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NEIN zu Rassismus!

wieso "eure"? Keine Nation, Herrschaft... der Welt war je immer gut...

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Macht der Vorurteile

Es ist schwer, kein Rassist zu sein

Ob gegen "Nafris" oder Skinheads - Vorurteile sind stärker, als wir glauben. Sie formen unser Denken und Handeln. Und zwar automatisch und unbewusst, sagt die Forschung. Wehren kann man sich dagegen kaum. Oder doch?


In der S-Bahn, mit der ich oft in die Hamburger Innenstadt fahre, sitzen manchmal Leute in auffälliger Aufmachung. Sie haben sehr kurze oder gar keine Haare auf dem Kopf, manche sind am Hals tätowiert, sie tragen Springerstiefel und Bomberjacken. Wenn ich mit ihnen in einem Waggon alleine bin, fühle ich mich immer ein bisschen unwohl.

Vor ein paar Monaten saß ich in einem weitgehend leeren S-Bahn-Zug mit einer Fünfergruppe so zurechtgemachter Menschen, als jemand zustieg, den die Kölner Polizei vielleicht als "Nafri" einstufen würde. Womöglich kam er aus einer Flüchtlingsunterkunft, die in dieser Gegend liegt, vielleicht war er auch gebürtiger Hamburger, wer weiß. Ich empfand die Situation jedenfalls als potenziell gefährlich. Überflüssigerweise, denn die Skinheads unterhielten sich friedlich weiter und würdigten den Zugestiegenen keines Blickes.

Das hier ist kein Text über Zivilcourage. Es ist einer über Vorurteile.

Tatsächlich haben die S-Bahn-Skinheads noch nie etwas getan, das meine Vorurteile ihnen gegenüber rechtfertigen würde. Vielleicht sind sie gar keine Neonazis, sondern antirassistisch eingestellte Sharp-Skins, die Ska und Reggae lieben, keine Ahnung. Trotzdem machen sie mir Angst. Ich kann nichts dagegen machen.

Der Skinhead und der Bumerang-EffektDas ist der Kern des Stereotyps, wie die Sozialpsychologie das nennt: Man kann sich kaum dagegen wehren. Wir alle tragen eine ganze Enzyklopädie von sozial erlernten Vorurteilen mit uns herum. Die Fachliteratur ist, was dieses Themenfeld angeht, ziemlich düster: Es gibt namhafte Forscher, die seit Jahrzehnten auf diesem Gebiet arbeiten und der Meinung sind, dass solche Stereotype nicht nur automatisch und unbewusst aktiviert werden, sondern dass daran auch wenig zu ändern ist.

Experimente zeigen, dass Vorurteile manchmal sogar stärker wirken, je mehr man sie auszublenden versucht. In einer klassischen Studie des schottischen Sozialpsychologen Neil Macrae und seiner Kollegen bekamen die Versuchspersonen ein Bild von einem Skinhead gezeigt und sollten anschließend einen kurzen Text über den mutmaßlichen Alltag des Mannes schreiben. Die Hälfte der Versuchspersonen bekam den Auftrag, dabei bitte stereotype Gedanken über Skinheads zu vermeiden.

Diese Gruppe, die Stereotyp-Unterdrücker, demonstrierte anschließend unter diversen Bedingungen besonders ausgeprägte Anti-Skinhead-Vorurteile. Zum Beispiel setzten sie sich in einem Warteraum möglichst weit weg von einem Stuhl, auf dem angeblich eben noch der bewusste Skinhead gesessen hatte. Wer seine Vorurteile zu unterdrücken versucht hatte, lebte sie anschließend unbewusst umso stärker aus. Sozialpsychologen nennen das den "Bumerang-Effekt".

Der kognitive Geizkragen in uns

Bei alledem sind Stereotype nichts grundsätzlich Schlechtes. Wir brauchen sie sogar dringend, schließlich helfen sie uns, mit unserer unglaublich komplexen Umwelt zurechtzukommen. Vorurteile sind Heuristiken, gedankliche Abkürzungen, Faustregeln, die uns das Denken abnehmen.

Wenn eine Frau weinend am Boden liegt und daneben ein kräftiger Mann und eine ältere Dame stehen, gehen wir intuitiv davon aus, dass nicht die ältere Dame für die Situation verantwortlich ist. Weil die Stereotypen nun einmal besagen, dass Gewalt eher von kräftigen Männern als von älteren Damen ausgeht.

Vorurteile helfen dabei, das soziale Miteinander zu vereinfachen und Denkenergie zu sparen. Psychologen haben dafür den lustigen Begriff des "kognitiven Geizkragens" erfunden. Das Gehirn will sich Arbeit sparen. Solange es Menschen gibt, werden sie solche Abkürzungen nutzen.

Aber solche Abkürzungen führen oft zu falschen Schlüssen - der britische "Guardian" hat das einmal in einem wunderbaren Werbespot vorgeführt, schon wieder mit einem Skinhead: Hier geht es zu dem kurzen Clip auf YouTube.

Natürlich gibt es zwischen dem Mann mit den schwarzen Haaren und den Skinheads in meinem Waggon einen zentralen Unterschied: Die letzteren haben sich dafür entschieden, so auszusehen, die bewusste Entscheidung getroffen, bei anderen die entsprechenden Stereotype zu aktivieren. Abgrenzung ist der Kern jeder Subkultur, das Vorurteil ein Spiegelbild dieser Abgrenzung.

