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Nachrichten aus Kroatien

Moslems sind kein Volk sondern eine Glaubensgemeinschaft, wie Christen oder Hindus.

Das weiß ich auch aber im ehemaligen Jugoslawien war es halt ein bisschen anders so ab ca.1970. Deswegen schreibe ich auch immer mit großem M. In Jugoslawien war es mit kleinem m eine Religionsgemeinschaft und mit großem M ein Volk. Ich weiß was du meinst aber so alt wie du bist müsstest du auch wissen was ich auf Jugoslawien bezogen mit meine.

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Ali Tito je reko "Muslimani ce bit Muslimani". Muslimani su narod u Bosni. Bosnjaci su blesava izmisljotina.

Ti si blesava izmisljotina.
 
Das weiß ich auch aber im ehemaligen Jugoslawien war es halt ein bisschen anders so ab ca.1970. Deswegen schreibe ich auch immer mit großem M. In Jugoslawien war es mit kleinem m eine Religionsgemeinschaft und mit großem M ein Volk. Ich weiß was du meinst aber so alt wie du bist müsstest du auch wissen was ich auf Jugoslawien bezogen mit meine.

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Ti si blesava izmisljotina.

A ti si blesavo govno.
 
Ein Volk als "Muslime" anzuerkennen gehört sicher zu den weniger ruhmreichen Kapiteln der jugoslawischen Geschichte. Daran sind aber hauptsächlich die Muslime (oder Bosniaken) selbst schuld. Sie hatten kein eigenes Nationalbewusstsein, fühlten sich aber als eigene Volksgruppe. Um es einfacher auszudrücken, haben sich die bosnischen Muslime eher dadurch definiert, was sie nicht sind als das, was sie angeblich sind. Seit der Entstehung europäischer Nationalbewegungen, gab es in Bosnien-Herzegowina eigentlich nur zwei solcher Ideologien, die sich auch erfolgreich durchsetzen konnten: die serbische und kroatische. Es wurde lediglich vonseiten österreich-ungarischer Behörden der Versuch unternommen, eine überkonfessionelle bosniakische Nation zu gründen, was letztlich scheiterte und scheitern musste, auch weil die überwältigende Mehrheit der geistigen und politischen Führer der bosnischen Muslime dieser Idee ablehnend gegenüberstand. Sie identifizierten sich einerseits nur mit ihrer Religion, andererseits mit dem osmanischen Feudalsystem. Den muslimischen begs ging es vorrangig um den Erhalt ihrer Privilegien als Großgrundbesitzer. Am bosniakischen oder bosnischen nation-making waren sie nicht interessiert.

Nur Außenseiter wie beispielsweise Safvet-beg Basagic begeisterten sich für das Bosniakentum, aber auch er wechselte bald schon zum Kroatentum, als er einsehen musste, dass aus dem Bosniakentum nichts wird. Beispielgebend ist auch der eher tragikomische Fall des Musa Cazim Catic. Er hat in weniger als 15 Jahren drei- oder viermal seine Volkszugehörigkeit gewechselt. Eine Weile war er Serbe, dann Bosniake, dann Kroate.

Den jugoslawischen Kommunisten gingen es darum, den Muslimen eine Wahl zu geben und sie nicht zu etwas zu zwingen, was sie nicht sein wollen. Im Grunde wurde ihnen nur ihre Sonderheit anerkannt. Wegen des Fehlens des bosniakischen Nationalbewusstseins wurden sie halt als "Muslime" im nationalen Sinne anerkannt. Unter irgendeinem Namen musste man sie ja anerkennen. Das hat man aber bestimmt vernünftiger regeln können. Die Anerkennung der Muslime als Volksgruppe ging mit Titos Förderung bosnischer Emanzipation als selbstbewusste Republik einher. Auch hat die Geschichte viel mit dem Aufstieg "muslimischer" Parteifunktionäre wie Hamdija Pozderac und Dzemal Bijedic zu tun. Und schließlich sollte natürlich jeder Versuch serbischer und kroatischer Nationalisten vereitelt werden, die bosnischen Muslime zu vereinnahmen.

Das heutige "SDA-Bosniakentum" ist eine extrem verspätete Karikatur einer Nation. Es handelt sich immer noch um kein Volk mit eigenem Nationalbewusstsein, sondern bloß um die bereits erwähnte "Sonderheit", die hauptsächlich in der religiösen Identität verwurzelt ist. Trotzdem würde ich die Bosniaken nicht als "bemislena izmisljotina" bezeichnen.
 
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