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Neues aus der Astronomie

23. Februar 2015, 12:01

Van-Allen-Gürtel

Schutzschild der Erde unter Beschuss


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So stellen Forscher sich die Van-Allen-Gürtel vor, die den Planeten vor schnellen Teilchen schützen
(Foto: Andy Kale, University of Alberta)

"Wie der Treffer eines Vorschlaghammers": Forscher haben erstmals detailliert beobachtet, wie ein gewaltiger Sonnensturm die Van-Allen-Gürtel trifft. Diese kosmischen Schutzschilde vibrieren unter Beschuss wie eine Kirchglocke.

Eruptionen auf der Sonne können den Van-Allen-Gürtel, der die Erde wie ein Schutzschild umgibt, in Schwingungen versetzen und dadurch Teilchen gefährlich beschleunigen. Das zeigen Messungen zweier Nasa-Sonden (Journal of Geophysical Research: Space Physics, online).
Der Van-Allen-Gürtel besteht aus zwei Schichten Tausende Kilometer weit draußen im All, in denen geladene Teilchen die Erde umkreisen. Deren Magnetfeld hält sie dort fest. Der Gürtel wurde schon im Jahr 1958 entdeckt, aber viele Eigenschaften können Astrophysiker erst seit 2012 studieren. Die Nasa hat nämlich zwei Sonden in die Region geschickt, die im Tandem fliegen und Messungen machen. Im Oktober 2013 waren sie zufällig gerade an der richtigen Stelle, als der äußere Van-Allen-Gürtel einen Schlag von einem Sonnensturm bekam.

Von einer Minute auf die andere stieg die Zahl der energiereichen Elektronen auf das Zehnfache

Der nur 60 Sekunden dauernde Treffer von der Sonne drückte den vom Magnetfeld aufgespannten Gürtel ein, entnehmen die Forscher um John Foster vom Massachusetts Institute of Technology ihren Daten. "Es war wie der Treffer eines Vorschlaghammers", sagt der Wissenschaftler. Die Schutzschicht sprang zurück und begann zu schwingen, die Verformung raste entlang des Gürtels zur Nachtseite. Der Gürtel verhielt sich wie eine Art Glocke, über deren Oberfläche nach einem Schlag Schallwellen laufen. Wie kleine Wellenreiter wurden Myriaden von Elektronen im Van-Allen-Gürtel, deren Geschwindigkeit zufällig dem Tempo der Schwingung entsprach, mitgerissen und gewannen dadurch gewaltig an Energie hinzu. "In einer Minute stieg die Zahl dieser schnellen Teilchen auf das Zehnfache an", sagt Foster.

Die Partikel erhielten so viel Energie, dass sie für die Elektronik normaler Satelliten zur Gefahr wurden. Lange hatten sich Astrophysiker gefragt, wie solche schnellen Teilchen entstehen könnten. Erst dank der Nasa-Mission hatten Forscher vor einiger Zeit erkannt, dass Wellen in den Van-Allen-Gürteln die Elektronen beschleunigen. Vor Kurzem hatten sie zudem eine Schutzschicht im Bereich der Gürtel identifiziert, die Partikel aus den Tiefen des Alls stoppt.

Die Glocke hält also tatsächlich Gefahren aus dem All von der Erde fern. Aber ihre Schwingungen bringen neue Risiken für Kommunikations- und Wettersatelliten sowie Astronauten im erdnahen Orbit. Weil die beiden Nasa-Sonden der Van-Allen-Mission die Gürtel nicht vollständig überwachen können, versuchen zurzeit etliche Forschergruppen, ihre Vorhersagemodelle mithilfe der neuen Daten zu verbessern. Damit ließen sich womöglich gefährdete Satelliten rechtzeitig in einen Ruhezustand versetzen, in dem kleine Schäden keine fatalen Folgen haben.

Weltraum: Beschuss des Van-Allen-Gürtels beobachtet - Wissen - Süddeutsche.de

Der "Liebe Gott" hat wohl sehr viel Ahnung von Physik...:emir:


 
Warum unsere Sonne der beste aller Sterne ist

Wo im Weltall lassen sich Planeten aufspüren, die der Erde ähnlich sind? Japanische Forscher haben nachgerechnet. Man sollte sich in der Umgebung von Sternen mit der Masse unserer Sonne umschauen.


