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Nachrichten aus Italien notizie dall'italia

Ja, wenn es an der Bildung ein wenig happert

Die Geisterlehrerin von Chioggia
Eine italienische Lehrerin hat es geschafft, in 24 bezahlten Dienstjahren nur vier Jahre anwesend zu sein

Wenn die Geschichte nicht vom höchsten Gericht Italiens minutiös rekonstruiert worden wäre, würde man sie für Fake News halten. Und das selbst in Italien, wo Absentismus, Gleichgültigkeit und Ineffizienz im öffentlichen Dienst seit Jahren ein Dauerthema sind. Der Fall, der in diesen Tagen die Gemüter erregt, stellt in seinem Ausmaß und bezüglich der Dreistigkeit der Protagonistin alles bisher Gekannte in den Schatten.

 
LGBTIQ-Familienzwist im Hause Mussolini
Zwei Enkelinnen des früheren italienischen Diktators Mussolini, Alessandra und Rachele, streiten über LGBTIQ-Paare und die Rechte von deren Kindern

Das italienische Publikum wird in diesen Tagen Zeuge eines ganz besonderen Duells: In den Haaren liegen sich zwei politisierende Halbschwestern mit einem "cognome pesante", einem "schweren Nachnamen". Alessandra und Rachele Mussolini sind Enkelinnen des früheren Faschistenführers Benito Mussolini, des Duce. Ihr gemeinsamer Vater ist der Jazz-Musiker Romano Mussolini, der vierte Sohn des Diktators. Die ältere der beiden, die 60-jährige Alessandra, stammt aus der ersten Ehe Romanos mit Maria Scicolone, der Schwester von Sophia Loren. Die berühmte Filmdiva ist also ihre Tante. Die 49-jährige Rachele kann mütterlicherseits nicht mit derartiger Prominenz aufwarten, dafür trägt sie den gleichen Vornamen wie die erste Ehefrau des Duce, Rachele Guidi.

Zum Familienkrach im Hause Mussolini kam es, weil die Europa-Parlamentarierin Alessandra in Straßburg einen Vorstoß lanciert hat, mit dem die Rechte der "Regenbogenfamilien" und deren Kinder gestärkt werden sollen. "Regenbogenfamilien" werden in Italien die eheähnlichen Partnerschaften genannt, die nicht der traditionellen Familie aus Vater und Mutter und Kindern entsprechen. In der Kommission für Bürgerrechte des Europaparlaments forderte Mussolini, dass die EU-Mitgliedsstaaten verpflichtet werden, Geburtsurkunden "unabhängig davon zu registrieren, wie das Kind empfangen wurde, aus welcher Art von Familie es stammt, homosexuelle Partnerschaften eingeschlossen". Alessandra Mussolini geht es dabei vor allem um das Wohl der Kinder, deren Rechte "universell" seien.

 
Nach Lega-Kritik: Poolparty für Musliminnen abgesagt
Eine Swimmingpoolparty nur für muslimische Frauen, die für den 8. Juli in Limbiate nahe der norditalienischen Stadt Monza geplant war, ist nach Protest der rechten Regierungspartei Lega abgesagt worden. Die Lega-Europaabgeordnete Isabella Tovaglieri hatte das Event als „weibliche Segregationsparty“ bezeichnet. Die Initiative, die als ein für muslimische Frauen reserviertes Vergnügungsfest im Schutz eines Wasserparks beworben wurde, stieß in der Lega auf scharfe Kritik.

In einer Mitteilung bezeichnete die Europaabgeordnete die Veranstaltung als eine Initiative „unter dem Banner der Segregation, bei der sogar einige Sicherheitsmaßnahmen fehlen“. Nach Protesten der Lega beschlossen die Betreiber des Swimmingpools, auf die Party zu verzichten.

„Wir sind Personen, die auf die Rechte der Frauen achten“, erklärten die Betreiber des Swimmingpools. Sie hätten anfangs über die Details der Party nicht Bescheid gewusst, hieß es. Bei dem Fest hätten Überwachungskameras ausgeschaltet werden sollen, „damit die Gäste einen Tag frei von neugierigen Blicken verbringen können, wie es die Werbung der Veranstaltung verspricht“, sagte Tovaglieri.