In Deutschland lebende Nordafrikaner dagegen haben sich ihre Herkunft, ihr Aussehen, nicht ausgesucht. In Nordafrika leben insgesamt knapp 180 Millionen Männer, Frauen und Kinder. Die allermeisten von ihnen sind selbstverständlich weder Taschendiebe noch Vergewaltiger, genauso wenig wie die Menschen in anderen Teilen der Welt. Das gilt natürlich auch für die Nordafrikaner, die in Europa leben. Das wissen vermutlich auch Kölner Polizisten.

Trotzdem aktivieren Nordafrikaner bei Kölner Polizisten - und nicht nur bei diesen - mutmaßlich gewisse Vorurteile. Bei den Beamten vermutlich sogar stärker als bei vielen anderen, denn deren persönliche Stichprobe nordafrikanischer Männer enthält mit hoher Wahrscheinlichkeit eine große Zahl echter oder mutmaßlicher Straftäter. Sich diesem mächtigen Vorurteil entgegenzustellen, würde jedem einiges abverlangen.

Das Grundgesetz weiß um unsere Schwächen

Ob der konkrete Polizeieinsatz auf der Domplatte am 31. Dezember verhältnismäßig war, ob dort Racial Profiling am Werk war oder nicht, kann und will ich nicht beurteilen. Aber um den konkreten Fall geht es hier auch gar nicht.

Ein vorurteilsfreier Umgang mit dem Bürger gehört, wie andere schwierig zu bewältigende Aufgaben auch, zu den Dienstpflichten von Beamten. Diskriminierung heißt ja nichts anderes als Ungleichbehandlung aufgrund von Vorurteilen. Und die ist in Deutschland aus gutem Grund verboten.

Wie löst man dieses Dilemma auf? Keine Sorge, es gibt Hoffnung.

Unter bestimmten Bedingungen sind Menschen der Fachliteratur zufolge zumindest besser in der Lage, die eigenen Stereotypen hintanzustellen und sich die jeweilige Person erst einmal genauer anzusehen (siehe z.B. hier). Man muss dazu motiviert sein, Zeit und die nötigen kognitiven Ressourcen zur Verfügung haben - also nicht gestresst sein - und sich vor allem des eigenen Vorurteils erst einmal bewusst sein. Bedingungen, die auf Polizisten auf der Kölner Domplatte am 31. Dezember angesichts der Vorgeschichte vermutlich eher nicht zutrafen.

Ein vermutlich noch stärkerer Schutz gegen die automatische Aktivierung von Stereotypien sind die langfristigen Ziele der jeweiligen Person: Wenn jemand den tief verwurzelten Wunsch in sich trägt, kein Rassist oder Sexist zu sein, dann kann das die Aktivierung von Vorurteilen bremsen oder zumindest deren Wirkung verändern, wie etwa der US-amerikanische Sozialpsychologe Gordon Moskowitz in diversen Experimenten gezeigt hat.

Was folgt daraus? Eine Gesellschaft ohne Vorurteile ist wohl unmöglich, dazu sind diese mentalen Abkürzungen zu tief in uns verwurzelt. Man kann Menschen aber das Ziel vermitteln, eben keine Rassisten oder Sexisten zu sein, in der Schule, in Fortbildungen oder auf anderen Wegen. Das kann helfen, den kognitiven Geizkragen im Zaum zu halten, der uns eben allzu oft in die Irre führt.

Es ist mental anstrengend, kein Rassist zu sein. Aber es wird einfacher, wenn die ganze Gesellschaft dabei mithilft.

http://m.spiegel.de/wissenschaft/mensch/a-1128902.html
 
hälte gelesen und für scheisse befunden.

Sorry Boss, aber das ist billige Relativierung...
 
Ob jetzt jeder Beg das gemacht hat, vielleicht wurde auch etwas dramatisiert beim "Recht auf die erste Nacht", und die Begs, paše was auch immer, waren lokale Muslime die eigentlich den Völkern angehörten die von den Osmanen (mamicu im !) unterworfen wurden.

Aber danak u krvi wurde massenhaft praktiziert genauso wie andere Dinge (im ganzen Reich). Serben haben kein türkisches Blut, viele Türken hatten serbisches, armenisches, griechisches etc. (strašan konglomerat naroda koje je zarobilo osmansko carstvo)

Fazit: Es waren Besatzer die blutig waren.

Also ich hätte bestimmt lieber in ÖU gelebt, und heute ist es eh besser wenn man in diesen Ländern lebt statt in der Türkei.

PS: Podrška onom grbu te opštine.
 
kein Reich & Werk ist für ewig. Die damalige Araber waren auch mal gut, die hatten sogar Krankenhäußer ( https://de.wikipedia.org/wiki/Krankenhaus ) während hier Hexen und Heiler für Kranken sorgten ...

Jeder Mensch ist/war mal an gut beteiligt....

Im europäischen Mittelalter diente ein „Krankenhaus“ auch als Armenhaus oder Unterkunft für Pilger. Die damals verwendete Bezeichnung Hospital leitet sich über lateinisch hospitalis (‚gastfreundlich‘) vom lateinischen Wort hospes für „Gast, Fremder“ ab. Meistens wurde die Pflege von Mönchen oder Nonnen geleistet, so zum Beispiel im Hôtel-Dieu. Im 18. Jahrhundert kamen die ersten modernen Krankenhäuser auf. So wurde im Jahre 1710 die Charité als Pestkrankenhaus gegründet.
 
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