Aber da reden wir von vielen Jahren. Wir hatten das ja schonmal. Reagan wurde 1980 Präsident und hat dann 8 Jahre lang die US Rüstungsaugaben massiv erhöht. 10 Jahre später ist die SU erst kollabiert, weil sie das wirtschaftlich nicht mehr mitgehen konnte. Und wir haben im Westen aktuell keinen Reagan, der bereit ist soviel in das Militär zu investieren.Das wird jetzt auch nicht groß anders kommen, wenn Russland in einen Abnutzungskrieg verwickelt wird. Noch scheint alles erträglich aber das wird nicht lange so bleiben und die heutigen Russen, die die Vorzüge des guten Lebens durch den Handel mit dem Westen gekostet haben, werden nicht mehr alles hinnehmen, was ihnen diktiert wird.
Und ich persönlich glaube auch nicht, dass die russische Bevölkerung jemals einen Präsidenten gegen den Willen des Machtapparats stürzen wird. Man darf nicht vergessen, dass es in der russischen Geschichte nur eine einzige Phase gab, in der es sowas wie aufkeimende Demokratie gab. Das waren die 90er unter Jelzin. Und genau diese Phase ist unter Russen als Katastrophe verschrien, weil es den Menschen wirtschaftlich sehr schlecht ging.
Ausser einer westlich orientierten Mittelschicht in den großen Städten, und das ist nicht die Mehrheit der Russen, gibt es niemanden, der sich eine Demokratie westlichen Zuschnitts wünscht. Man ist traditionell unpolitisch und lässt das den Führer machen.
1991 gab es ja mal einen Putsch in Moskau, bei dem sich die Menschen den Panzern der erzkommunistischen Putschisten entgegen stellten. Aber da kämpften quasi zwei staatliche Gruppen gegeneinander. Jelzin und die neue Führung Russlands gegen sowjetische Apparatschiks. Das ging nicht von der Bevölkerung aus.