 
Achtung Satire
Um österreichische Touristen zu vertreiben: Lignano führt Veggie Day ein
Sie saufen, sie grölen, sie urinieren gegen Häuser. Jahr für Jahr sorgen Krawall-Touristen aus Österreich für Ärger im italienischen Urlaubsort Lignano. Jetzt reagiert die Stadt: Um Österreicher fernzuhalten, gibt es in allen Restaurants nun wöchentlich einen Veggie Day.

LIGNANO – Vor dem Aquasplash Wasserpark bildet sich ein wütender Mob aus österreichischen Touristen. „Veggie Day“ steht auf einem Schild. „Des konns oba ned sei“, beschwert sich Harald Kriener aus Steyr, der mit seinen Freunden aus der HTL angereist ist, um sich im Urlaub zu entspannen, in dem er mit drei Promille auf eine Wasserrutsche speibt und danach dem Bademeister mehrere Schneidezähne ausschlägt.

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Kommende Woche Streiks in Italiens Bahn- und Flugverkehr
In Italien ist mit einer schwierigen Woche im öffentlichen Verkehr zu rechnen. Am Donnerstag legt das Bahnpersonal 24 Stunden lang die Arbeit nieder. Der Protest betrifft nicht nur die Staatsbahnen FS, sondern auch das Personal der privaten Bahngesellschaft Italo, berichteten Gewerkschaften. Der Streik beginnt um 3.00 Uhr und geht bis Freitag um 2.00 Uhr weiter.

Die FS-Tochter Trenitalia warnte, dass der Ausstand „erhebliche Auswirkungen“ auf den Bahnverkehr haben und zu „vollständigen und teilweisen Zugsausfällen“ führen könnte. Das Trenitalia-Bahnpersonal fordert erneut „einen angemessenen Einstellungsplan und eine Verringerung der Arbeitsbelastung des Personals sowie technologische Investitionen, berufliche Weiterbildung und Schulungen“.

Am Samstag kommt es zu Ausfällen im Flugverkehr. Das Bodenpersonal der italienischen Flughäfen, der Abfertigungs- und Check-in-Dienste streikt von 10.00 bis 18.00 Uhr.

 
Empörung in Italien: Richter halten Grapscher bis zu zehn Sekunden für zulässig
Ein 66-jähriger Schulwart wurde angezeigt, weil er eine 17-jährige Schülerin begrapscht hatte. Er gestand, sprach aber von einem "Scherz". Ein Gericht sprach ihn frei

Rom – Wer dieser Tage in Italien urlaubt oder sich auf den sozialen Medien herumtreibt, wird wahrscheinlich auf die Schlagwörter "palpata breve" und "zehn Sekunden" stoßen. Und auch auf Videos von Italienerinnen und Italienern, die sich selbst betasten, während daneben die Stoppuhr zehn Sekunden lang läuft. Der Grund für dieses Phänomen: ein höchst umstrittener Richterspruch, wonach es so etwas wie einen "kurzen Grapscher" gebe, der demnach, solange er die Dauer von zehn Sekunden nicht überschreitet, "kein Delikt" darstellt.

Der konkrete Fall, um den es bei dem Freispruch geht, hatte sich im April 2022 zugetragen. Eine 17-jährige Schülerin an einem römischen Gymnasium hatte damals den Schulwart wegen sexueller Belästigung angezeigt. Dieser hatte sich ihr demnach von hinten auf der Treppe genähert, an ihrer Hose gezerrt und in ihre Unterwäsche gegriffen. Er habe dabei auch ihren Intimbereich, etwa das Gesäß, berührt und ihr dabei Schmerzen zugefügt, so die Schülerin. Als sie sich umgedreht habe, soll der Schulwart gesagt haben: "Liebste, ich mach nur Scherze."

 
Streik in Italien: Hunderte Flüge gecancelt
Italien ist mit weiteren Problemen im öffentlichen Verkehr konfrontiert. Nach einem Bahnstreik am Donnerstag, der für erhebliche Unannehmlichkeiten gesorgt hat, streikt das Bodenpersonal der italienischen Flughäfen, der Abfertigungs- und Check-in-Dienste von 10.00 bis 18.00 Uhr.

Italienische Medien warnen vor einem „schwarzen Samstag“ für Reisende. Mindestens 250.000 Personen seien von dem Streik betroffen, schätzte der Konsumentenschutzverband Codacons.

