Nun - das ist eine billige, und weit verbreitete Agenturmeldung.
Quellen besagen:
SDA = Schweizerische Depeschenagentur
DPA = Deutsche Presseagentur
AP = Associated Press (Sitz in New York, Vertrieb der Nachrichtendienste in Europa durch DPA)
Tatsächlich haben sich rund um die Wahl Djukanovic´ (wie eigentlich bei jeder Wahl am Balkan) ein paar "seltsame Zufälle" ereignet. DIE ZEIT schreibt dazu etwas genauer:
… Die verworrene Geschichte begann Mitte Oktober, als in der Republik Montenegro Parlamentswahlen anstanden. Für den korrupten, allerdings der Nato und der EU wohlgesonnenen Premier Milo Đukanović drohten diese knapp zu werden. Wiederholt protestierte die Opposition, die ihrerseits der Nato gegenüber skeptisch und prorussisch ist, gegen Đukanović, der seit 1991 an der Spitze des Landes steht.
Doch dann geschah Folgendes: Just am Wahltag wurden 20 Serben von der Polizei in Montenegro festgenommen. Der Vorwurf: Sie hätten Unruhe stiften, Đukanović isolieren und die Macht an sich reißen wollen. Diese Episode verhalf dann der Regierungspartei zum Wahlsieg. Kritiker der Opposition warfen Đukanović vor, die Festnahmen selbst inszeniert zu haben. Etwas Ähnliches hatte es 2006 gegeben: Einen Tag vor den Parlamentswahlen waren 18 Albaner verhaftet worden, die einen Aufstand geplant haben sollten. Die meisten von ihnen kamen schnell wieder frei.
Der jetzige Tumult wurde von der Weltöffentlichkeit kaum wahrgenommen, bis der serbische Regierungschef Aleksandar Vučić vergangene Woche für Aufregung sorgte. Vučić sagte bei einer Pressekonferenz, die serbische Polizei habe mehrere Personen festgenommen, die aus Serbien heraus tatsächlich einen Mordanschlag auf seinen montenegrinischen Kollegen Đukanović geplant hätten. Die Polizei habe bei ihnen Waffen, Uniformen und Geld gefunden. Die Männer, so Vučić, sollen zudem im Dienste ausländischer Mächte gestanden haben. Das war's. Keine weiteren Erklärungen, keine näheren Angaben.
Damit gab es viel Raum für Spekulationen. Nun ist der Serbe Vučić mit seiner moskaufreundlichen Haltung kein großer Freund seines montenegrinischen Kollegen Đukanović. Er hätte also keinen offensichtlichen Grund, dessen Version zu stützen. Zumal als ausländische Macht eigentlich nur Russland infrage käme, ein langjähriger Partner Serbiens. Russland ist außerdem gegen einen Nato-Beitritt Montenegros.
Die serbische Tageszeitung Danas erfuhr aus anonymen Regierungskreisen, unter den Festgenommenen in Serbien seien mehrere Russen. Die Moskauer Zeitung Kommersant legte nach und schrieb, der Chef des russischen Sicherheitsrats, Nikolai Patruschew, der sich ausgerechnet dieser Tage in Belgrad aufhielt, habe die Mission, die festgenommenen Russen außer Landes zu bringen.
Hat also Russland erneut versucht, seine grünen Männchen loszuschicken wie auf der Krim oder im Donbass? Diesmal womöglich in einem Land, das kurz davor steht, in die Nato aufgenommen zu werden?
Weiter gehts hier:
Montenegro: Wer hat ?ukanovi? zum Wahlsieg verholfen? | ZEIT ONLINE
Spannend wie ein Polit-Thriller!
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Mach Dir keine Sorgen. Bosnien interessiert NIEMANDEN!
(der 2. Teil des verlinkten "Zeit"-Berichtes erklärt warum.)
du hast keine Ahnung vom Balkan, also lass es doch einfach. Die Wahl war bei der Verhaftung längst gelaufen. Und Russland hat damit wenig zu tun, das sind ganz andere Kreise, die da die Strippen ziehen.