Immer wieder berichten Astronomen von der Entdeckung neuer Planeten, die einen fernen Stern umrunden. Besonders interessant sind solche Meldungen dann, wenn die entdeckten Himmelskörper unserer Erde ähnlich sind, weil dann nämlich die Chance besteht, dass sich auch dort Leben entwickelt hat.


Doch was heißt erdähnlich? Zunächst einmal sollte der Planet einen festen Boden liefern und nicht nur ein Gasplanet sein, so wie Saturn oder Jupiter. Dann sollte er eine Entfernung zu seinem Zentralgestirn haben, die auf seiner Oberfläche Temperaturen ermöglicht, die weder zu hoch noch zu niedrig sind. Bei minus 100 oder plus 500 Grad Celsius ist nach Ansicht von uns Erdlingen kein Leben möglich.
Gesucht: Planeten mit Wasser und Atmosphäre

Außerdem wäre es nicht schlecht, wenn ein Planet genügend Wasser und auch eine Atmosphäre besitzt. Dies alles ist gewiss noch keine Garantie dafür, dass es auf einem Planeten Lebewesen gibt. Doch die Wahrscheinlichkeit wäre damit schon mal deutlich höher, als auf einem heißen Felsbrocken oder einem frostigen Eisplaneten.


Die Forscher suchen also bevorzugt nach eben solchen, erdähnlichen Planeten. Bei welchem Typus Stern darf man die meisten Planeten dieser Art erwarten? Bei sogenannten M-Zwergen, dachte man bislang und suchte vorzugsweise dort nach Planeten.
Nun präsentieren zwei Wissenschaftler des Tokio Institut für Technologie eine Studie, wonach Sterne der Kategorie G-Zwerg viel häufiger erdähnliche Planeten besitzen. Übrigens: unsere Sonne ist ein G-Zwerg.
Die Berechnungen von Shigeru Ida und Feng Tian zeigen, dass G-Zwerge während ihrer Lebenszeit eine recht konstante Leuchtkraft besitzen, während M-Zwerge mehr als einen Faktor zehn ihrer Leuchtkraft im Laufe der Zeit einbüßen.
Die Vorteile von M-Zwergen und G-Zwergen

Das hat nun, so argumentieren die japanischen Forscher, folgende Konsequenz: Planeten, die eigentlich genau die anfangs die richtige Menge Wasser hätten, um lebensfreundlich zu sein, würden in der ersten Phase der Sternenevolution ihr Wasser komplett verlieren. Planeten mit extrem viel Wasser, sogenannte Ozean-Planeten, würden auch in der zweiten Phase der Sternenevolution noch zu wasserreich sein.
Die Argumentation der Forscher basiert auf der Annahme, dass ein Planet ungefähr jenes Masseverhältnis von Wasser zu Nicht-Wasser aufweisen muss, wie die Erde, um lebensfreundlich zu sein. Bei der Erde macht das Wasser ungefähr 0,01 Gewichtsprozent aus. Mehr Wasser würde ein unstabiles Klima und Probleme mit einer kontinuierlichen Nahrungsversorgung verursachen. Weniger Wasser würde schon bald zu einem Wüstenplaneten führen.
Die japanischen Forscher errechneten, dass erdähnliche Planeten mit einem ebenfalls erdähnlichen Wasseranteil in G-Zwerg-Sternensystemen zehn bis hundert Mal häufiger sind als bei M-Zwergen. Die Forscher schlagen deshalb vor, dass man Exoplaneten in erster Linie bei Sternen suchen sollte, die ebenso groß wie unsere Sonne sind.

Exoplaneten: Warum unsere Sonne der beste aller Sterne ist - DIE WELT
 


SCHWARZE LÖCHER

Ein Riese im jungen Universum

Astronomen haben ein extrem massereiches Schwarzes Loch aus einer Zeit entdeckt, als das Universum weniger als 900 Millionen Jahre alt war. Die Ergebnisse ermöglichen Einblicke in das Wachstum von Schwarzen Löchern und Galaxien im jungen Universum.

