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Was soll man dazu sagen..immerhin bist du wahrscheinlich der einzige slawisch-orthodoxe Mazedonier hier, der noch einigermassen klar denken kann aber auch wirklich nur einigermassen. Du schreibt, dass ihr in dieser "Geschichte aufgegangen seid", das ist so nicht ganz korrekt, ihr stellt eure Bulgarische Vergangenheit ab, ihr ignoriert sie bewusst und erfindet einfach eine andere an ihrer Stelle. Nur ein kleines Beispiel Ljube, die meisten Burgen in Mazedonien,mitunter die grössten & ältesten des Landes waren von UNSEREN ehemaligen Bulgarischen Herrschern & nicht von Griechen, das ist das, was dich in eine von dir auf mich projezierte Ecke drängt und nicht umgekehrt. Solange das so bleibt, so lange werdet ihr uns alle dort unten blockieren. Ihr seid schliesslich im Moment noch das grösste Volk des Landes. Ihr zieht in euren abstrusen Fantasien alle Völker & Ethnien des Landes mit in die Misere runter die wir ALLE GEMEINSAM tragen, wir müssen alle weggehen weil das Land runtergewirtschaftet & von Banditen gelenkt wird, damit ihr & eure grässtenteils von euch gewählten Psychopathen einfach Mal gegen die Griechen stellen, ihnen ihre Kultur & Abstammung & Sprache abstreiten etc. Ihr habt kein Recht dazu, ihr seid schon der grösste Teil aber ihr seid auch nur ein Teil und nicht mehr also müsst ihr etwas mehr auf die anderen Völker & Ethnien des Landes hören, schliesslich gehört auch und das Land & wir haben keine Probleme mit den Griechen, sie waren & sind unsere Nachbarn seit eh und jeh.
Ich hab dir absichtlich ein Danke gegeben, weil du mein Landsmann bist wie alle anderen des Landes aber deiner Meinung bin ich & wir alle anderen nicht.
Ich kenne die Geschichte der Proto-Bulgaren und der späteren Bulgaren, dh. der slawisierten Bulgaren. Es gab verschiede Khaganate, sowie das Wolgabulgarenreich und das Donaubulgarenreich etc. Und mir ist klar, dass sie auch einen großen Teil zu der Geschichte im Balkan beigetragen haben und "Wir" auch in ihrer Geschichte aufgegangen sind , so wie sie auch in der Geschichte der "anderen" aufgegangen sind. Auch diese Geschichte ist geprägt von Vertreibung, Assimilation, Vermischung etc. aber zu sagen, "Wir" stammen alle von den Bulgaren ab, das wäre zu einfach und wird dem nicht gerecht, es ist weitaus vielschichtiger und komplizierter. Ich verneine deinen Punkt jedoch nicht.
Schau mal :
Protobulgaren
Protobulgaren (gelegentlich auch
Ur-Bulgaren oder
Hunno-Bulgaren) ist eine wissenschaftliche Bezeichnung für diverse, vor allem turksprachige Stammesverbände der
eurasischen Steppenzone, die seit dem 5. Jahrhundert in den Schriftquellen unter dem
Ethnonym „Bulgaren“ erscheinen.[SUP]
[1][/SUP][SUP]
[2][/SUP] Ihre Sprache wird als
Bolgarische Sprache bezeichnet. Größere Reichsgründungen gelangen den Protobulgaren östlich und westlich des
Asowsches Meeres (
Megale Boulgaria, siehe
Großbulgarisches Reich), auf dem Balkan (
Erstes Bulgarisches Reich) und an der mittleren
Wolga (
Wolga-Kama-Bulgarien). Die auf den Balkan eingewanderten Protobulgaren wurden im
Frühmittelalter (7.–10. Jahrhundert) slawisiert. Sie nahmen im 9. Jahrhundert das
Christentum an und werden zu den Vorfahren der heutigen (
slawischen)
Bulgaren gezählt.[SUP]
[3][/SUP] Die
Wolgabulgaren hingegen nahmen im 10. Jahrhundert den
Islam an.
