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Luftverschmutzung in den Balkan-Metropolen

Hier ein Bericht der Bewohner der Umgebung zwischen Kumanovo und Shkup (Skopije).

https://m.youtube.com/watch?v=1i3c4dRiIqU

Tetovo die Stadt die am hochsten verschmutzt ist in Mazedonien, Durchschnitswerte bis 10 Fach schlechtere Luft als in der dreckigsten Stadt der EU. Die Leute der Stadt gehen nur noch mit Masken aus dem Haus. Die Schulen in und um die Stadt sind ab heute bis auf weiteres geschlossen.

Zu dem Clip hatte ich schon geantwortet: http://www.balkanforum.info/f20/luftverschmutzung-balkan-metropolen-230593/index2.html#post3933620

Pozdrav
 
Ich hatte es geahnt, trotz Stilllegung der Produktion ist die Luft in Tetovo weiterhin verschmutzt. Es scheint also nicht an Jugohrom zu liegen so wie es die vornehmlich albanischen Aktivisten der Eko Guerilla verlauten ließen.
Die Kleinpartei TMRO hatte schon davor gewarnt das dies nur Propaganda sei um "weitere Makedonier aus der Region um Tetovo zu verjagen".

MINA Breaking News - Jugohrom shut down, but Pollution still the same in Tetovo


Pozdrav
 
Ich hatte es geahnt, trotz Stilllegung der Produktion ist die Luft in Tetovo weiterhin verschmutzt. Es scheint also nicht an Jugohrom zu liegen so wie es die vornehmlich albanischen Aktivisten der Eko Guerilla verlauten ließen.
Die Kleinpartei TMRO hatte schon davor gewarnt das dies nur Propaganda sei um "weitere Makedonier aus der Region um Tetovo zu verjagen".

MINA Breaking News - Jugohrom shut down, but Pollution still the same in Tetovo

Bedeutet das, die 1200 Entlassenen sind alles/mehrheitlich Mazedonier oder in wiefern hat ein Umweltproblem mit dem "verjagen" von Bürgern zu tun?
 
Bedeutet das, die 1200 Entlassenen sind alles/mehrheitlich Mazedonier oder in wiefern hat ein Umweltproblem mit dem "verjagen" von Bürgern zu tun?

Ja, mehrheitlich Makedonier. Ein Umweltproblem hat nichts mit verjagen von Bürgern zu tun, das Umweltproblem wird als Vorwand genommen so die Partei.

Würde man die Fabrik schließen, würden die Arbeitslos gewordenen sich woanders umsehen müssen sprich wegziehen. So der O-Ton betroffener Arbeiter:
https://www.youtube.com/watch?v=gydMwDnNaeM

Pozdrav
 
ok, aber "verjagen" war nicht mein Wort sondern deines.

Ich will nicht polemisieren, es interessiert mich einfach:
- hat man hier nachgewiesen, dass die Abschaltung nichts gebracht hat bzw woher weiß man das? Umweltverschmutzung muss ja nicht immer direkt sichtbar sein.
- wenn es stimmt, dass es nichts gebracht hat, könnte man die Fabrik nicht einfach wieder hochfahren?
 
ok, aber "verjagen" war nicht mein Wort sondern deines.

Ich will nicht polemisieren, es interessiert mich einfach:
- hat man hier nachgewiesen, dass die Abschaltung nichts gebracht hat bzw woher weiß man das? Umweltverschmutzung muss ja nicht immer direkt sichtbar sein.
- wenn es stimmt, dass es nichts gebracht hat, könnte man die Fabrik nicht einfach wieder hochfahren?

Ja es war mein Wort da ich die Aussage der Partei "ethnische Säuberung" nicht passend fand.

Zu deinen Anmerkungen:
- Durch Messungen. Jetzt sollen noch finnische und österreichische Experten hinzugezogen werden.
- Könnte man ja.

Pozdrav
 
Kaum ist Jugohrom zu, ist Tetova eine der saubersten Städte FYROMs.


Schwachsinn.

http://www.balkanforum.info/f20/luftverschmutzung-balkan-metropolen-230593/index6.html#post4431558

Pozdrav

- - - Aktualisiert - - -

[h=1]Schlechtere Luft als in China[/h] Von NORBERT MAPPES-NIEDIEK
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Kohleabbau nahe Tuzla in Bosnien-Herzegowina. Minderwertige Kohle und veraltete Kraftwerke sorgen in vielen Balkanländern für eine extrem hohe Luftverschmutzung. Foto: Imago


Peking, wo die Menschen oft nur mehr mit Mundschutz auf die Straße gehen, gilt als Stadt mit der schlechtesten Luft der Welt. Dabei ist in einigen Balkanländern die Smogbelastung noch deutlich höher.




