Erdoğan ist zurück!
Sicherheitspolitisch gibt es in der türkischen Interessenkalkulation keine ernsthafte Alternative zur Nato und dem Bündnis mit den USA. Angesichts der Wirtschaftskrise und Inflation gilt dasselbe für die Beziehungen zur EU
Kommentar der anderen/Joschka Fischer
Der ehemalige deutsche Vizekanzler und Außenminister Joschka Fischer schreibt in seinem Gastkommentar über den jüngsten Kursschwenk Erdoğans in Richtung Westen und Europa.
Ein Jahr ist es her, da gab man allenthalben nicht mehr viel auf die politische Zukunft des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Die anhaltende Megainflation zerrüttete die türkische Wirtschaft, Millionen syrischer Flüchtlinge hatten und haben keine Perspektive auf eine Rückkehr in ihr Heimatland, und dann ereignete sich ein verheerendes Erdbeben im Südosten der Türkei mit vielen Opfern und völlig überforderten Staatsbehörden, einschließlich einer endemischen Korruption.
Zudem wurde die Türkei in den letzten Jahren unter Erdoğan seit dem gescheiterten Militärputsch im Juli 2016 mehr und mehr zu einem autoritären Staatswesen transformiert. Ebenso gab und gibt es keine Perspektive für eine Lösung der Kurdenfrage und eine Beendigung des Krieges gegen die PKK. Die Anti-Terror-Gesetzgebung in Verbindung mit einer willfährigen Justiz sollte sich als das entscheidende Instrument zur Unterdrückung jeglicher Opposition erweisen.
Sicherheitspolitisch gibt es in der türkischen Interessenkalkulation keine ernsthafte Alternative zur Nato und dem Bündnis mit den USA. Angesichts der Wirtschaftskrise und Inflation gilt dasselbe für die Beziehungen zur EU
Kommentar der anderen/Joschka Fischer
Der ehemalige deutsche Vizekanzler und Außenminister Joschka Fischer schreibt in seinem Gastkommentar über den jüngsten Kursschwenk Erdoğans in Richtung Westen und Europa.
Ein Jahr ist es her, da gab man allenthalben nicht mehr viel auf die politische Zukunft des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Die anhaltende Megainflation zerrüttete die türkische Wirtschaft, Millionen syrischer Flüchtlinge hatten und haben keine Perspektive auf eine Rückkehr in ihr Heimatland, und dann ereignete sich ein verheerendes Erdbeben im Südosten der Türkei mit vielen Opfern und völlig überforderten Staatsbehörden, einschließlich einer endemischen Korruption.
Zudem wurde die Türkei in den letzten Jahren unter Erdoğan seit dem gescheiterten Militärputsch im Juli 2016 mehr und mehr zu einem autoritären Staatswesen transformiert. Ebenso gab und gibt es keine Perspektive für eine Lösung der Kurdenfrage und eine Beendigung des Krieges gegen die PKK. Die Anti-Terror-Gesetzgebung in Verbindung mit einer willfährigen Justiz sollte sich als das entscheidende Instrument zur Unterdrückung jeglicher Opposition erweisen.
Erdoğan ist zurück!
Sicherheitspolitisch gibt es in der türkischen Interessenkalkulation keine ernsthafte Alternative zur Nato und dem Bündnis mit den USA. Angesichts der Wirtschaftskrise und Inflation gilt dasselbe für die Beziehungen zur EU
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