weiter lesen
https://de.wikipedia.org/wiki/Protobulgaren
Das es alles etwas vielschichtiger und komplizierter war, siehst du auch hier:
Vorgeschichte und Antike
Das Gebiet des heutigen Bulgarien ist bereits seit der
Steinzeit besiedelt (Beispiel:
Karanowo-Kultur). Ein 1972 im
Gräberfeld von Warna gefundener Goldschatz wird auf die Zeit zwischen 4600 bis 4200 v. Chr. datiert und gilt damit als älteste derartige Ausgrabung weltweit. Die in der
Bronzezeit dort lebenden
Thraker wurden bereits von
Homer erwähnt. Außerdem besiedelten
Makedonier das Gebiet. Vom 11. bis 6. Jahrhundert v. Chr. bestand ein erstes thrakisches
Staatsgebilde, welches im 7. Jahrhundert v. Chr. seine Blüte erlebte.
29 v. Chr. wurde die Region von
Rom erobert, wobei sich die Provinzen
Macedonia, Thrakien,
Moesia und Dacia auf dem Gebiet des heutigen Bulgarien erstreckten. Die Thraker wurden romanisiert und nach der Teilung des Römischen Reichs verblieben sie im 5. Jahrhundert bei
Byzanz. Nach der
slawischen Besiedlung der
Balkanhalbinsel ab dem 7. Jahrhundert (
Landnahme der Slawen auf dem Balkan) verschmolz die verbliebene romanische und griechische Bevölkerung (
siehe dazu auch den Artikel Jireček-Linie) allmählich mit den Neuankömmlingen. Übrig blieben vereinzelte Gruppen von romanischsprachigen
Walachen (
Rumänen im Nord-Westen und
Aromunen im Süden) und
Griechen (entlang der Schwarzmeerküste).
Ab der 2. Hälfte des 3. Jh. n. Chr. begann die
Völkerwanderung mit einer Bewegung der Stämme und Völker von Ost nach West und von Nord nach Süd – mit Richtung auf die großen kulturellen Zentren der Alten Welt. Das Römische Reich durchlebte eine große Krise.
Barbaren aus Asien und Zentraleuropa drangen leicht in die römische Provinzen ein, besonders in die römischen Provinzen auf dem Balkan. Die Grenze (der Limes) verschob sich allmählich von der Donau bis an die Hänge des
Balkangebirges.
Goten,
Gepiden,
Karpen,
Sarmaten,
Alanen,
Hunnen und andere Völker durchqueren das Gebiet des heutigen Bulgarien oder ließen sich dort lange nieder. So brachten sie auch ihre Tradition und Kultur mit in dieses Gebiet.
Nach dem Tode des
Hunnenführers Attila (453) spalteten sich die
bulgarischen Stämme auf, um 482 vom byzantinischen Kaiser Zenon gegen die
Ostgoten zu Hilfe gerufen zu werden. 493 erschienen die ersten Bulgaren südlich der
Donau.[SUP]
[1][/SUP] In der folgenden Zeit beteiligten sich die Bulgaren an Streif- und Plünderungszügen auf byzantinisches Territorium und erreichten 619 mit den
Awaren Thessaloniki und 626
Konstantinopel.
weiter lesen
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Bulgariens
Abgesehen davon, dass sich nach dem Hochzeitalter der antiken Makedonen und der Römer und der Oströmer, also Byzantiner, schon viele verschiedene Völker dort tumelten, wie die Awaren, die Anten, die Goten, Gepiden, Hunnen etc. kamen ja die großen Völkerwanderungen der Slawen hinzu. Und diese Völker waren vor den Protobulgaren dort und siedelten zum Teil bis an die Peleponnes. Eine große Rolle spielt auch die Eroberung des Balkans durch die Osmanen. Also , der ganze Balkan ist durchzogen von verschiedenen Völkern und da ist nicht mehr so viel übrig geblieben von einer homogenen Ethnie. Das Selbstverständnis und das Zugehörigkeitsgefühl zu einer Volkszugehörigkeit entstand dann später wieder unter den Bildungen der Nationalstaaten. Es ist natürlich auch durchaus klar, das diese Zugehörigkeit ihr Fundament in den verschiedenen Sprachen sucht und findet. Es ist aber auch so, dass sich die verschiedenen Sprachen über die "Ethnien" hinweggesetzt haben und das sich ein Sprachidiom durchgesetzt hat und das es sehr lange dauerte, bis sich wieder ein anderes Sprachidiom durchgesetzt hat.
