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Minenunglück in der Westtürkei

  • Ersteller Ersteller Nik
  • Erstellt am Erstellt am
Junge, nicht Erdogan ist schuld für das Unglück, nicht er entscheidet wer lebt oder stirbt sondern allah, allah entscheid wem was gutes geschied und allah bestimmt wem was schlechtes passiert

Und Allah entscheidet das du dumm bleibst.

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bu tsaltmışbir de biraz acaip, hangi safta belli değil.

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15. Mai 2014 13:51
Grubenunglück in Soma

Warum türkische Kohleminen Todesfallen sind


"Solche Unglücke passieren ständig", sagt Premier Erdoğan und führt Bergbauunfälle auf der ganzen Welt als Beweis an. Doch Statistiken zeigen, dass in der Türkei besonders viele Kumpel ums Leben kommen. Die Kohlegruben sind die gefährlichsten der Welt.

Das Grubenunglück in Soma mit mehr als 280 Toten? Eine schlimme Sache, findet Recep Tayyip Erdoğan. Aber auch nichts Besonderes. Wo gehobelt wird, fallen Späne - und wo Bergbau betrieben wird, sterben eben Menschen, so die Logik des türkischen Premiers. Als Beispiele führt er eine Reihe von Unfällen des 19. und 20. Jahrhunderts an: Im Jahr 1862 seien bei einem Erdrutsch in England 204 Bergarbeiter gestorben, bei einem Unglück in China im Jahr 1942 mehr als 1500 und auch in Japan und den USA habe es immer wieder Unfälle mit Hunderten Toten gegeben.

Zum Teil hat Erdoğan recht: In der Geschichte des Bergbaus haben sich unter Tage immer wieder schreckliche Unfälle ereignet. Die Zahl der Kumpel, die in den vergangenen Jahrzehnten in den Minen dieser Welt ums Leben gekommen sind, geht in die Zehntausende. Doch die Sicherheitsstandards in den Bergwerken haben sich seit dem
19. Jahrhundert, wie nicht anders zu erwarten, erheblich verbessert. Ganz gleich, ob es um Statik, Elektronik oder Belüftung geht - die technischen Möglichkeiten, eine Mine maximal sicher zu machen, sind vorhanden. Nur werden sie nicht überall gleichermaßen genutzt.

In diesem Punkt steht vor allem die Türkei seit Jahren in der Kritik. Der Bericht eines unabhängigen Thinktanks aus dem Jahr 2010 beschreibt die Minen des Landes als "Todesfallen" (das PDF auf türkisch finden sie hier). Zwischen 1991 und 2008 seien 2554 Arbeiter in türkischen Kohlegruben ums Leben gekommen. Weitere 13 000 seien in der Zeit arbeitsunfähig geworden, heißt es in dem Papier der Economy Policy Research Foundation of Turkey (TEPAV), das in der englischen Ausgabe der Hürriyet zitiert wurde.

Statistiken der Internationale Arbeitsorganisation (ILO) bestätigen die Zahlen. Demnach sterben jedes Jahr etwa 100 Bergleute in türkischen Minen.
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Bricht man die Zahl der getöteten Bergleute auf die geförderte Kohlemenge herunter, verschiebt sich die erschreckende Rangliste. Dann steht die Türkei auf dem ersten Platz - mit Abstand. Für das Jahr 2008 heißt es im TEPAV-Bericht: "Während auf eine Million Tonnen Kohle in der Türkei 7,22 Todesfälle kommen, sind es in den Vereinigten Staaten 0,02." Für China wird die Zahl 1,27 angegeben.
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"Wenn es ausreichende Sicherheitsvorkehrungen gegeben hätte, wäre es möglich gewesen, die Katastrophe in Soma zu verhindern", sagt Cünedioğlu. Auf seinen Bericht aus dem Jahr 2010 habe er von Seiten der Politik keinerlei Reaktionen erhalten. Zwar sei am 1. Januar 2013 ein neues Gesetz in Kraft getreten, um den Mangel an Ausbildung und Kontrollmechanismen entgegenzutreten. Aber wie bei jedem Gesetz habe es an der Umsetzung gehapert. "Und jetzt erleben wir das größte Grubenunglück in der Geschichte des Landes."
Es ist nicht viel geschehen seit dem letzten großen Minenunglück im Jahr 2010. Bei der Einstellung, die Premier Erdoğan an den Tag legt, dürfte das aber niemanden verwundern.

Grubenunglück - Türkische Kohleminen sind Todesfallen - Panorama - Süddeutsche.de



Arbeitsunfälle in der Türkei: Verbrannt im Nylonzelt


Von Kristina Karasu, Istanbul

Es ist die Schattenseite des Booms am Bosporus: Tödliche Arbeitsunfälle gehören in der Türkei zum Alltag. Europaweit hält das Land den tragischen Rekord. Die Regierung handelt nur halbherzig, die Gewerkschaften sind machtlos. Und auch ein deutsches Unternehmen steht in der Kritik.
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Zu alltäglich geworden sind die Meldungen über tödliche Arbeitsunfälle in der Türkei. Nirgendwo in Europa passieren passieren sie häufiger als hier, weltweit rangiert das Land laut der Internationalen Arbeitsorganisation ILO auf dem dritten Platz.

Täglich sterben dabei durchschnittlich fünf Menschen, so die Statistiken des türkischen Amtes für soziale Sicherheit. Die tatsächliche Zahl dürfte wesentlich höher liegen, denn Schwarzarbeit ist in der Türkei weit verbreitet.

Gleichzeitig gehörte die türkische Wirtschaft in den letzten Jahren zu den am schnellsten wachsenden in der Welt. Kein Zufall, sagt Ceren Uysal, Anwältin für Arbeitsrecht in Istanbul. "Die Unternehmen wollen maximalen, schnellen Profit erzielen. Dabei wird einem Menschenleben kaum Wert beigemessen."

Erst im Januar starben acht Bergarbeiter bei einer Gasexplosion im nordtürkischen Kozlu. Schon 2011 hatten staatliche Kontrolleure erhebliche Sicherheitsmängel im Bergwerk festgestellt - doch geschlossen wurde es nicht. "Unsere Gesetze für Arbeitssicherheit sind nicht schlecht, doch sie werden nicht befolgt", so Uysal. "Es fehlt an Kontrollen und harten Sanktionen."

Das Bergwerk ist in staatlicher Hand, wird jedoch von einem Subunternehmen betrieben. Das war laut Medienberichten zuvor in der Baubranche tätig und hatte im Bergbau kaum Erfahrung. Die Opfer waren unerfahrene Leiharbeiter, die ohne Sicherheitstraining in die Mine geschickt wurden.
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http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/toedliche-arbeitsunfaelle-in-der-tuerkei-a-882729.html


Wenn der politische Wille fehlt, solche Zustände zu ändern, muss man wohl mit weiteren Katastrophen rechnen, und wer solche Mitarbeiter/Berater hat, von dem ist auch nichts besseres zu erwarten...

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