Auswirkungen
Die DSE war vollständig besiegt worden. Die KKE-Führung setzte sich von Albanien über
Ungarn nach
Moskau ab. Zehntausende linksgerichteter Griechen wurden bereits während des Bürgerkrieges in Umerziehungslagern interniert oder flüchteten ins Exil. Die
Kommunistische Partei Griechenlands blieb auf Jahre hinaus diskreditiert und bedeutungslos. Die Zahl der Toten beider Bürgerkriege schwankt je nach Angabe zwischen 44.000 und 158.000, die der Flüchtlinge während der Kriege zwischen 80.000 und 703.000. Die griechische Wirtschaft war durch die drei Kriege (Zweiter Weltkrieg, erster und zweiter Bürgerkrieg) in kurzer Folge schwer geschädigt und große Teile des Landes verwüstet.
[11]
Die Zivilbevölkerung litt insgesamt massiv unter den Folgen und Auswirkungen des Bürgerkriegs. Ganze Dörfer und Landstriche wurden während des Krieges von der griechischen Armee entvölkert, um den DSE-Rebellen Operationsmöglichkeiten zu entziehen. Dies stürzte die betroffene Landbevölkerung in eine wirtschaftliche und soziale Katastrophe.
[12][13]
Die griechische Regierung entführte ab 1947 Kinder von Eltern, die mutmaßlich in der Guerilla aktiv waren, und steckte sie in Indoktrinationslager auf der Gefängnisinsel
Leros.
[14] DSE-Einheiten reagierten darauf, indem sie ihrerseits während der Kämpfe zahlreiche Kinder aus den umkämpften Gebieten holten und in andere Staaten schickten. Die Sowjetische Besatzungszone bzw. spätere DDR nahm rund 1300 dieser
Kinder auf.
[15] Auch in der Tschechoslowakei wurden Waisenkinder des Bürgerkrieges aufgenommen (
Villa Mattoni). Die Regierungsseite bezeichnete das als „Paidomazoma“ (
Kinder- oder Knabenlese). Eine
UNO-Untersuchung von 1948 kam im Bericht zu dem Schluss, dass viele Eltern der Evakuierung ihrer Kinder durch die DSE zugestimmt hatten, es aber auch Fälle gab, in denen das gegen den Willen der Eltern geschehen war.
[16]
Mehrere zehntausend Bürgerkriegsflüchtlinge wurden als Exilanten von Ungarn, Polen und der Tschechoslowakei aufgenommen. In Ungarn wurde für die Flüchtlinge eigens die Ortschaft
Beloiannisz gegründet, in
Zgorzelec in Polen am Ostufer der Neiße gibt es eine Straße, die an die Flüchtlinge erinnert.