Die Hoffnung starb zuletzt: Trauertage für Opfer des Grubenunglücks in Nordrussland
In Nordrussland sind nach dem schwersten Bergbauunglück seit Jahren drei Trauertage verhängt worden. Bei mehreren Grubengasexplosionen in der Kohlegrube "Severnaja" bei Workuta sind 36 Menschen ums Leben gekommen – darunter Bergleute sowie Rettungskräfte.
Der Vizeregierungschef Arkadi Dworkowitsch gab nun offiziell bekannt, dass es nach der dritten Explosion keine Hoffnung mehr gebe, die vermissten 26 Bergarbeiter noch lebend zu bergen. Die Rettungsarbeiten wurden eingestellt. Die Hinterbliebenen der Bergleuten bekommen eine Kompensationszahlung in Höhe von je eine Million Rubel (etwa 12.000 Euro).
Auch die übrigen Bergarbeiter der Kohlegrube Sewernaja werden Kompensationszahlungen erhalten, solange der Schacht geschlossen bleibt. In der Nacht zu Sonntag kam es erneut zu Gasexplosionen in der Unglücksgrube, dabei wurden sechs Rettungskräfte getötet, fünf weitere wurden verletzt. Durch die erste Explosion und einen Teileinsturz der Grube am Donnerstag waren vier Bergleute getötet und mehrere verletzt worden.
26 Bergmänner wurden für vermisst erklärt. Doch die jüngste Explosion während der Rettungsarbeiten machte die letzte Hoffnung zunichte, sie noch lebend bergen zu können.
Der russische Zivilschutzminister Wladimir Putschkow geht davon aus, dass die 26 Vermissten nicht mehr am Leben sein können, da es nach der letzten Explosion keinen Sauerstoff mehr in der Grube gebe. Sie sei zudem komplett geflutet. „Die Bedingungen in dem betroffenen Teil der Grube lassen kein Überleben zu“, so der Minister.
Der Brand in 780 Metern Tiefe loderte weiter und die spezielle Regierungskommission, bestehend aus Vizeregierungschef Arkadi Dworkowitsch, Energieminister Alexander Nowak sowie dem Chef der Holding Sewerstahl, Alexej Mordaschow, wollte den Schacht zunächst luftdicht abschließen. Wenn dies nicht helfen sollte, werde er geflutet. Die Kommissionsmitglieder gedachten der Opfer durch eine Schweigeminute.
Die Kommission ordnete zudem Ermittlung zu den Gründen an, warum die Messsensoren für Methan den unzulässigen Anstieg der Konzentration des gefährlichen Gases nicht angezeigt hatten.
Die Hoffnung starb zuletzt: Trauertage für Opfer des Grubenunglücks in Nordrussland