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Massemonster. Künstlerische Darstellung des Schwarzen Lochs im Zentrum einer Galaxie. Sie leuchtet so hell wie 430 Billionen Sonnen und konnte daher trotz der großen Entfernung entdeckt werden.

Es wird allgemein angenommen, dass jede massereiche Galaxie ein extrem massereiches Schwarzes Loch im Zentrum trägt. All diese Schwarzen Löcher mit ihren anfänglich zwischen 100 und 100 000 Sonnenmassen [1] bildeten sich wohl im jungen Universum. Erst mit der Zeit sammelten einige von ihnen dann immer mehr interstellare Materie aus ihrer Umgebung oder verschmolzen mit anderen Schwarzen Löchern – und wuchsen so deutlich auf ihre heutige Größe an. Die massereichsten Schwarzen Löcher, die im näheren Universum entdeckt wurden, enthalten mehr als zehn Milliarden Sonnenmassen [2,3]. Zum Vergleich: Das Pendant in unserem eigenen Milchstraßensystem bringt es auf vier bis fünf Millionen Sonnenmassen [4]. Nun beschreiben Xue-Bing Wu und seine Kollegen ein bemerkenswert junges Schwarzes Loch, dass aber bereits zwölf Milliarden Sonnenmassen vereint: Das Objekt "SDSS J010013.02+280225.8" stammt aus einer Zeit, als das Universum nur 875 Millionen Jahre alt war, sechs Prozent des heutigen Alters [5].

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SDSS J0100+2802 im Vergleich zu anderen Quasaren
Der neuentdeckte Quasar SDSS J0100+2802 enthält das massereichste bekannte Schwarze Loch und weist die größte Helligkeit aller fernen Quasare auf. Im Diagramm wird links die Leuchtkraft in Sonnenleuchtstärken angegeben, unten die Masse des jeweiligen Schwarzen Lochs in Sonnenmassen.

Die Astronomen fanden dieses Monster in Bilddaten aus dem optischen und nahinfraroten Spektralbereich, weil es Gas in großer Menge akkretiert: Das Gas wird zum Schwarzen Loch durch die Schwerkraft gezogen und kann einen Teil seiner potenziellen Energie effizient abstrahlen. Materie aufsammelnde Schwarze Löcher können daher sehr hell sein und erscheinen über das Universum hinweg als leuchtstarke Quellen, die als Quasare bezeichnet werden. Da das Licht von einem sehr weit entfernten Quasar Milliarden Jahre benötigt, um die Erde zu erreichen, beobachten die Astronomen solche akkretierenden Schwarzen Löcher, wie sie zu Zeiten des jungen Universums erschienen.
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Wu und seine Koautoren hoffen nun, durch die weitere Untersuchung des Schwarzen Lochs auch mehr über die Entstehung von massereichen Galaxien im frühen Universum herausfinden zu können. Denn im Allgemeinen besteht eine enge Beziehung zwischen der Masse Schwarzer Löcher und der Gesamtmasse der Galaxie, in der sie sich befinden: Typischerweise ist die Masse des Schwarzen Lochs höher, wenn es sich in einer massereicheren Galaxie aufhält. Dabei liegt das Verhältnis der Massen des Schwarzen Lochs zu derjenigen der Galaxie zwischen 0,14 und 0,5 Prozent . Wenn sich dieses typische Verhältnis auch im jungen Universum bestätigt, so brächten es die Sterne der Galaxie um SDSS J010013.02+280225.8 auf beeindruckende vier bis neun Billionen Sonnenmassen – ebenso viel wie die massereichsten Galaxien im heutigen Universum.
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Ein Riese im jungen Universum - Spektrum der Wissenschaft


 
5. März 2015, 14:29

Zwergplaneten-Mission

"Dawn" im Anflug auf Baby-Planeten Ceres



  • Die Nasa-Sonde Dawn steht kurz vor der Ankunft am Zwergplaneten Ceres.
  • Astronomen wollen mit der Mission mehr über die Entstehung der Planeten erfahren. Der Asteroid Ceres hat sich seit der Entstehung des Sonnensystems kaum verändert.
  • Helle Flecken, die auf dem Himmelskörper zu sehen sind, lassen sich bislang nicht erklären.


Worum geht es bei der Mission?