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Bilder von Passanten mit Mundschutz und geschlossenen Schulen trugen Peking kürzlich den Titel der „Welthauptstadt des Feinstaubs“ ein. Zu Unrecht: Die fragwürdige Ehre gebührt nicht der chinesischen Metropole, sondern dem wenig bekannten Tetovo.
In der fünftgrößten Stadt Mazedoniens erreichte die Belastung mit den lungenschädlichen Partikeln bei der Inversionswetterlage über die Feiertage 996 Mikrogramm pro Kubikmeter – das Zwanzigfache des EU-Grenzwerts und immer noch 20 Mikrogramm über dem Wert in der chinesischen Hauptstadt.
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Auch bei den Schulschließungen hat Tetovo die Nase vorn: Volle neun Tage mussten die Kinder im Dezember wegen Smog zu Hause bleiben. Nicht nur Tetovo, auch andere südosteuropäische Städte in Kessellage ringen in Sachen Luftverschmutzung mit den Megacitys in Asien um die vordersten Plätze. In Bosnien sind es die Industriezentren Tuzla und Zenica, aber auch die von Bergen umstandene Hauptstadt Sarajevo. In Mazedonien ist neben Tetovo die Hauptstadt Skopje, luftschädigend am Fuße der 1600 Meter hohen „Schwarzen Berge“ gelegen, am stärksten betroffen.
Zum Feinstaub tritt Schwefeldioxid. Das giftige Gas kommt aus Kraftwerken und aus billiger Kohle – die oft schwarz verkauft wird und vor allem in bedürftigen Schichten begehrt ist. Aber auch wer zu Geld kommt, investiert es nicht in Wärmedämmung oder energieeffiziente Heizanlagen, sondern eher in ein Auto, um einen der begehrten Arbeitsplätze zu erreichen oder um billiger ein- oder besser verkaufen zu können. So wird für die Luft selbst der Boom zum Fluch: „Bei uns in Tetovo“, so Bürgermeisterin Teuta Arifi, „ist die Zahl der Autos seit 2011 von 22 000 auf 40 000 gestiegen.“
Der Effekt ist, dass zum Feinstaub und dem Schwefeldioxid auch noch die Stickoxide aus den Abgasen hinzukommen. Die Behörden sind sich des Problems inzwischen bewusst. In Sarajevo fiel mit der Einführung von Haushaltsgas die Schwefeldioxidbelastung drastisch.
Die Stadt Tetovo kümmert sich nun mit mehr spezialisierten Beamten um das Parkproblem in der Stadt und fördert den öffentlichen Nahverkehr. Tanklaster sprühen eine Mischung aus Kalkstein und Essigsäure auf die Straßen, um die Staubpartikel zu binden, und wer einen Umweltsünder ausgemacht hat, kann jetzt eine Hotline anrufen.
[h=3]Nicht jede Maßnahme wirkt[/h]Aber nicht jede Maßnahme wirkt so, wie sie sollte. Mit weniger Subventionen auf Strom und Energie sollen die Verbraucher in Mazedonien dazu angehalten werden, mit der Ressource sparsamer umzugehen. Aber es wurde schlimmer statt besser: In Tetovo haben die höheren Strompreise vor allem dazu geführt, dass mehr Holz und mehr Müll verheizt werden.
„In den letzten vier, fünf Jahren hat die Kantonsregierung viel zur Besserung der Luftqualität unternommen“, lobt Vedad Suljic, Chef des „Regionalen Bildungs- und Informationszentrums“ in Sarajevo. Mitarbeiter der hoch aktiven NGO verschenken an Ständen in der Innenstadt Frischluft in Einmachgläsern, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Die Bürger reagierten zwar „sehr positiv“, sagt Suljic, aber gerade die Jüngeren zeigten wenig Interesse.
Überdies dächten die Leute gern, jemand anders sei schuld. Vom Anteil ihrer eigenen Heizgewohnheiten an der Misere hätten die meisten kein Bewusstsein. Als Hauptschuldigen für Verschlechterungen bei der Luftqualität macht Suljic die illegalen Bauten aus, die alle schlechte Energiewerte haben und entsprechend viel und teuer beheizt werden müssen.
Aber auch die Armut hat nach Suljic ihren Anteil an der Misere: Schwefelhaltige Kohle macht auch in der bosnischen Hauptstadt einen großen Anteil des Heizmaterials aus. So setzt seine Organisation vor allem auf bessere Energieeffizienz. Zuweilen aber sind die Behörden eher Teil des Problems als Teil der Lösung. Im nordbosnischen Tuzla kämpft der engagierte Lokalpolitiker Goran Stojak seit Jahren gegen die „Termoelektrana“, den größten Verschmutzer in der Stadt.
Das Kohlekraftwerk mit seinen fünf Blöcken schickt, von allen Protesten unbeirrt, per Schornstein zwanzigmal so viel Schwefeldioxid in die Luft wie erlaubt – und per Pipeline hektoliterweise Schlacke in die Brachlandschaft rings um die Stadt.
Bei Wind werden die Deponien aufgewirbelt, und die getrocknete Schlacke kehrt in die Stadt zurück. Obwohl das Kraftwerk Gewinn macht, hat es zum Einbau einer Entschwefelungsanlage bisher nicht gereicht. Die Behörden, die das Jahr für Jahr anmahnen, müssten sich nur selbst an die Nase fassen: Das Kraftwerk gehört zu 90 Prozent der bosnischen Föderation.
Aktivist Stojak mangelt es nicht an Argumenten. Wohl aber an Mitstreitern: Aus dem am stärksten belasteten Ortsteil Bukinje sind von mehr als 500 Einwohnern gerade mal 117 übrig. Die anderen sind weggezogen oder tot. Die Lungenkrebsrate in Tuzla liegt beim Doppelten des mitteleuropäischen Durchschnitts.
 
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