[h=3]Die „Arche Noah“ bei Doğubeyazit[/h]
1959 entdeckte der türkische Luftwaffen-Kapitän İlhan Durupınar auf einer Luftaufnahme eine auffällige
geologische Formation in der Nähe der Stadt
Doğubeyazıt in der Ost-
Türkei, die Ähnlichkeit mit einem
Schiffsrumpf hat. Sie befindet sich 27 Kilometer südlich des Ararat an einer Bergflanke des
Vulkans Tendürek Dağı auf 2004 m ü. M., ist rund 160 Meter lang und wird heutzutage nach seinem Entdecker
Durupınar genannt.
1977 behauptete der Amateurarchäologe Ron Wyatt, dass die Struktur die Arche Noah sei. Wyatt unternahm 1985 zusammen mit dem Geologen
Lorence G. Collins, dem Kreationisten John Baumgardner und anderen eine Expedition zu der bemerkenswerten Stelle. Ein Forscherteam um David F. Fasold stieß hinzu, der Collins zwölf
Dünnschliffe der Gesteinsproben zur Verfügung stellte. Collins fand keinerlei Hinweise für
versteinertes Holz. Die Analyse rostiger Eisenteile, die für Nieten, Bolzen und Unterlegscheiben gehalten wurden und die Noah angeblich geschmiedet hatte, erwiesen sich als oxidierte, titanhaltige
Magnetite. Dieser Stein stammt aus den in der Osttürkei häufigen Vulkaniten (
Andesit und
Basalt). Der Magnetit hatte sich in
Seifenlagen innerhalb der Sedimentabfolgen angereichert, die die Struktur aufbauen. Einige der Sedimentablagerungen bestehen aus
Laharen (vulkanischen Schlammströmen) mit eingelagerten vulkanischen Blöcken. Dadurch konnte der Eindruck von Wänden, Oberdeck, Dollbord und Reling eines Schiffes entstehen.[SUP]
[22][/SUP]
Spätere Untersuchungen durch andere Geologen am Fundplatz ergaben, dass es sich bei der fraglichen Struktur eindeutig um anstehendes Gestein handelt. Der Kreationist John D. Morris kam aufgrund fremder und eigener Untersuchungen zum Schluss, „daß es eine rundum zufriedenstellende geologische Erklärung für diese Struktur gibt und keinerlei Hinweise von archäologischer Bedeutung.“ Auch er fand keine Anzeichen von versteinertem Holz.[SUP]
[23][/SUP] Die „Bootsform“ war auch durch die
erosive Tätigkeit von Schlammströmen entstanden.[SUP]
[24][/SUP] Überdies wird die Struktur in ihrem Zentralteil von einem weißen,
mikrofossilführendem Kalkband durchquert (vgl. das 2. Bild).
Drei andere, in Größe und Gestalt vergleichbare Strukturen finden sich in der Nähe des Kleinen Ararats.[SUP]
[25][/SUP]
Manche halten die Formation auch heute noch für einen Überrest der biblischen Arche Noah.[SUP]
[26][/SUP] Allerdings beschreibt die Bibel die Arche als rechteckigen Kasten. Die „Arche“ bei Doğubeyazit ist hingegen stromlinienförmig. Außerdem ist sie etwa 50 Prozent größer, als nach den Abmessungen der Bibel zu erwarten wäre,[SUP]
[27][/SUP] es sei denn man verwende die alte ägyptische Elle (52,4 cm) als Längenmaß.