[h=2]Wegen Mazedonien-Abkommen Griechenlands Verteidigungsminister tritt zurück[/h]
In Griechenland kündigt sich das Ende der Regierungskoalition an: Verteidigungsminister Panagiotis Kammenos ist zurückgetreten - wegen des Streits um Mazedonien.
Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras verliert seinen Koalitionspartner: Verteidigungsminister Panagiotis Kammenos ist von seinem Amt zurückgetreten.
Anzeige
Er gebe wegen der Mazedonienfrage sein Amt auf. Die Vereinbarung, die den seit Jahrzehnten währenden Namensstreit beenden sollte, mache es ihm unmöglich, sein Amt weiter auszuüben, sagte Kammenos. Seine Partei ziehe sich deshalb aus der Regierung zurück. Zuvor hatte er sich mit Regierungschef Alexis Tsipras getroffen. Bei dem Termin ging es um die Frage, ob Kammenos die Regierung weiter unterstütze.
Kammenos ist auch Chef der kleinen rechten Partei "Unabhängige Griechen" Anel, die eine
Vereinbarung im Namensstreit zwischen der Tsipras-Regierung und dem Nachbarland Mazedonien vehement ablehnt.
Kammenos Rückzug bedeutet nicht zwingend, dass Tsipras die Mehrheit im Parlament verliert. Kammenos könnte - auch wenn er sich gegen das Mazedonien-Abkommen ausspricht und seinen Posten aufgibt - die Regierung dennoch weiter unterstützen. Selbst wenn Kammenos der Regierung seine Unterstützung entsagt: Es könnte sein, dass einige Abgeordnete der Anel-Partei ihrem Chef nicht folgen und trotzdem weiter Tsipras stützen.
Anzeige
Die Syriza-Partei von Tsipras kommt auf 145 Sitze im Parlament und ist für eine Mehrheit in der 300 Sitze umfassenden Kammer auf die Abgeordneten der Anel angewiesen.
In einem Statement sagte Tsipras, Kammenos habe alle Minister der Anel-Partei aufgerufen, ebenfalls zurückzutreten. Premierminister Tsipras sagte, er würde jeden dieser Rücktritte akzeptieren.
Tsipras wird voraussichtlich in der kommenden Woche die Vertrauensfrage im Parlament stellen. Bei einer Niederlage wären vorgezogene Wahlen vor dem eigentlich geplanten Termin im Oktober wahrscheinlich. In Umfragen fällt die linke Syriza-Partei von Tsipras immer weiter hinter den oppositionellen Konservativen zurück.
Anzeige
![](http://static.criteo.net/flash/icon/nai_small.png)
Hinter dem jahrelangen Namensstreit stand die Furcht Athens, der Nachbarstaat könnte mit der Landesbezeichnung Mazedonien Ansprüche auf die nordgriechische Provinz Makedonien erheben. Das Parlament in Skopje hatte der Umbenennung von Mazedonien in "Republik Nordmazedonien" am Freitag mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit zugestimmt
.