Ante Starcevic war für die Kroaten zu dieser Zeit in etwa dasselbe wie für die Serben im damaligen Königreich Ungarn Svetozar Miletic: die Verkörperung eines vollständigen und militanten Nationalismus, in gewisser Weise ein nationaler Messias. Die Bewunderung für die Französische Revolution ist in der Tat richtig, dass war auch der Grund wieso er die Russen und die Deutschen verachtet hat, weil beide aus seiner Sicht die archaische Art der Gesellschaftsform verkörpert haben die im diametralen Gegensatz der Ideale und Wurzeln der Französischen Revolution standen. Aber er verehrte nicht nur die Franzosen, sondern auch die Alten Griechen die sich gegen die damaligen Grossmächte der Perser aufgesetzt haben, oder die Holländer die Spaniens Weltmacht-Status herausgefordert haben, die Schweden unter Karl XII und sah einen Idealstaat in mikroskopischen Kleinstaaten wie San Marino und Lichtenstein.
Daraus resultiert auch der Ursprung in seinen Hasspredigen gegen die Serben, bzw. gegen die damalige serbische Elite in Kroatien, weil er sie als verlängerten Arm des serbischen Königs sahen, der wiederum für ihn der kleine Bruder der russischen Aristokratie war. In der Tat war er ein unermüdlicher Kritiker der Katholischen Kirche und ihrer Institutionen und hat sogar zwischenzeitlich mit der Orthodoxen Kirche sympathisiert. Für ihn waren der serbische Patriarch Arsenije Carnojevic und Rastko Nemanjic Idole, da beide keine Diener für die fremden Mächte sein wollten, der das Individuum immer an erster Stelle sah.
Seine Definition der Nation war eine völlig andere als die, die wir heute kennen. Für ihn war die kulturelle Prägung und nationale Geist der entscheidene Faktor und nicht welches „Blut“ in wessen Volk fliesst. Deswegen waren für ihn Deutsche, Serben, Russen Synonyme einer Sklavenmentalität, während er die Franzosen und die Kroaten als freiheitsdenkende Völker stets gepriesen hat. Seine Äusserungen gegenüber den Serben haben erst abgenommen als Kvaternik sich Moskau näherte, der von ihnen finanzielle und politische Unterstützung gesucht hat.
Er durchlief in seinen Überzeugungen mehrere Phasen. Als glühender Anti-Germane, der in seiner Art und Weise den Deutschen und Ungaren den Krieg erklärt, widmet er sich voll und ganz dem Slawentum zu, noch Mitte 50er des 19. Jahrhunderts glaubt er fest an die slawische Solidarität, schwebt in seinen Illyrischen Ideen aus seiner Jugend, denkt über die Schaffung eines jugoslawischen Blocks nach, bzw. ein verschmolzenes serbisch-kroatisches Bündnis, der Rest ist dann Geschichte, der später zu einem senilen Fanatiker wird und Josip Frank diese Zeit für seine Ideen ausnutzt und immer mehr an Boden gewinnt.