärts kommenden Schlägern ausging, sondern sich auch Istanbuler Bürger als Helfer, Täter bzw. Mitläufer schuldig machten, zeigt ein Erinnerungsbericht von
Cem Özdemir im
Tagesspiegel.
Danach sollen muslimische Bewohner Istanbuls in jener Nacht ihre Häuser mit der Landesfahne beflaggt haben, um dem marodierenden Mob zu offenbaren, welches Haus zu schonen sei bzw. welches sie angreifen konnten.
[16] In einigen Fällen hatten Helfer des Pogroms Häuser mit der Aufschrift „Kein Türke“ versehen, um darauf hinzuweisen, dass diese zur Plünderung offenstanden.
[5]
Mord, Vergewaltigung und schwerste Misshandlung, u. a. Zwangs
beschneidungen, gingen mit der Zerstörung einher. Weiterhin zählte man in Istanbul 32 schwerverletzte Griechen.
Von den insgesamt 80[17] orthodoxen Kirchen in und um Istanbul wurden zwischen 60[17] bis 72[5][7] „mehr oder weniger beschädigt“[17] bzw. in Brand gesetzt.
[7] Zu den beschädigten Gotteshäusern gehörte auch St. Maria welche einst von dem Eroberer Konstantinopels,
Mehmed II. seinem griechischen Architekten Christodulos geschenkt worden war.
[18] Neben den Kirchen wurden mehr als
30[5] christliche Schulen in Brand gesetzt.
[7] Weiterhin schändete der Mob christliche Friedhöfe, Gebeine der Geistlichkeit,
verwüstete rund 3.500 Wohnhäuser[5][4],
110 Hotels, 27 Apotheken und 21 Fabriken[10] und mehr als 4.000[4][5] bis 5.000[3] Läden und Geschäfte. In den Wirren des Pogroms wurden auch einige Geschäfte von Muslimen angegriffen.
[7] Bei den Ausschreitungen gegen die Minderheiten sah die Polizei untätig zu[5] b
zw. duldete sie wohlwollend.[2] Der Ökumenische Patriarch Athenagoras I., Oberhaupt der orthodoxen Christenheit, harrte im Phanar aus, der zwar belagert, aber nicht gestürmt wurde.
[5]
Der schnelle Transport der Schläger innerhalb der Stadt wurde mit PKW, Taxis, LKW und Bussen, aber auch mit Dampfern und militärischen Transportmitteln gewährleistet.