Grünes Licht für Raketendeal: Irans Verteidigungsminister erörtert in Moskau Details
Nach der Aufhebung des russischen Embargos will der iranische Verteidigungsminister Hossain Dehkan noch in dieser Woche nach Moskau kommen, um die Details der bevorstehenden Lieferung von Flugabwehr-Systemen S-300 abzustimmen.
„Der erste Schritt des Iran zur Beschaffung der genannten Raketenkomplexe soll bei einem Besuch des Verteidigungsministers in Moskau getan werden“, bestätigte ein Sprecher im iranischen Verteidigungsministerium in einem Gespräch mit RIA Novosti. Die iranische Delegation werde Wege der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern im militärischen Bereich erörtern und die Frage der S-300-Systeme werde ebenfalls zur Sprache kommen, so der Sprecher. „Es ist zu erwarten, dass Moskau und Teheran schnelle Schritte zur Lieferung der genannten Flugabwehr-Komplexe, die als ein wichtiger Teil unseres Verteidigungssystems betrachtet werden, an unser Land unternehmen werden“, sagte der Sprecher.
Der 2007 geschlossene Vertrag über die Lieferung von Flugabwehrraketen S-300PMU-1 an den Iran wurde im September 2010 vom damaligen russischen Präsidenten Dmitri Medwedew ausgesetzt. Diese Entscheidung wurde mit Sanktionen des UN-Sicherheitsrats begründet, welche die Lieferung moderner Waffen an den Iran untersagten. Daraufhin verklagte Teheran das russische Waffenexportunternehmen Rosoboronexport vor dem Internationalen Schiedsgericht in Genf auf vier Milliarden US-Dollar. Die Klage ist bisher nicht zurückgezogen.
Wie der Sekretär des Obersten Rates für nationale Sicherheit des Iran, Ali Shamhani, am Dienstag zu RIA Novosti sagte, wird Teheran die Klage gegen Russland zurückziehen, sobald die betreffenden Raketenkomplexe an den Iran geliefert worden sind. Die Lieferung soll Ende 2015 erfolgen.
Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, betonte am Dienstag, die Lieferung von S-300 an den Iran stelle keine Bedrohung für die nächstgelegenen Länder dar. Die Raketenkomplexe würden nur für Verteidigungszwecke verwendet, so Patruschew.
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Außenpolitiker: Über S-300 für Iran sind nur potentielle Angreifer besorgt
Über künftige Lieferungen russischer S-300-Luftabwehrsysteme an Teheran sind nur jene besorgt, die Bombenangriffe gegen den Iran nicht ausschließen. Das erklärte der Chef des Auswärtigen Ausschusses des russischen Föderationsrates, Konstantin Kossatschjow, am Dienstag in Moskau.
Am Vortag hatte Russlands Präsident Wladimir Putin das von Moskau gegen den Iran verhängte Waffenembargo per Ukas aufgehoben. Demnach dürfen noch 2010 bestellte S-300-Systeme an Teheran geliefert werden. Israel sei mit diesem Beschluss unzufrieden und halte ihn für eine Folge von Lücken in dem Lausanne-Abkommen. „Aber hierbei erhebt sich die Frage, wer eigentlich den Frieden stärker gefährdet“, sagte der Parlamentarier.
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