Ich will mich gar nicht in eurer sonstigen Diskussion beteiligen. Ich meine nur dass es offensichtlich ist, dass man mit den NATO Truppen in Europa keinen Angriffskrieg gegen Russland führen kann. Um die riesigen Entfernungen militärisch in einem Eroberungskrieg zu gewinnen bräuchte man massive Panzerkräfte. Die hat man in den letzten 20 Jahren aber stark abgebaut. Wobei auch vor 1990 der Warschauer Pakt in diesem Punkt schon überlegen war.In der NATO glaubt doch auch kein Schwein, dass Russland was von den Balten will. Mal ehrlich. Genau mit diesem Raketenabwehrschild. Es geht einzig und allein um das Schaffen und Nehmen von Machtverhältnissen und Handlungsmöglichkeiten. Und das in einer Welt, wo sich Verteilungskämpfe zuspitzen. Aus diesem Grund ist die Osterweiterung v.a. der Punkt, um den sich alles dreht.
Ich glaube auch nicht, dass jeder im Westen 100% sicher ist, dass Russland in keinem Fall militärisch im Baltikum aktiv wird. Woher soll man das auch wissen? Die Spannweite zwischen "das wird auf jeden Fall passieren" und "das wird auf gar keinen Fall passieren" ist zu groß, als dass man sich auf eines der beiden Extreme festlegen kann. Dass Russland bereit und in der Lage dazu ist, Interessen auch militärisch durchzusetzen kann man ja angesichts der Krim-Übernahme nicht bestreiten.
Ich befürchte, das war für manche schon zu unerträglich Russland-kritisch, dass das mit einem Aufsatz an Anti-NATO-Argumenten gekontert werden muss. Um da die Arbeit zu ersparen sage ich noch dazu, dass für mich die NATO, vielmehr noch die USA, nicht die Guten und Russland die Bösen sind. Dass die USA eine mehr oder weniger große Schuld an der Ukraine Krise haben etc. pp. Ich hoffe das genügt, um die so leicht verletzte pro-russische Seele zu beruhigen.