Mehr als sieben Jahre nach ihrem Start trifft die Nasa-Raumsonde Dawn(deutsch: Morgendämmerung) am Freitag beim Zwergplaneten Ceres ein. Dieser umkreist im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter die Sonne. Schon im Anflug hat die deutsche Bordkamera von Dawn detailreiche Bilder der Ceres-Oberfläche aufgenommen und damit die Forscher verblüfft. Denn die Bilder zeigen rätselhafte helle Flecken auf dem Miniplaneten.

Was macht Asteroiden so interessant für Wissenschaftler?

Ceres ist der größte Himmelskörper im Asteroidengürtel. Er gehört wie Pluto zu den fünf bekannten Zwergplaneten im Sonnensystem. Das sind Himmelskörper, die kleiner als Planeten sind und zugleich groß genug, dass ihre Gravitationskraft ausgereicht hat, sie zu einer Kugel zu formen.
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Der 1801 entdeckte und nach der römischen Göttin des Ackerbaus benannte Himmelskörper blieb in der Frühphase seiner Entwicklung stecken und ist damit sozusagen ein Planeten-Embryo - wie auch der Asteroid Vesta, den die Dawn-Sonde bereits im Juli 2011 erreichte und bis September 2012 umkreiste.


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Negativbild des Oppia-Kraters auf dem Zwergplaneten Vesta

(Foto: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA)

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Helle Flecken auf Ceres - möglicherweise Eis, das Sonnenlicht reflektiert

(Foto: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA)


Raumsonde Dawn im Anflug auf Baby-Planet Ceres - Wissen - Süddeutsche.de


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Dawn hat sich dem Zwergplaneten Ceres in den vergangenen Wochen zunächst immer weiter genähert und dabei im Rahmen von mehreren optischen Navigationskampagnen (abgekürzt als "OpNav") Fotoaufnahmen angefertigt. Am 6. März wird sich die Geschwindigkeit der Raumsonde soweit reduziert haben, dass diese von dem Gravitationsfeld des Zwergplaneten 'eingefangen' wird. Anschließend erfolgt eine erneute Annäherung an Ceres. Während der OpNav 6 am 10. April wird sich DAWN dabei in einer Entfernung von 33.000 Kilometern zu Ceres befinden und den Zwergplaneten mit einer Auflösung von 3,1 Kilometern pro Pixel abbilden. Am 14. April, während der OpNav 7, wird die Auflösung dann bei einer Entfernung von nur noch 22.000 Kilometern bereits bei 2,1 Kilometern liegen. Ab dem Mai 2015 wird - aus einem stabilen Orbit heraus - eine Oberflächenauflösung von 400 Metern pro Pixel erreicht werden. Im weiteren Verlauf der Mission wird sich die Raumsonde der Oberfläche von Ceres bis auf Entfernungen von nur noch wenigen Hundert Kilometern annähern.
(Bild: NASA, JPL-Caltech)

Raumfahrer.net Portal

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Erfolgreich eingeschwenkt

Nasa-Sonde "Dawn" erreicht Ceres


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Alle Energie für das Triebwerk

Ab Mai, wenn Dawn in einer nahen Umlaufbahn ist, werden er und seine Kollegen mehr erfahren. So lange hat die Wissenschaft aber Pause. Das liegt an dem Ionentriebwerk der Sonde. Es erzeugt nur sehr wenig Schub. Bis Mitte April werde alle Energie aus den Solarflügeln benötigt, um Dawn abzubremsen, damit das Raumfahrzeug von der Gravitation des Himmelskörpers eingefangen werden kann, sagt Jaumann. Die Kameras, die unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung und mit Unterstützung des DLR sowie des Instituts für Datentechnik und Kommunikationsnetze in Braunschweig gebaut wurden, bleiben so lange aus.

Das Messprogramm soll bis Juni 2016 laufen. Dazu wird die Sonde der Oberfläche schrittweise immer näher kommen, bis auf 375 Kilometer. Besonders spannend sind die Oberflächenstrukturen wie Krater und Hügel, die in 3-D kartiert werden. Auch über das Wasser wollen die Forscher mehr erfahren, denn möglicherweise stammt das irdische Nass von solch eisigen Himmelskörpern aus dem äußeren Asteroidengürtel. Um diese Hypothese zu überprüfen, hoffen sie auf Daten eines Gammastrahlen-/Neutronenspektrometers, der ebenfalls auf der Sonde montiert ist.

