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Nachrichten aus Serbien

, ich hab mal eine Nachricht:
[h=1]Fallstudie: SR Technics
Kosten sparen in Serbien
[/h]Nach dem Franken-Schock lagert die Wartungsfirma SR Technics administrative Stellen nach Belgrad aus, wo sie ein Service-Center gründet.

  • von Yvonne Helble
  • 24.4.2015, 13:22 Uhr

sr-technics.jpg

Nicht nur mechanische, sondern auch administrative Arbeit wird bei SR Technics künftig im Ausland erledigt. (Bild: ENNIO LEANZA / KEYSTONE)Ein Schlag ins Gesicht sei die Aufhebung des Euro-Franken-Mindestkurses für SR Technics gewesen, sagt Unternehmenschef André Wall. Die Wartungsfirma für Flugzeuge, die ihren Hauptsitz am Flughafen Zürich hat, steht unter einem massiven Kostendruck, der sich seit dem Franken-Schock noch deutlich verstärkt hat. Von den insgesamt 3200 Angestellten arbeiten 2400 in Zürich. Im weltweiten Vergleich sind hierzulande nicht nur die Lohnkosten sehr hoch, sondern auch die Aufwendungen für die Infrastruktur. Neben teuren Bürogebäuden zählen dazu beispielsweise die vier von SR Technics genutzten Hangars, für die am Airport Zürich jährlich jeweils rund 2,5 Mio. Fr. an Miete und weiteren Nebenkosten anfallen. Diese Aufwendungen liegen ebenfalls deutlich über jenen von anderen Niederlassungen. Eine identische Halle mit zwei Standplätzen kostet in Malta, wo SR Technics auch präsent ist, lediglich zirka 120 000 €.
Die Branchenstruktur trägt ebenfalls zu einem hohen Kostendruck bei. Der Markt umfasst den gesamten Globus, auch weil Flugzeuge und deren Komponenten wie Motoren mobil sind. Die Airlines, also die Kunden von SR Technics, sind also punkto Reparaturen nicht an einen bestimmen Standort gebunden. Gleichzeitig wollen die Fluggesellschaften die Aufwendungen für Reparaturen sowie Wartungen unter Einhaltung der Sicherheitsstandards möglichst gering halten, damit sie sich in einem wettbewerbsintensiven Terrain behaupten können.
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Um auch künftig in diesem rauen Umfeld erfolgreich zu sein, hat SR Technics eine ganze Reihe von Massnahmen ergriffen. So plant das Unternehmen, bis Februar 2016 ungefähr 250 Mitarbeiter in Zürich abzubauen. Im Gegenzug errichtet die Firma ein neues Service-Center in der serbischen Hauptstadt Belgrad. Dieses Pilotprojekt hat das Unternehmen bereits 2014 lanciert und setzt es nun rascher um als ursprünglich geplant. Laut Wall haben für Belgrad mehrere Faktoren gesprochen: erstens die Verfügbarkeit von qualifizierten und vergleichsweise günstigen Fachkräften, zweitens die schnelle Erreichbarkeit der Niederlassung mitten in Europa und drittens die konkurrenzfähigen Infrastrukturkosten.
Ferner führte die Firma einen zusätzlichen Aspekt für die Lage ins Feld. Falls der serbische Standort künftig nicht nur mit kaufmännischem, sondern auch mit technisch qualifiziertem Personal ausgebaut werden sollte, wären Ressourcen bereits vorhanden. Denn aufgrund der Präsenz der Fluggesellschaft Air Serbia am Ort gibt es auch einen bedeutenden Pool an technischen Fachkräften. Zudem ergänzt der Stützpunkt das bisherige weltweite Netzwerk von SR Technics. CEO Wall betont, dass das Wartungsgeschäft rund um die Uhr betrieben werde und deshalb die Zeitzonen im Sinne von «follow the sun» genutzt würden. SR Technics hat grössere Standorte in Asien (Kuala Lumpur, Malaysia) sowie Europa (Cork, Irland, Malta und Zürich).
► Anvisierte Ziele Mit dem Aufbau einer zusätzlichen Aussenstelle in Belgrad strebt SR Technics Einsparungen an. Ziel ist es, dank tieferen Gemeinkosten weiterhin kompetitive Kundenofferten erstellen zu können. Überdies bietet die Niederlassung in Südosteuropa die Möglichkeit, Währungs- hedging zu betreiben. In der Branche wird in Dollars fakturiert, die Kosten fallen für SR Technics allerdings zum grössten Teil in Franken an. Mit einem ausgedehnten europäischen Netzwerk profitiert SR Technics von der Euro-Schwäche beziehungsweise von anderen im Vergleich mit dem Franken weniger starken Währungen wie dem serbischen Dinar.
► Vorgehensweise Nachdem SR Technics in der Vergangenheit bereits technische Arbeitsschritte ausgelagert und ein regionales Service-Center in Kuala Lumpur gegründet hatte, überlegte sich das Unternehmen, welche administrativen Prozesse nicht unbedingt an den teuren Flughafen Zürich gebunden sein müssen. Im Rahmen des Pilotprojekts hat SR Technics zunächst stark nachgefragte, aber eher schwierige Profile wie IT-Projektmanager gesucht und ist in Belgrad schnell fündig geworden. Nach diesem ersten Test hat sich der Denkprozess fortgesetzt. SR Technics eruiert etwa, ob sich Aufgaben wie das Aufbereiten von Daten oder das Archivieren von Vorgaben ebenfalls in Belgrad ausführen lassen.
► Alternativen Neben Serbien hätte die Firma eine Aussenstelle auch in einem anderem süd- oder osteuropäischen Land aufbauen können. Oder SR Technics hätte die Wahl gehabt, sich für eine alternative Weltregion zu entscheiden, zum Beispiel für ein arabisches oder ein weiteres asiatisches Land. Anstatt eines zusätzlichen Standorts wäre es ausserdem denkbar, bestehende Niederlassungen, vornehmlich im europäischen Ausland wie in Malta und Cork, stärker auszubauen.
Ein Ansatzpunkt bezieht sich auch auf das Innovationsmanagement. Um Erneuerungen zu fördern, hat das Unternehmen bereits organisatorische Massnahmen getroffen. Mit der Ernennung von Norbert Hoffmann zum Chief Information Officer ab Anfang Mai rapportiert diese Funktion neu an den CEO. Wall sieht grosses Potenzial in der Informatik, dank der sich Innovationen entwickeln lassen. Zum Beispiel wäre es möglich, mithilfe moderner IT-Systeme die Ausfallwahrscheinlichkeit von Flugzeugkomponenten zu berechnen, um damit Reparaturen vorzunehmen, bevor Ausfälle zu ärgerlichen Verzögerungen im Flugverkehr führen. Überdies hat SR Technics im Jahr 2014 einen Forschungs- und Entwicklungsbereich geschaffen.
► Warnschilder Mit jedem neuen Standort erhöht sich tendenziell die Komplexität des Netzwerks. Die Firma muss eine neue Niederlassung zunächst in die gesamtunternehmerischen Prozesse integrieren und vom Zürcher Hauptsitz aus betreuen; so werden etwa Mitarbeiter am Ort geschult. Von sämtlichen internen Anpassungen darf der Kunde allerdings nicht tangiert werden. Eine Gefahr bestünde also darin, dass die Servicequalität Einbussen erleiden würde, weil interne Prozesse nicht reibungslos ablaufen.

