30 Jahre seit dem Aufstand sovietischer Gefangenen in pakistanischen Badaber
Die Festung Badaber die sich 24 km südlich von Peshawar befand, war ein 500 Hektar grosses militärisches Trainingszentrum der afghanischen Mudschaheddin, die gegen die sowjetische Armee in Afghanistan kämpften. Die Mudschaheddin wurden von Militärausbilder aus den USA (Operation Cyclone), Pakistan, China und Ägypten trainiert. Die Festung wurde von der tadschikisch-dominierten "Jamiat-e Islami" Partei kontrolliert. Burhanuddin Rabbani war der Parteichef und selbsternannte Präsident von Afghanistan. Der militärische Befehlshaber der Festung war Ahmed Schah Massud.
In 1983 und 1984 wurden gefangene Soldaten der Sowjetarmee und afganischer Regierungsarmee in die Festung gebracht. Die Gefangenen wurden gezwungen harte Arbeit durchzuführen. Im Jahr 1985 befanden sich in der Badaber etwa 20 sowjetische Schurawi (afg. Russen) und 40 afghanische Gefangene.
Am 26. April 1985 gelang es einem der Gefangenen einem Wächter seine Waffe zu entreissen, die Gefangenen öffneten die Waffenkammer, bewaffneten sich und besetzten wichtigen Standorten in der Festung.
Afghanische Mudschaheddin, pakistanische Infanterie- und Panzereinheiten, und Artillerie Kräfte der XI Corps blockierten die Festung. Mehrere Versuche, die Festung zurückzuerobern wurden von den Gefangenen zurückgeschlagen. Am Abend kam Burhanuddin Rabbani zu der Basis um mit den Gefangenen zu verhandeln. Er schlug den Gefangenen vor sich zu ergeben um ihr Leben zu retten. Die Gefangenen forderten ein Treffen mit den sowjetischen und afghanischen Botschafter in Pakistan und Vertreter der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond. Sie Gefangenen drohten, die Waffenkammer zu zünden, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Rabbani lehnte die Forderungen ab und die Kämpfe wurden fortgesetzt.
Am nächsten Tag 27. April 1985 war Rabbani bereit, die Festung mit Grad-Raketen, Panzer und Hubschrauber der Pakistanischen Luftwaffe zu stürmen. Der Aufstand endete als die Festung durch eine grosse Explosion zerstört wurde. Es ist unklar ob eine Artilleriegranate in die Waffenkammer einschlug oder ob die Explosion von den Gefangenen selbst verursacht wurde.
Ausser den Gefangenen wurden zwischen 100 und 120 afghanischen Mudschaheddin, zwischen 40 und 90 pakistanischen Soldaten und 6 amerikanischen Militärberater getötet. Die Badaber Festung, der Waffenlager und der Trainingslager (darunter drei Grad Mehrfachraketenwerfer, Tausende von Granaten und Raketen, etwa 40 Kanonen, Mörser und Maschinengewehre), die Kanzlei, einschließlich einer Liste der Gefangenen, wurden komplett zerstört. Sowjetische Satellitenaufnahmen von 28. April 1985 zeigten einen 80m grossen Krater auf der Stelle wo sich die Basis befand.
Am 29. April 1985 sagte Leiter der "Hezbi Islami" Gulbuddin Hekmatyar: "Nehmt keine Schurawi mehr gefangen, vernichtet sie auf der Stelle"
Den Aufstand haben 12 Schurawi (Russen, Ukrainer und Weissrussen) organisiert, ausser ihnen gab es noch einige andere gefangene sovietische Soldaten (darunter Usbeken, Kasachen, ein Armenier, ...) die separat gehalten wurden und etwa 40 gefangene Soldaten und Offiziere der afganischen Armee die auch separat gehalten wurden. Am Anfang haben auch einige afganische Gefangene bei dem Aufstand teilgenommen dann sich aber den Mudschacheddin ergeben.
Ein Usbeke Nasirdschon Rustamow ist erst 1992 aus der Gefangenschaft freigekommen, er hat den Aufstand überlebt und lebt heute in Usbekistan. Er, ein Armenier und ein Kasache der in Gefangenschaft wahnsinnig geworden ist, versteckten sich in einer Grube, der Kasache als der Munitionslager explodierte rannte nach draussen und wurde getötet, Nasirdschon und der Armenier haben überlebt, der Armenier kehrte nicht mehr nach Hause zurück und lebt irgendwo im Westen. Ausser diesen zwei hat noch ein afganischer Gefangene überlebt dem nach der Explosion die Flucht gelungen war. Aus ihren erzählungen weiss man heute was sich damals im inneren der Festung abgespielt hatte.
Nasirdschon erzählt dass die Gefangenen, ausser dem Freitag, 6 Tage die Woche schwere Arbeit verrichten müssten, manchmal wurde man abends so müde das man nichts essen konnte, für jede kleinigkeit hat man uns ausgepeitscht und geschlagen. In der Nacht hat man Füsse der Gefangenen zusammengebunden, so dass wenn einer auf die Toilette müsste, müssen alle aufstehen und mitgehen. Keiner von uns glaubte dass wir jemals lebend aus der Gafangenschaft freikommen, erzählt er.
Links der vermutliche Organisator des Aufstandes Nikolai Schewtschenko, in Zentrum "Freedom House"-Vertreterin Lüdmila Thorn die 1983 in Badaber war und mit den Gefangenen gesprochen hat, rechts der Armenier Arutunian
Nasirdschon Rustamow
Óêðà¿íñüêà Ñï³ëêà âåòåðàí³â Àôãàí³ñòàíó (âî¿í³â-³íòåðíàö³îíàë³ñò³â) - Âîññòàíèå øóðàâè
https://ru.wikipedia.org/wiki/Восстание_в_лагере_Бадабер
https://en.wikipedia.org/wiki/Badaber_Uprising