Allein bei der Fluggesellschaft ITA Airways werden insgesamt 133 Flüge gestrichen. Die Airline erklärte, dass sie „einen außerordentlichen Plan“ aktiviert habe, um die Unannehmlichkeiten für die Passagiere zu begrenzen. So viele Reisende wie möglich wurden auf die ersten verfügbaren Flüge umbucht.

Auch fliegendes Personal mancher Airlines im Streik
Die Piloten der Fluggesellschaft Malta Air streiken ebenfalls von 12.00 Uhr bis 16.00 Uhr. Die Piloten und Flugbegleiter von Vueling treten von 10.00 bis 18.00 Uhr in den Ausstand. Die italienischen Gewerkschaften haben zur Arbeitsniederlegung aufgerufen, „weil das Unternehmen nicht bereit ist, gesunde und konstruktive Arbeitsbeziehungen mit den Gewerkschaften aufzubauen“.

 
Regierungschefin Meloni holt eine halbe Million Migranten nach Italien
Allen fremdenfeindlichen Wahlparolen zum Trotz: Wegen des akuten Arbeitskräftemangels öffnet die rechtsnationale Regierung ihre Grenzen für Einwanderer

Man kann nicht behaupten, dass Italiens Regierung unter Giorgia Meloni ihre Entscheidung zum neuen "decreto flussi", das die jährlichen Quoten für die legale Einwanderung festlegt, an die große Glocke gehängt habe. Ein dürres Communiqué aus dem Palazzo Chigi, dem Regierungssitz in Rom, musste genügen. Der Inhalt der verschämten Mitteilung war aber durchaus bemerkenswert: Die Regierung Meloni, die rechteste in Italien seit dem faschistischen Diktator Benito Mussolini, will in den kommenden drei Jahren eine halbe Million Einwanderer ins Land holen – so viele wie noch keine andere vor ihr.

Dabei waren die Migranten und Ausländer – neben den "Eliten" und den "Euro-Bürokraten" – das wohl wichtigste Feindbild sowohl der postfaschistischen Fratelli d'Italia von Meloni als auch von ihrem Regierungspartner, der rechtsnationalen Lega von Matteo Salvini, gewesen. Meloni hatte im Wahlkampf sogar eine militärische Seeblockade gegen die Flüchtlingsboote in Aussicht gestellt; und ihr Schwager, Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida, hatte noch vor kurzem erklärt, dass es nicht angehen könne, dass offene Arbeitsstellen in Italien mit ausländischen Arbeitskräften besetzt würden. Das käme einer "ethnischen Ersetzung", einem "Austausch" gleich. Vielmehr habe es sich die Regierung zum Ziel gesetzt, die Italienerinnen und Italiener dazu zu animieren, wieder mehr "bambini" (Kinder) in die Welt zu setzen.

 
Vorbild für Wien? Mailand wird zum grünen Musterschüler
Im Sommer leiden viele Stadtbewohner unter Hitze und schlechter Luft. Mailand möchte mehr Grün in die Stadt bringen – und so das Leben der Menschen verbessern

"Nächster Halt: Porta Garibaldi", tönt es aus den Lautsprechern der Mailänder U5. Hier unten, in den klimatisierten Waggons der violetten U-Bahn-Linie, ist es angenehm kühl. Doch mit jedem Schritt Richtung Ausgang ist die sengende Hitze immer deutlicher zu spüren.

Auf den ersten Blick ist die Gegend um den Bahnhof Milano Garibaldi wenig einladend: viel Verkehr, viele Parkplätze, viel Grau, schlechte Luft. Nach Bäumen oder anderen Pflanzen, die bei Temperaturen von 35 Grad ein wenig Schatten spenden, sucht man vergeblich. Schon gar nicht würde man sich hier einen Wald erwarten. Und doch gibt es ihn, knapp zwei Gehminuten vom Bahnhof entfernt: den Bosco Verticale – einen "vertikalen Wald".

Grünes Aushängeschild


 
Italien-Regel zu Klima-Anlage im Auto: Es drohen Hunderte Euro Strafe
In Italien ist es aktuell brütend heiß. Doch Autofahrer sollten aufpassen, wann sie ihre Klimaanlage laufen lassen. Es drohen Strafen von bis zu 444 Euro.

 
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