Migration: Meloni ruft EU zu entschlossenem Handeln auf
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat gestern die Europäische Union aufgerufen, entschlossen zu handeln, „notfalls mit einem Marineeinsatz“, um Migrantinnen und Migranten daran zu hindern, das Mittelmeer von Nordafrika aus in Richtung Italien zu überqueren. Meloni veröffentlichte eine Videobotschaft in den sozialen Netzwerken, in der sie ein hartes Vorgehen als Reaktion auf den Anstieg der Migrantenankünfte in dieser Woche versprach.
Die Premierministerin kündigte Sofortmaßnahmen an, die ihr Kabinett am Montag beschließen werde – darunter die Aufforderung an die Armee, größere Aufnahmezentren zu errichten und die Zeitspanne zu verlängern, in der die Menschen festgehalten werden können. Meloni sagte, sie habe an den Präsidenten des Europäischen Rates, Charles Michel, geschrieben und ihn gebeten, das Thema Einwanderung auf die Tagesordnung des EU-Gipfels im Oktober zu setzen.
In ihrer Videobotschaft sprach Meloni auch eine Einladung an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Lampedusa aus, „um sich persönlich den Ernst der Lage, in der wir uns befinden, bewusst zu machen“, sagte die Rechtspolitikerin.
Leichte Entspannung auf Lampedusa
Nachdem seit Anfang dieser Woche fast 10.000 Migrantinnen und Migranten auf Lampedusa eingetroffen sind, entspannt sich die Lage allmählich. Gestern verließen rund 700 Menschen die kleine Insel mit Fähren und Polizeischiffen in Richtung Sizilien und Festland, hieß es in einer Mitteilung des italienischen Roten Kreuzes. Im Laufe des Tages sollen weitere 2.500 Menschen von der Insel gebracht werden.
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orf.at