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Minenfelder in BiH und Cro

Naja ich möchte es dir verdeutlichen.

Jedes Minenopfer von 0- 55 Jahren bedeutet für Kroatien einen wirtschaftlichen Verlust von ca. 950 000 Dollar. Und es sind jedes Jahr einige die diesen zum Opfer fallen.Waldbrände die auch auf Landwirtschaft, Siedlungen treffen ausgelöst durch Minen kosten jedes Jahr einige Miliarden. Dann sind da noch direkte Verluste im Tourismus usw..

Das klingt ziemlich abenteuerlich ... wie kommst du auf Verlust von 950.000 USD? Und wie viele durch Minen ausgelöste Waldbrände gab es bisher?
 
Ein Tödliches Erbe unter dem Balkan

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Fakten uber Landminen:


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[TD="width: 551"]Es liegen weltweit mehr als 100 Millionen Landminen vergraben, denen täglich einige Duzend Menschen- meistens unschuldige Zivilisten und spielende Kinder- zum Opfer fallen.

Der Preis für eine Landmine liegt bei 2,50 bis 25,00 Euro. Die Kosten für die Beseitigung und Unschädlichmachung einer Landmine liegt dagegen bei 220,00 bis 800,00 Euro. Die Kosten für eine weltweite Minenräumung werden auf 26 Milliarden Euro geschätzt. Statistisch gesehen kommen auf 5000 geräumte Minen 1 getöteter und zwei ernsthaft verletzte Minenräumer.Selbst wenn ab sofort keine Landminen mehr gelegt werden, würde mit den heutigen Mitteln eine weltweite Minenräumung noch elfhundert Jahre andauern.[/TD]
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Landminen auf dem Balkan


Allein in der Republik Kroatien sind Schätzungen zufolge in der Periode 1991/1995 1,2 Millionen und in Bosnien-Herzegowina ca. 1 Million Landminen verlegt worden. In Kroatien liegen diese Minen verstreut auf einer Fläche von ca. 1700 km² und in Bosnien auf 3000 km².

Die Förderation Bosnien-Herzegowina hat zur Zeit 13.517 registrierte Minenfelder. Es wird geschätzt, dass damit nur ca. 50 bis 60% der tatsächlichen Minenfelder erfasst worden sind. Fast alle Minen kamen aus jugoslawischer Produktion. Nach mehr als 7 Jahren sind in Kroatien nur ca. 24 % der Minenfelder geräumt; hinzu kommen jedes Jahr neu entdeckte Minenfelde hinzu.

Die heutige Räumgeschwindigkeit liegt im günstigsten Fall bei 11 m² pro Minenräumer am Tag; es bleibt bei einem Restrisiko von 0,4%. Diese Räumgeschwindigkeit ist abhängig von der Art des Geländes - es ist natürlich einfacher, Minen in flacher Ebene zu räumen als im Wald- und Berggebiet, wo schweres Räumgerät nur langsam oder gar nicht eingesetzt werden kann. Moderne Landminen, wie sie in diesem Krieg eingesetzt wurden, bestehen größtenteils aus Kunststoff, was die Suche mittels Metalldetektoren zur zeitraubenden Angelegenheit macht.
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Die Nato räumt im Jahr in Bosnien-Herzegowina jährlich ca. 10.000 Minen.

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Überall in den ehemaligen Kampfgebieten gilt: Weideland, Acker, Gärten, Trinkwasserstellen, Häuser und andere leerstehende Gebäude nicht betreten. Je interessanter die Objekte, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass dort Minen oder sog. Boobytraps sind.
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Minenräumer auf dem Balkan

Die Minenräumung erfolgt kommerziell durch nationale und international operierende Firmen, die sich auf das Minenräumen spezialisiert haben. Das Aufspüren und Räumen von Sprengstoffen etc. erfolgt zumeist mit gepanzerten Fräsmaschinen, unterstützt durch Spürhunde oder von Hand. Das Aufspüren und anschließende Unschädlichmachen dieser Kampfmittel ist relativ einfach, solange das Terrain einigermaßen flach ist und keine größeren Hindernisseaufweist.[/TD]
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In Gebieten, die dicht bewachsen sind wie z.B. Waldgebiete, Gebirgsformationen (Steilhänge), Wohngebiete, Trinkwasserbrunnen (Nasse Vegetation) oder flache Steinplatten, unter die Minen gelegt wurden, wird das Problem der Minenräumung sehr viel größer oder sogar unmöglich.

Während des Balkankrieges wurden durch kreative Geister Landminen gebastelt, deren Hülle aus Holz besteht (Type PAM-1), und mit TNT gefüllt wurde. Kreativität kannte in diesem Sinne leider keine Grenzen)

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Laut aktueller Statistik des kroatischen Mine Action Centers (HCR) in Sisak sind seit 1995 bei ihrer täglichen Arbeit 31 Minenräumer ums Leben gekommen; 53 Schwerstverwundete (Amputationen) und 10 Leichtverletzte werden aufgeführt. Unter der Zivilbevölkerung liegt die Anzahl der Toten und Verwundeten wesentlich höher.

Seit 1995 bis 2002 verzeichnete das Mine Action Center 242 Tote, 482 schwer Verwundete und 143 leicht verletzte Personen. In Bosnien-Herzegowina liegen die Ziffern wahrscheinlich noch sehr viel höher.

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Das war die Situation vor ein paar JAhren...
 