Sonde "Dawn" erreicht Ceres

Das alles spielt sich übrigens in einer Entfernung von 500 Millionen Kilometern ab...




ASTROPHYSIK

Der schnellste Stern unserer Galaxis

Der Stern US 708 ist mit rund 1200 Kilometern pro Sekunde relativ zu unserem Milchstraßensystem unterwegs und gehört zur ungewöhnlichen Klasse der heißen Unterzwerge. Wie kam er zu seiner enormen Geschwindigkeit, und wie wurde er ein Unterzwerg?

Ein Forscherteam um Stephan Geier von der Europäischen Südsternwarte ESO
untersuchte den Stern US 708 und stellte fest, dass er sich mit rund 1200 Kilometern pro Sekunde relativ zu unserem Milchstraßensystem bewegt. Er legt in einer Stunde eine Strecke zurück, die dem rund dem elffachen Abstand Erde-Mond entspricht. US 708 ist so schnell unterwegs, dass er die Fluchtgeschwindigkeit unseres Milchstraßensystems übertrifft und auf lange Sicht unsere Galaxis verlassen wird. Derzeit ist er rund 28 000 Lichtjahre von uns entfernt. Eine Rekonstruktion seiner Bahn weist darauf hin, dass US 708 aus der Scheibe unserer Galaxis stammt.

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Ein Doppelsystem aus einem Weißen Zwerg und einem heißen Unterzwerg


Enge Doppelsternsysteme aus einem Weißen Zwerg (links) und einem heißen Unterzwerg (rechts) sind aussichtsreiche Kandidaten für den Vorläufer einer Supernova Ia: Vom heißen Unterzwerg strömt Helium auf den Weißen Zwerg, das sich auf dessen Oberfläche sammelt. Ist die Schicht dick genug, zündet eine Heliumfusion, die wiederum den Kern des Weißen Zwergs zur Detonation bringt.
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Einen Hinweis darauf, was sich bei US 708 wahrscheinlich abgespielt hat, liefert das Spektrum des Sterns. Er ist kein gewöhnlicher Hauptreihenstern wie die anderen Schnellläufer, sondern ein so genannter "heißer Unterzwerg" (siehe auch den beigestellten Kasten "Hertzsprung-Russell-Diagramm"). Dies sind Sterne geringer Masse und Größe, aber mit sehr hoher Oberflächentemperatur. Sie bestehen überwiegend aus Helium, im Gegensatz zu den Hauptreihensternen, die zum allergrößten Teil aus Wasserstoff aufgebaut sind. In den heißen Unterzwergen verschmelzen Heliumkerne zu Kohlenstoff und Sauerstoff, wobei große Mengen an Energie freigesetzt werden. Darum sind diese Sterne sehr heiß, im Fall von US 708 beträgt die Oberflächentemperatur rund 47 000 Kelvin (zum Vergleich: Die Oberflächentemperatur unserer Sonne liegt bei rund 5770 Kelvin).



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Hertzsprung-Russell-Diagramm

Jeder Stern lässt sich durch einen Punkt im Hertzsprung-Russell-Diagramm repräsentieren, das die Leuchtkraft und die Oberflächentemperatur von Sternen verknüpft. Da nicht alle Kombinationen zwischen beiden Zustandsgrößen vorkommen, verteilen sich die Sterne in diesem Diagramm nicht gleichförmig. Die Sterne auf der so genannten Hauptreihe, wie unsere Sonne, beschreiben eine Diagonale von rechts unten, wo die kleinsten, masseärmsten und kühlsten Sterne zu finden sind, nach links oben, wo sich die größten, massereichsten und heißesten Sterne befinden. Hauptreihensterne beziehen ihre Strahlungsenergie aus der Verschmelzung von Wasserstoffkernen in Heliumkerne. Weiter entwickelte Sterne blähen sich zu Riesen und Überriesen auf und befinden sich rechts von der Hauptreihe. Weit links von der Hauptreihe, am Ende des Horizontalasts, kommen die heißen Unterzwerge mit den Spektralklassen B und O zu liegen. Sie haben keine Gemeinsamkeiten mit den gewöhnlichen kühlen Unterzwergen, die im unteren Bereich des Diagramms zu finden sind.
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Der schnellste Stern unserer Galaxis - Spektrum der Wissenschaft




