Wenn die Mitte versagt: Trumps fossile Kreuzzüge und Europas demokratische Erosion
Der amerikanische Präsident hat nie einen Hehl aus seiner Verachtung für die Energiewende gemacht. Jetzt trägt Donald Trump seinen fossilen Feldzug mit brachialer Gewalt in die Welt hinaus – und trifft dabei auf ein Europa, das in seiner eigenen politischen Schwäche gefangen ist. Was sich derzeit zwischen Washington und Brüssel abspielt, ist mehr als ein handelspolitisches Tauziehen. Es ist das Symptom einer tiefgreifenden Krise der westlichen Demokratien, in der autoritäre Kräfte die Schwäche der Mitte gnadenlos ausnutzen. Trump nutzt Zölle, Drohungen und die schiere ökonomische Macht der Vereinigten Staaten, um andere Länder zur Abkehr von ihren Klimazielen zu zwingen. Bei einer Kabinettssitzung formulierte er seine Mission mit erschreckender Klarheit: „Ich versuche, die Leute ganz schnell über Wind aufzuklären, und ich denke, ich habe gute Arbeit geleistet, aber nicht gut genug, weil einige Länder es immer noch versuchen.“ Länder würden sich mit Windenergie „selbst zerstören“, fügte er hinzu, bevor er seine dystopische Vision offenbarte: „Ich hoffe, sie kehren zu fossilen Brennstoffen zurück.“
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Die Systematik, mit der die Trump-Regierung vorgeht, lässt nichts dem Zufall über. Vor zwei Wochen kündigte Washington an, Länder mit Zöllen, Visabeschränkungen und Hafengebühren zu bestrafen, die für ein globales Abkommen zur Senkung der Treibhausgasemissionen im Schifffahrtssektor stimmen. Tage später verbündeten sich die USA in Genf mit Saudi-Arabien und anderen Ölstaaten, um Grenzen für die Produktion erdölbasierter Kunststoffe zu blockieren – jener Materialien, die mittlerweile sogar im menschlichen Gehirn nachgewiesen wurden.
Das Versagen der demokratischen Mitte
Während Trump mit der Abrissbirne durch die internationale Klimapolitik pflügt, offenbart sich in Europa ein noch beunruhigenderes Phänomen: die schleichende Selbstaufgabe der politischen Mitte. In Deutschland, dem Land, das sich gerne als Stabilitätsanker des Kontinents sieht, zeigt sich diese Erosion besonders dramatisch. Die jüngste Forsa-Umfrage vom 26. August 2025 spricht eine vernichtende Sprache: Die AfD liegt bei 26 Prozent, nur einen Prozentpunkt hinter der Union, die bei 25 Prozent dümpelt. Die SPD ist auf 13 Prozent abgestürzt, die Grünen erreichen noch 12 Prozent, die Linke 11 Prozent. BSW und FDP liegen bei jeweils 3 Prozent am Rande der Bedeutungslosigkeit.
Der amerikanische Präsident hat nie einen Hehl aus seiner Verachtung für die Energiewende gemacht. Jetzt trägt Donald Trump seinen fossilen Feldzug mit brachialer Gewalt in die Welt hinaus – und trifft dabei auf ein Europa, das in seiner eigenen politischen Schwäche gefangen ist. Was sich...
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