Zur Zeit des
hethitischen Großreichs gehörte die Region um Trabzon möglicherweise zum Gebiet der
Hajaša oder
Azzi. Die
Assyrer könnten in der Gegend des heutigen Trabzon eine
Handelsniederlassung gehabt haben. Es gab Handelsbeziehungen vom Schwarzen Meer über das Pontische Gebirge hinweg bis ins
iranische Hochland. Ein Argument für eine Besiedlung der Region in der Späten
Bronzezeit besagt, dass die
mykenischen Griechen Kontakt zu dortigen Bewohnern gehabt haben müssen, da die begehrten Bodenschätze (Gold, Silber, Blei) am östlichen Schwarzen Meer den Hintergrund für die mythologische Erzählung von
Iason und dem
Goldenen Vlies aus dem 12. Jahrhundert v. Chr. bildeten. Archäologische Zeugnisse aus dieser Zeit sind nicht erhalten.
Nach griechischer Überlieferung im Jahr 756 v. Chr., aber vermutlich erst im 7. oder 6. Jahrhundert v. Chr. gründeten
milesische Siedler von der Kolonie
Sinop eine erste Siedlung, um im
Eisenzeitalter mit dem Eisen und Silber zu handeln, das Einheimische in der Umgebung abbauten. Diese Kolonien am Schwarzen Meer waren kleine Enklaven griechischer Kultur, deren Herrschaftsbereich sich nur wenig in das vom Reich
Urartu kontrollierte Landesinnere erstreckte. Nach dem griechischen Geschichtsschreiber
Herodot eroberten die
Kimmerer Trapezos und die Küste. Von hier aus unternahmen sie Plünderungszüge nach Kleinasien, bis sie vom neu
assyrischen Herrscher
Assurbanipal (reg. 669-627) zurückgeschlagen wurden. Um 546 v. Chr. eroberte der
achämenidische König
Kyros II. die östliche Schwarzmeerregion, die zu einer persischen
Satrapie erklärt wurde. Intrigen um die Thronfolge führten zu einem Streit zwischen
Artaxerxes II. und seinem Bruder
Kyros, der in der
Schlacht bei Kunaxa (etwa 80 Kilometer nördlich von
Babylon am
Euphrat) mit dem Tod von Kyros endete. Die über Zehntausend in der Armee von Kyros kämpfenden griechischen Söldner unter Führung von
Xenophon zogen sich nach Norden zurück, durchquerten die Satrapie Armenien und erreichten schließlich den Hafen von Trapezos. Überliefert ist der „Zug der Zehntausend“ in Xenophons Schrift
Anabasis. In Trapezos wurden die Alten und Verletzten auf Schiffen weitertransportiert, die übrigen Griechen marschierten zu Fuß über
Pergamon bis in ihre Heimat.[SUP]
[4][/SUP]
In griechischer Zeit wurde Trapezos von Reiternomaden (
Skythen) belagert. Xenophon erwähnt in seiner
Anabasis die Stadt auch als dem benachbarten
Sinop tributpflichtig.[SUP]
[5][/SUP] Nach seinem Sieg über die Perser in der
Schlacht bei Issos 333 v. Chr. eroberte
Alexander der Große auch die östliche Schwarzmeerküste. Nach seinem Tod 323 v. Chr. gründete im Norden des kleinasiatischen
Seleukidenreichs der Grieche
Mithridates I. 301 v. Chr. das Königreich
Pontos mit Trapezus als dem wichtigsten Hafen. Bis zu
Mithridates VI. Eupator (reg. 120–63 v. Chr.) hatte sich das pontische Reich maximal ausgedehnt und die Provinzen des
Römischen Reiches im westlichen Kleinasien bedroht. In drei
Mithridatischen Kriegen besiegten die Römer schließlich das pontische Reich und erklärten 64 v. Chr. die Schwarzmeerküste zur Provinz
Bithynia et Pontus.