Thermonuclear Supernova Ejects Galaxy’s Fastest Star


MAUNA KEA, HIScientists using the W. M. Keck Observatory and Pan-STARRS1 telescopes on Hawaii have discovered a star that breaks the galactic speed record, traveling with a velocity of about 1,200 kilometers per second or 2.7 million miles per hour. This velocity is so high, the star will escape the gravity of our galaxy. In contrast to the other known unbound stars, the team showed that this compact star was ejected from an extremely tight binary by a thermonuclear supernova explosion. These results will be published in the March 6 issue of Science.


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CREDIT: ESA/HUBBLE, NASA, S. GEIER
An artist impression of the mass-transfer phase followed by a double-detonation supernova that leads to the ejection of US 708. While this illustration shows the supernova (bottom center) and the ejected star (left) at the same time, in reality the supernova would have been faded away long before the star reached that position.
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?Thermonuclear Supernova Ejects Galaxy?s Fastest Star | W. M. Keck Observatory






 


Der "Liebe Gott" hat wohl sehr viel Ahnung von Physik...:emir:




Frag mal Black Jack, der kann dir das alles beim Harfe spielen, im Detail erklären. :P

- - - Aktualisiert - - -

@papadodi

ich denke du liest die Texte immer wie folgt:


Erfolgreich eingeschwenkt

Nasa-Sonde "Dawn" erreicht Ceres (kein Gott)


Der schnellste Stern unserer Galaxis (kein Gott)

Der Stern US 708 (kein Gott) ist mit rund 1200 Kilometern pro Sekunde relativ zu unserem Milchstraßensystem (kein Gott) unterwegs und gehört zur ungewöhnlichen Klasse der heißen Unterzwerge (kein Gott). Wie kam er zu seiner enormen Geschwindigkeit, und wie wurde er ein Unterzwerg? (Kein Gott, GOTTVERDAMMT!!!) :D

Ein Forscherteam um Stephan Geier (der Stephan ist auch kein Gott) von der Europäischen Südsternwarte ESO (kein Gott)
untersuchte den Stern US 708 und stellte fest, dass er sich mit rund 1200 Kilometern pro Sekunde (kein Gott) relativ zu unserem Milchstraßensystem bewegt (kein Gott). Er legt in einer Stunde eine Strecke zurück, die dem rund dem elffachen Abstand Erde-Mond entspricht (kein Gott). US 708 ist so schnell unterwegs, dass er die Fluchtgeschwindigkeit unseres Milchstraßensystems übertrifft (kein Gott) und auf lange Sicht unsere Galaxis verlassen wird. Derzeit ist er rund 28 000 Lichtjahre von uns entfernt (kein Gott). Eine Rekonstruktion seiner Bahn weist darauf hin, dass US 708 aus der Scheibe unserer Galaxis stammt (kein Gott).

Ein Doppelsystem (kein Doppelgott) aus einem Weißen Zwerg und einem heißen Unterzwerg


 
JazzMaTazz: Ich denke du liest die Texte immer wie folgt...

Ich kann mir eben keinen Schöpfergott vorstellen...:emir:


Entdeckung mit dem Hubble-Teleskop

Eine vierfach gebrochene Supernova

Christian Speicher 6.3.2015, 17:16 Uhr


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Die vier zu einem Einstein-Kreuz gruppierten Lichtquellen (Pfeile) sind Mehrfachbilder einer Supernova. Im Zentrum ist die elliptische Galaxie zu erkennen, die als Gravitationslinse fungiert. (Bild: Nasa / ESA)

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Einem internationalen Team von Astronomen ist jetzt ein besonderer Fisch ins Netz gegangen.
Mit dem Hubble- Weltraumteleskop konnten sie zum ersten Mal Mehrfachbilder einer Supernova beobachten. Das weckt bei den Astronomen die Hoffnung, mehr über die Galaxie und den Galaxienhaufen zu erfahren, die das Licht der Supernova brechen.


