Der Entlassung in die Freiheit und Einbürgerung der verschleppten Türken war ein Integrationskonzept vorgeschaltet, welches nach Erlernen von „Teutsche Sprache und Haubtstücke der Christlichen Lehre“ in die Konversion vom Muslimen zum Christen mündete. Meist erfolgte die Katholisierung in den ersten vier Jahren, teilweise dauerte es Jahrzehnte. So
konvertierte ein achtzigjähriger türkischer Offizier mit Namen Hussein in einen
Friedrich Karl Wilhelm Benedict. Nach dem Prinzip „
Cuius regio, eius religio“
dekretierte der Landesvater die Religionszugehörigkeit seiner
leibeigenen Untertanen. Die
Zwangstaufen der muslimischen Beutetürken erfolgte nach intensivem Sprachunterricht und religiöser Unterweisung. Die Taufe krönte die Assimilationsmaßnahmen und kam einer
Einbürgerung gleich. Diese „
Türkentaufen“ hatten ähnliche Beliebtheit unter der Bevölkerung wie die
Vollstreckung von
Todesurteilen oder
Hexenverbrennungen. Der Taufwillige hatte sich öffentlich zu bezichtigen, „ein Türck und verdammter Mensch“ zu sein, bevor er Erlösung aus diesem jämmerlichen Zustand in Form der christlichen
Taufe fand und einen christlichen Namen bekam.