Ein Beispiel ist , die Re-Hellenisierung von dem Latein-Idiom in Byzanz zurück zum Griechischen-Idiom. Diese "Sprachverschiebungen und Durchsetzungen" haben verschieden Gründe.
Schau mal, das was du allgemein über "Uns" geschrieben hast, von wegen, ihr seid dies ihr macht das, bezügl. der Identität (des angeblichen Identitätsraubes
) bezügl. der Politik etc. das hat alles nix mit mir und meinem Bild und der Auffasung von Kultur und Geschichte zu tun. Ich bin ein Gegner der nationalistischen Ideologien, aus gutem Grund. In unserer Zeit haben diese Ideologien nur Unheil, Krieg und Verderben über die Balkanvölker gebracht. Ich halte an den kulturellen Gemeinsamkeiten und der Verbundenheit der Bevölkerungen, der Menschen des Balkans fest. Deswegen habe ich bulgarische Musiker bei mir zu Hause als Gäste Empfangen, trinke mit Albanern in Berlin auf einem Konzert von Fanfare Ciocarlia Wodka und umarme meine alten griechischen Freunde in meiner Heimatstadt, wenn wir uns treffen und halte an der Idee von YU fest, die eine gute Idee war, da sie alle , egal welche Religion und Ethnie , mit einschloss. wir brauchen uns nicht über YU zu streiten, es ist leider gescheitert. Ich meine nur die Idee, ich bin halt eben Idealist. Von mir wirst du keine slawischen Allmachtsfantasien hören oder nationalistisches Gebären. Ich seh mich einfach nur als Balkaner und als jemand, der in Deutschland seine Heimat hat, also auch als Deutscher. Ich bin dort und auch hier zu Hause, so fühle ich mich auch. Ich hab ja ne große Familie in Makedonien und einige aus der Familie sind verteilt , in Deutschland, in der Schweiz(franz.) und auch in Australien. Und ich werde niemandem, wenn er sagt, er sei dies oder das und er fühle sich als dies oder das, sagen oder strittig machen, das er es nicht sei. Dazu habe ich kein Recht. Besonders, wenn man sich die Geschichte des Balkans vor Augen hält , mit iher ganzen Komplexizität.
Und deshalb sage ich ; ich liebe und respektiere und achte die Kulturlandschaft aller Balkaner. Und Mensch ist Mensch.
Im übrigen verneine ich auch nicht die kulturelle Kontinuität der Griechen bezügl. der Antike und der makedonischen Identität. Sie ist eben auch gegeben. Genau wie bei vielen von "Uns".
Das ist der Grund , weshalb viele von uns, die ihre Vorfahren in der Ägäis zu verorten hatten und sich in dieser Region verwurzelt fühlen, eben auch die makedonische Identität haben und sich dementsprechend auch als Makedonier bezeichnen. Und dabei wollen sie niemandem die Identität streitig machen und sie wegnehmen oder sich bereichern. Wenn ein Grieche sagt, er ist Makedonier, dann ist das richtig!
Ich werde dir jetzt auch ein Danke geben, nicht nur weil du mein Landsmann bist und wir einer Meinung sein müssen, sondern weil mir dein zweiter Post schon wesentlich besser gefallen hat und ich diese Kritik annehme und ich denke, dass wir uns vertragen können. Wir müssen ja auch nicht einer Meinung sein, ist überhaupt nicht schlimm. Also entschuldige ich mich für meine unschönen Worte dir gegenüber.
Pozdrav