Typische Anordnung


Die Entdeckung gelang den Forschern bei der Beobachtung einer fünf Milliarden Lichtjahre entfernten elliptischen Galaxie, die zu einem massereichen Galaxienhaufen gehört. Auf den Bildern stachen vier Lichtquellen ins Auge, die in Form eines sogenannten Einstein-Kreuzes um die elliptische Galaxie gruppiert sind. Die Forscher sind überzeugt, dass es sich um Mehrfachbilder einer Supernova handelt, die vor etwa neun Milliarden Jahren in einer weit entfernten Galaxie explodiert ist.

Wegen der unterschiedlich langen Wege, die das Licht im Schwerefeld der elliptischen Galaxie zurücklegt, zeigen die vier Bilder unterschiedliche Stadien der Explosion. So nimmt die Helligkeit der Supernova auf einem der Bilder über den 17-tägigen Beobachtungszeitraum zu. Auf den anderen Bildern ist sie hingegen mehr oder weniger konstant. Die Astronomen gehen davon aus, dass die Bilder zeitlich um einige Tage bis Wochen versetzt sind.
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Entdeckung mit dem Hubble-Teleskop: Eine vierfach gebrochene Supernova - Astronomie Hintergründe - NZZ.ch

 
Lebensfreundlicher Saturnmond?

Heisse Quellen auf Enceladus

Thorsten Dambeck 11.3.2015, 19:01 Uhr

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So ist der Saturnmond Enceladus laut gegenwärtigem Stand des Wissens aufgebaut: Ein Gesteinskern (anthrazit) ist von einem tiefen Ozean bedeckt (blau), an dessen Grund das Wasser 90° C warm wird. Den Ozean bedeckt wiederum eine etwa 40 bis 50 Kilometer dicke Eiskruste. Durch Risse am Südpol des Mondes (in dieser Darstellung oben) treten Wasser und Partikel aus, die in Dampffahnen hunderte Kilometer ins All geschleudert werden. (Bild: NASA/JPL-Caltech)

Saturns kleiner Mond Enceladus ist eines der wichtigsten Studienobjekte der Raumsonde Cassini, die seit über zehn Jahren den Ringplaneten umkreist. Grund dafür ist die heftige geologische Aktivität, die mit Cassinis Instrumenten auf der Oberfläche des Trabanten entdeckt wurde. Dort schiessen Fontänen aus Wasserdampf und Eis Hunderte Kilometer hoch ins All; das Material strömt aus langen Rissen am Südpol. Mittlerweile sind sich die Planetenforscher einig, dass es unter dem Eis des Enceladus-Südpols ein grösseres Vorkommen flüssigen Wassers geben muss. Neue Analysen lassen nun sogar den Schluss zu, dass am Grund dieses Tiefenmeers heisses Wasser sprudelt, ähnlich wie in untermeerischen hydrothermalen Quellen der Erde .1

Untypische Nanopartikel als entscheidender Hinweis

Ein internationales Forscherteam um Hsiang-Wen Hsu von der University of Boulder (US-Bundesstaat Colorado) folgert dies aus einer Kombination von Messungen Cassinis, Laborexperimenten und Computersimulationen. Die Messungen stammen von dem Bordinstrument Cosmic Dust Analyser (CDA). Dieser Detektor ist eigentlich für die chemische Analyse von kosmischem Staub zuständig, der überall im Sonnensystem angetroffen wird. In der Umgebung des Saturns fing CDA nanometergrosse Partikel mit einer untypischen Zusammensetzung auf: Sie bestehen ganz überwiegend aus Siliziumdioxid. Eine Computersimulation ihrer Bahnen ergab, dass diese Partikel aus Saturns sogenanntem E-Ring stammen, einem diffusen Ring vorwiegend aus fein verteiltem Wassereis, der sich abseits der hellen Hauptringe weit ins Saturnsystem erstreckt. Bereits seit längerem ist bekannt, dass der E-Ring mit Eisteilchen aus den Fontänen des Enceladus gespeist wird, ohne diesen Nachschub würde er sich schnell verflüchtigen.
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Lebensfreundlicher Saturnmond?: Heisse Quellen auf Enceladus - Astronomie Hintergründe - NZZ.ch

 
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