Wenn jemand hier im Westen zum Beispiel vermisst wird, kann es vorkommen, dass die Polizei mit einem grossen Spezial-Aufgebot, manchmal jeden Quadrat-cm eines Waldes durchkämmt. Wirklich Stück für Stück, wie eine Säurberungs-Linie die wandert. - Ist so was bei der Minensuche nicht möglich? Ich meine.... Würde so was gehen, wäre es theoretisch möglich, dass sogar 10 Jahre nach dem Krieg alles durchgekämmt worden ist. Aber bei uns spricht man selbst nach 20 Jahren nach dem Krieg von vielen Minenfelder.

Ich sebler habe in BiH viele Minen-Schilder gesehen, aber noch nie jemanden am Arbeiten bzw. Säubern. Fehlt da etwa das Personal, das Geld oder die nötige Technologie um die Effizienz zu steigern?


PS: Ich habe es schon geschrieben und ich gebe es zu, von dem Thema nicht viel Ahnung zu haben, aber irgendwie hatte ich mir das schon viel einfacher vorgestellt, a la: "Das sollte innert 10 Jahren rein theoretisch doch machbar sein, wenn selbst die Polizei in der Lage ist in einem Tag ein ganzes Waldstück zu durchkämmen."

Das Problem ist die Lebensgefahr beim deminieren. Wenn eine Fläche eben ist, dann fährt man mit einem gepanzerten Fahrzeug drüber und reißt den Boden bis zu einer bestimmten Tiefe völlig auf, dass geht aber nicht überall. Wo dass nicht möglich ist, muss der Boden tatsächlich Stück für Stück abgesucht werden- z.B. mit Tieren, die Sprengstoff wittern, mit Metallsuchgeräten etc. Das Problem ist, dass Tiere z.B. ermüden nd dann unzuverlässig sein können. Und Metalldetektoren bei Sprengkörpern aus Plastik versagen, dafür bei jedem alten Topf Alarm geben. Entschärft wird dann per hand- und unter Lebensgefahr.
 
Wenn Serbien zahlt.
Mal jetzt abgesehen vom Kriegsanfang bekämpften sich damals in Kroatien ab ca. 1992 nur noch kroatische Serben und Kroaten und in Bosnien serbische, kroatische und bosniakische Bosnier untereinander, nicht Serbien (denen wird selbst heute noch von bosnischen Serben vorgeworfen, nicht geholfen zu haben und werden als "Srbijanci" (Serbianer) und nicht als "Srbi" (Serben) in BiH zur Unterscheidung bezeichnet). - Das zu deiner Info.

Und was Minen angeht, wurden diese, wie anders militärisches Material (Munition, Granaten,...etc...) von allen militärische Streitparteien benutzt. Und über restliche Schuldzuweisung wird hier nicht diskutiert! Es geht hier nicht um politische Diskussion! Und wer das nicht lesen kann, wird aus diesem Thread verbannt oder sein Posting gelöscht!
 
Das Problem ist die Lebensgefahr beim deminieren. Wenn eine Fläche eben ist, dann fährt man mit einem gepanzerten Fahrzeug drüber und reißt den Boden bis zu einer bestimmten Tiefe völlig auf, dass geht aber nicht überall. Wo dass nicht möglich ist, muss der Boden tatsächlich Stück für Stück abgesucht werden- z.B. mit Tieren, die Sprengstoff wittern, mit Metallsuchgeräten etc. Das Problem ist, dass Tiere z.B. ermüden nd dann unzuverlässig sein können. Und Metalldetektoren bei Sprengkörpern aus Plastik versagen, dafür bei jedem alten Topf Alarm geben. Entschärft wird dann per hand- und unter Lebensgefahr.
Ja ist schon scheisse.... :-/

Dachte es geht einfacher und schneller. Würde sooo gerne in BiH überall campen gehen. So wunderschöne Landschaft und unberührte Natur fern weg von Zivilisationen. Ich liebe das.
 
Mich würde es interessieren, wie du auf diese unglaublich hohe Zahl kommst. Und selbst wenn sogar sie stimmen würde, kommst du nie und nimmer an eine Billion ran.


PS: Gab es nach dem 2. WK in Europa ähnliche Probleme? Gab es damals schon Minen?

Sry Ich mische immer gerne die deutsche und englische Billion.
 
Ja ist schon scheisse.... :-/

Dachte es geht einfacher und schneller. Würde sooo gerne in BiH überall campen gehen. So wunderschöne Landschaft und unberührte Natur fern weg von Zivilisationen. Ich liebe das.

Mein Bruder hat an der Entwicklung eines Programms mitgearbeitet, dass das deminieren hätte erleichtern sollen- in dem alle verfügbaren Daten herangezogen werden um eine 3-D Ansicht des Erdreichs anzufertigen, weiss jetzt nicht mehr genau, mit welchen Mitteln die außer den üblichen auch gearbeitet hätten. Er meinte, es war völlig frustrierend, weil absehbar war, dass immer nur eine annähernde Sicherheit erreicht werden kann, und das reicht einfach nicht. Weil wenn jamand auf eine Mine tritt, ist es wurscht, ob mit 90% oder 50%iger Sicherheit deminiert wurde. Achja, und finanziell war das interesse an dem Projekt auch ziemlich gering.

Im Zusammenhang mit WW2 besteht das Problem v.a. mit Blindgängern bei Flächenbombardements, in Berlin muss bis heute bei jedem Neubau ein Minensuchkommando anrücken.

Ein vermintes Land findet letztendlich nie zum Frieden.
 
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