 
"Miss-Trans" in Serbien gekürt

Die 22-jährige Milica überzeugte die Jury am meisten. Bewertet wurden "Charme, Make-Up, Kleidung und Einstellung" .(Foto: AFP)



In der serbischen Hauptstadt Belgrad findet erstmalig ein Schönheitswettbewerb für Transsexuelle statt. Die 22-jährige Gewinnerin darf sich freuen: Sie sieht ihre Teilnahme nicht nur als wichtige Erfahrung, sondern auch als politisches Statement.

In Serbien ist erstmals eine transsexuelle Schönheitskönigin gekürt worden. Den Wettbewerb "Miss Trans Serbia 2015" gewann in der Hauptstadt Belgrad die 22-jährige Milica, die in einem kurzen schwarzen Kleid und Stöckelschuhen angetreten war. "Ich bin hier hergekommen, um neue Erfahrungen zu machen, vor allem aber wollte ich Spaß haben", sagte die Siegerin. "Und selbstverständlich war der Kampf für unsere Rechte ebenfalls ein Grund." Zur Wahl standen neun Kandidatinnen zwischen 22 und 47 Jahren. Die Bewerberinnen wurden nach "Charme, Make-Up, Kleidung und Einstellung" bewertet.
"Es scheint vielleicht nicht so, aber das hier ist eine politisch höchst bedeutsame Angelegenheit", sagte der Mitorganisator der Homosexuellenparade Belgrade Gay Pride, Boban Stojanovic. Homosexuellenverbände lobten die Veranstaltung als wichtigen Schritt hin zur Anerkennung von Rechten für Minderheiten in dem konservativen Land.
In dem konservativen Balkanstaat gehören mehr als 80 Prozent der gut sieben Millionen Einwohner dem christlich-orthodoxen Glauben an. Homosexualität oder Transsexualität wird in Serbien und den Nachbarländern oft als Krankheit betrachtet, die höchstens im privaten Rahmen ausgelebt werden darf. Unter dem Druck der EU, mit der Serbien seit 2014 Beitrittsgespräche führt, sieht die Regierung sich gezwungen, den Schutz von Minderheiten, darunter Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transsexuelle (LGBT), zu verbessern.
Quelle: n-tv.de , spt/AFP

22-Jährige setzt politisches Zeichen: "Miss-Trans" in Serbien gekürt - n-tv.de


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